Sonntagsfrage Bundestag vom 20.2.2025: AfD mit 21 Prozent zweitstärkste Partei in aktueller Wahlumfrage
Wen würden Sie wählen, wenn heute Wahlen wären? Bild: Adobe Stock / Mirko
Von news.de-Redakteur Tilman Weigel
20.02.2025 07.23
Aktuelle Wahlumfrage für Bundestag am 20.2.2025: CDU/CSU, AfD und SPD vorn
Die CDU/CSU liegt bei der aktuellen Wahlumfrage zur Bundestagswahl vorn. Das geht aus einer INSA-Umfrage vom 20.2.2025 hervor. 30 Prozent würden die Partei den Umfragen zufolge wählen. Sie läge damit 9 Prozentpunkte vor der AfD, die mit 21 Prozent zweitstärkste Kraft würde. Auf Platz drei folgt in der Umfrage die SPD mit 15 Prozent, die Grünen kämen aktuell auf 13 Prozent. Die Linkspartei würde 7 Prozent der Stimmen bekommen. Die BSW läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 5 Prozent, würde also ebenfalls ins Parlament einziehen.
| Parlament | Bundestag |
|---|---|
| Institut | INSA |
| Auftraggeber | BILD |
| Befragte | 2.502 |
| Art der Befragung | Online |
| Veröffentlichungsdatum | 20.2.2025 |
| Befragungszeitraum | 18.2.2025 bis 19.2.2025 |
Lesen Sie außerdem:
- Amerika auf dem Weg zur Autokratie? Trumps radikaler Kurs
- Trump zu Ukraine-Krieg: Hatten Deal über seltene Erden
- Meloni besucht Papst Franziskus im Krankenhaus
- Sonnige Stimmung bei letzter Kabinettssitzung vor der Wahl
- Viel Lob, wenig Substanz: Trump und Musk im Interview
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Veränderung zur letzten Prognose
Bereits am 17. Februar 2025 hatte das Meinungsforschungsinstitut INSA die Menschen in Deutschland nach ihren Wahlabsichten befragt. Damals erreichte die CDU/CSU 30 Prozent, konnte ihr Ergebnis also weder verbessern noch verlor sie Anteile. Die SPD bleibt unverändert bei 15 Prozent, die Grünen verlieren 0 Prozentpunkte.
| Partei | aktuelle Umfrage | Umfrage vom 17. Februar 2025 | Differenz in Prozentpunkten |
|---|---|---|---|
| CDU/CSU | 30 % | 30 % | 0 |
| AfD | 21 % | 22 % | -1 |
| Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 15 % | 15 % | 0 |
| Bündnis 90/Die Grünen | 13 % | 13 % | 0 |
| Die Linke | 7 % | 6,5 % | 0,5 |
| Bündnis Sahra Wagenknecht | 5 % | 5 % | 0 |
| Freie Demokratische Partei | 4 % | 4,5 % | -0,5 |
Aktuelle Umfragewerte für den Bundestag und letzte Wahlergebnisse im Vergleich
Aktuell würden die Unionsparteien CDU und CSU zusammen deutlich besser abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2021. Mit 24,1 Prozent erzielten sie damals ein um 5,9 Prozentpunkte niedrigeres Ergebnis. Die SPD verlöre dagegen Stimmenanteile und käme nun auf 15 Prozent nach 25,7 Prozent bei der letzten Wahl. Das würde ein Minus von 10,7 Prozentpunkten bedeuten. Bündnis90/Die Grünen verlören 1,8 Prozentpunkte, die FDP müsste 7,5 Prozentpunkte abgeben.
| Partei | aktuelle Umfrage | Wahl 2021 | Differenz in Prozentpunkten |
|---|---|---|---|
| CDU/CSU | 30 % | 24,1 % | 5,9 Prozentpunkte |
| SPD | 15 % | 25,7 % | -10,7 Prozentpunkte |
| FDP | 4 % | 11,5 % | -7,5 Prozentpunkte |
| Grüne | 13 % | 14,8 % | -1,8 Prozentpunkte |
| AfD | 21 % | 10,3 % | 10,7 Prozentpunkte |
| Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW | 5 % | x | x |
| Linkspartei | 7 % | 2,4 % | 4,6 Prozentpunkte |
Welche Koalitionen wären im Bundestag möglich?
Die aktuelle Ampelregierung in Berlin hätte der Umfrage zufolge keine Mehrheit mehr, da die FDP an der 5-Prozent-Hürde scheitern würde. SPD und Grüne alleine würden aktuell 28 Prozent der Stimmen erreichen und erhielten damit rund 31 Prozent der Sitze.
Eine Koalition aus CDU, CSU und FDP, wie sie Deutschland lange Zeit regiert hat, wäre aktuell ebenfalls nicht möglich, da die FDP die 5-Prozent-Hürde reißen würde und damit aktuell nicht im Bundestag vertreten wäre. Eine rot-grüne Koalition, die es im Bund zuletzt von 1998 bis 2005 gab, käme aktuell auf 28 Prozent der Stimmen und damit 31 Prozent der Sitze. Die vor allem aus der Merkel-Zeit bekannte Große Koalition aus den beiden Unionsparteien und der SPD würde 45 Prozent der Stimmen und rund 49 Prozent der Sitze bekommen.
| Koalition | Beteiligte Parteien | Stimmanteil gesamt | geschätzter Anteil Sitze | Koalition möglich? |
|---|---|---|---|---|
| Große Koalition | CDU, CSU, SPD | 45 % | 49 % | nein |
| Rot-Grün | SPD, Grüne | 28 % | 31 % | nein |
| Schwarz-Grün | CDU, CSU, Grüne | 43 % | 47 % | nein |
| Kenia-Koalition | CDU, CSU, SPD, Grüne | 58 % | 64 % | ja |
Wie genau sind Wahlumfragen?
Auch wenn die Sozialstruktur der Befragten derjenigen der Bevölkerung entspricht, sind Abweichungen zwischen der Prognose und dem tatsächlichen Wahlergebnis möglich. Nicht alle Menschen haben die gleiche Bereitschaft, an einer Umfrage teilzunehmen. Denkbar wäre, dass Anhängerinnen und Anhänger radikaler Parteien wie der AfD und der Linkspartei eher an Umfragen teilnehmen als solche von Mitte-Parteien. Außerdem antworten die Befragten nicht immer mit der Wahrheit. Sie könnten etwa bewusst eine radikale Partei nennen, um damit den regierenden Parteien einen "Denkzettel" zu verpassen, diese später aber nicht wählen.
In den 1970er-Jahren formulierte die damalige Leiterin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Elisabeth Noelle-Neumann zudem die Theorie von der Schweigespirale. Sie geht davon aus, dass Menschen vor allem Überzeugungen äußern, die in ihrem Umfeld als gesellschaftlich akzeptiert gelten. Noelle-Neumann äußerte damals die Vermutung, dass vor allem die CDU in den 1970er-Jahren unter diesem Phänomen litt.
Die politische Stimmung kann sich aber schnell ändern, etwa durch Skandale, konjunkturelle Entwicklungen oder Veränderungen bei den Arbeitslosenzahlen. Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.
| Institut | CSU | SPD | FDP | Grüne | AfD | Linkspartei | FW |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Wahlergebnis | 37,0 | 8,4 | 3,0 | 14,4 | 14,3 | 1,5 | 15,8 |
| Institut Wahlkreisprognose | 37,5 | 8,0 | 3,0 | 15,5 | 14,0 | 1,0 | 15,0 |
| Forschungsgruppe Wahlen | 37 | 9 | 3 | 16 | 14 | nicht erhoben | 15 |
| INSA | 36 | 9 | 4 | 15 | 14 | 2 | 15 |
| Civey | 37 | 9 | 4 | 15 | 14 | 1 | 15 |
| Durchschnittliche Abweichung | +0,1 | -0,4 | -0,5 | -1,0 | +0,3 | x | +0,8 |
Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Tatsächlich schneidet die CDU nach Analysen des Portals dawum bei allen untersuchten Forschungsinstituten in den Umfragen schlechter ab als später bei der Wahl. Dort übertraf sie das von den Instituten Wahlkreisprognose und INSA vorhergesagte Ergebnis um durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte. Bei den anderen Instituten war die Differenz geringer, aber auch die Forschungsgruppe Wahlen, Infratest dimap und Civey unterschätzten das spätere Wahlergebnis um durchschnittlich 0,9 bis 1,3 Prozentpunkte. Die Differenz könnte aber auch daran liegen, dass die Unionsparteien in einem Großteil des beobachteten Zeitraums die Kanzlerin stellten. Die Befragten könnten in Umfragen zunächst ihrer Unzufriedenheit Luft gemacht, sie aber später dennoch gewählt haben.
Deutlich schlechter als vorhergesagt, schnitten dagegen Linkspartei und AfD ab. Auch die FDP war in vielen Umfragen erfolgreicher als später bei der Wahl. Möglicherweise wählten viele FDP-Anhänger die Partei in vielen Bundesländern nicht, weil klar war, dass sie unter der 5-Prozent-Hürde bleiben würde.
Welches Gehalt ein Marktforscher bekommt lesen Sie in unserem Beitrag Was verdient ein Marktforscher netto?
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 20.02.2025, 07:22 Uhr. +++
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
wet/roj/news.de