Erstellt von Corina Lingscheidt - Uhr

Das Girokonto: Definition, Vor- und Nachteile, Vergleich

Wer seine Einnahmen und Ausgaben sicher im Griff haben möchte, nutzt die Vorteile, die ihm ein Girokonto bietet. Über das Geld kann täglich verfügt werden.

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Foto: Christin Klose/dpa-tmn Bild: Christin Klose/dpa

Zudem ist es einem Kontoinhaber möglich, jederzeit Geld abzuheben oder beim Bezahlen an der Supermarktkasse die Girokarte einzusetzen. Neben weiteren Vorteilen müssen die Inhaber eines Girokontos auch einige Nachteile in Kauf nehmen. Hierzu gehört z. B., dass ein Kreditinstitut kaum Guthabenzinsen zahlt. Überdies stellen einige Anbieter die Ausführung von fehlerhaften Überweisungen in Rechnung oder verlangen hohe Dispozinsen, wenn das Konto überzogen wird. Deshalb ist es für jeden Interessenten empfehlenswert, verschiedene Girokonten miteinander zu vergleichen. Erst danach sollte entschieden werden, bei welchem Anbieter das Girokonto eröffnet wird.

Was ist ein Girokonto?

Ein Girokonto ist das Konto, das ein Kontoinhaber bei seiner Bank hat. Die kontoführende Bank – oder ein anderes Kreditinstitut – wickelt hierüber den täglichen Zahlungsverkehr ab. Für einen Kontoinhaber bedeutet dies, dass alle seine Einnahmen und Ausgaben auf seinem Girokonto verbucht werden. Hierzu zählen z. B. die Überweisung des Arbeitgebers und die Zahlung der monatlichen Miete. Die Verwaltung des Girokontos kann von dem Kontoinhaber auch über das Onlinebanking gesteuert werden.

Ein Girokonto ist das einzige Konto, das überzogen werden kann. Für die Höhe der Überziehung setzt jede Bank ein eigenes Limited fest. Dabei orientiert man sich an dem Geld, das monatlich eingeht. Dieser Service ist allerdings nicht kostenlos. Denn in der Regel verlangt eine Bank Dispozinsen, die nach einem Zinssatz bemessen sind, den jedes Kreditinstitut für sich festlegt.

Wo kann man ein Girokonto eröffnen?

Wer sich für die Eröffnung eines Girokontos interessiert, kann dies bei einer Filialbank oder einer Direktbank tun. Der Unterschied liegt darin, dass eine Filialbank über ein Filialnetz verfügt, mit dem ein größerer Raum abgedeckt werden kann. Überdies profitiert der Kontoinhaber eines Girokontos davon, dass ihm ein persönlicher Ansprechpartner zur Seite gestellt wird. Bei einer Direktbank findet der Kontakt überwiegend telefonisch statt. Aus diesem Unterschied ergibt sich, dass eine Filialbank höhere Gebäudekosten und Personalaufwendungen hat. Diese werden in der Regel an die Kunden weitergegeben.

Darüber hinaus hat jede Bank sein eigenes Modell zum Führen eines Girokontos entwickelt, das einem Kontoinhaber die Inanspruchnahme von Zusatzleistungen ermöglicht oder auch nicht. Wer bei einer Bank ein Girokonto führt und sich von dem Angebot eines anderen Kreditinstituts überzeugen lässt, hat die Möglichkeit, das Girokonto zu kündigen. Der Wechsel zu einem anderen Anbieter ist problemlos möglich.

Wird der Antrag auf die Eröffnung eines Girokontos von einer Bank abgelehnt, muss dem Antragsteller das Führen eines Basiskontos ermöglicht werden. Hierzu ist jede Bank gesetzlich verpflichtet. Ein Basiskonto wird geführt wie ein Girokonto. Allerdings sind hierbei bestimmte Schutzvorschriften zu beachten.

Wie sicher ist das Geld auf einem Girokonto?

Wer sein Geld auf einem Girokonto parkt, kann davon ausgehen, dass es sicher ist. Hierfür sorgt die gesetzliche Einlagensicherung des Bundes. Diese besagt, dass das Geld eines Bankkunden bis zu einem Betrag von 100.000 Euro sicher ist. Unabhängig von dieser Regelung ist, ob das Geld auf einem Girokonto ist oder z. B. auf einem Sparbuch geführt wird. Gegebenenfalls kann der Kunde gegen das kreditführende Institut einen Anspruch auf Schadenersatz durchsetzen.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Girokonto?

Die Führung eines Girokontos ist mit den folgenden Vor- und Nachteilen verbunden:

Vorteile

Wer ein Girokonto bei seiner Hausbank oder einem anderen Kreditinstitut eröffnet, kann die folgenden Vorteile für sich verbuchen:

  • Das Geld auf einem Girokonto ist jederzeit verfügbar. Der Zugriff ist z. B. auch per Onlinebanking oder per Mobile Banking möglich.
  • Bis zu einem Betrag von 100.000 Euro ist das Geld auf einem Girokonto sicher. Hierfür sorgt die gesetzliche Einlagensicherung.
  • Einige Anbieter bieten die Führung eines Girokontos ohne Mindestgeldeingang an. Dies bedeutet, dass die Kontoführung auch möglich ist, wenn keine regelmäßigen Einnahmen auf diesem Konto verbucht werden.
  • Mit Nutzung der Girocard oder einer Kreditkarte können rund um die Uhr Barabhebungen getätigt werden.
  • Reicht das Guthaben auf dem Girokonto nicht aus, kann der Kontoinhaber einen Dispositionskredit in Anspruch nehmen.
  • Bei der Kündigung des Girokontos müssen keine gesetzlichen Kündigungsfristen eingehalten werden.

Nachteile

Die negativen Aspekte eines Girokontos lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Ein Girokonto ist ein gläsernes Konto. Die Behörden können zu jederzeit Einsicht in die Kontobewegungen nehmen.
  • In der Regel gewährt eine Bank für die Führung eines Girokontos nur geringe oder keine Guthabenzinsen.
  • Für die Inanspruchnahme des Dispositionskredits werden von der Bank Negativzinsen in Rechnung gestellt.
  • Die Konditionen des Anbieters entscheiden darüber, ob noch weitere Kosten für den Kontoinhaber anfallen. Diese sind z. B. möglich für fehlerhafte Überweisungen oder den Auslandseinsatz der Girocard.
  • Der Staat kann auf das Girokonto zugreifen und es durch die Bank sperren lassen.

Wahl des richtigen Anbieters: Was bringt ein Vergleich?

Ein Girokonto kann bei jeder Bank eröffnet werden. Zu beachten ist, dass jeder Anbieter seine eigenen Konditionen festlegt. So verlangt die eine Bank für die Überziehung des Girokontos z. B. Dispozinsen von 7,5 %. Ein anderes Kreditinstitut hat einen Zinssatz von 9,5 % in seinen Konditionen festgeschrieben.

Wer ein für sich passendes Girokonto finden möchte, vergleicht die einzelnen Anbieter und prüft die Bedingungen, die für eine Kontoeröffnung gelten. Diese Bedingungen beziehen sich z. B. auf den Betrag, den man täglich von seinem Girokonto abbuchen kann. Während ein Anbieter die Summe auf 500 Euro täglich limitiert, können die Kunden einer anderen Bank jeden Tag bis zu 1.000 Euro von ihrem Konto abheben.

Ein anderes Auswahlkriterium ist die Girocard, die genutzt werden kann, um mobil zu bezahlen. Diesen Service lassen sich die Anbieter mit Gebühren in unterschiedlicher Höhe bezahlen.

Bei einem Girokonto hat jeder Kontoinhaber die Möglichkeit, sein Konto zu überziehen. Allerdings legen die Banken für die Gewährung eines Dispositionskredits unterschiedliche Konditionen fest. Damit das Konto flexibler geführt werden kann, gilt es den Anbieter mit der besten Zinsvereinbarung zu finden. Dies ist nur möglich, wenn verschiedene Anbieter miteinander verglichen werden.

Was sollte man bei der Eröffnung eines Girokontos beachten?

Wer mithilfe der Übersicht bei GeldRat ein passendes kostenloses Girokonto ohne monatlichen Mindesteingang gefunden hat, sollte bei der Eröffnung die folgenden Punkte beachten:

  • Die Eröffnung eines Girokontos wird mit einem Vertrag abgeschlossen. Deshalb muss der zukünftige Kontoinhaber voll geschäftsfähig sein.
  • Eine Kündigung des Girokontos seitens der Bank ist nur möglich, wenn dies in den Geschäftsbedingungen des Kreditinstituts festgelegt ist. Dem Kontoinhaber steht dieses Recht jederzeit zu. Es müssen keine Kündigungsfristen eingehalten werden.
  • Um einen Dispositionskredit in Anspruch zu nehmen, müssen auf dem Girokonto regelmäßig Geldbeträge eingehen.
  • Für die Festlegung des Dispositionskredits ist die Bank nicht an den Referenzzinssatz gebunden. Die Konditionen werden individuell festgelegt.

lic/news.de

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