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Banken-Beben in den USA und der Schweiz: Sorge um deutsche Spareinlagen! Ist mein Sparbuch jetzt noch sicher?

Das Banken-Beben in den USA und der Schweiz macht auch deutsche Sparer nervös. Viele Bankkunden fragen sich, ob ihr Sparbuch aktuell noch sicher ist. Sind die deutschen Spareinlagen in Gefahr?

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Viele Deutsche fragen sich: Ist mein Sparbuch aktuell noch sicher? Bild: AdobeStock/ M. Schuppich

Banken-Turbulenzen halten die Finanzwelt weiter in Atem: Die Übernahme der strauchelnden Credit Suisse durch ihre kleinere Konkurrentin USB soll Ruhe in die nervösen Finanzmärkte bringen. "Der Bundesrat ist überzeugt, dass die Übernahme die beste Lösung ist, um das Vertrauen wiederherzustellen", sagte der Schweizer Bundespräsident Alain Berset am 19. März 2023. Begonnen hatte das Banken-Beben mit dem Zusammenbruch des Start-up-Finanzierers Silicon Valley Bank in der Woche zuvor.

Banken-Beben in den USA und der Schweiz: Notenbanken greifen ein

Die derzeitigen Turbulenzen im Bankensektor gehen mit einem erhöhten Bedarf an Liquidität einher, weshalb nun sogar die großen Notenbanken eingreifen. Sechs große Notenbanken erhöhen die Schlagzahl zur Versorgung des Finanzsystems mit Dollar-Liquidität. Bestehende Dollar-Geschäfte sollen schon ab diesem Montag (20.03.2023) nicht mehr nur wöchentlich, sondern täglich durchgeführt werden, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am späten Sonntagabend als eine der beteiligten Notenbanken in Frankfurt mitteilte. Die Transaktionen haben eine Laufzeit von jeweils sieben Tagen und sollen bis mindestens Ende April stattfinden.

Neben der EZB nehmen an der konzertierten Aktion die Notenbanken der USA, Kanadas, Großbritanniens, Japans und der Schweiz teil. Die Dollar-Geschäfte werden schon seit einiger Zeit durchgeführt und sollen sicherstellen, dass den Banken für wichtige, meist internationale Geschäfte nicht die Weltreservewährung Dollar ausgeht. Vor allem in Krisenzeiten ist dies wichtig.

Deutsche Sparer in Angst: Ist mein Sparbuch jetzt noch sicher?

Doch das Banken-Beben lässt natürlich auch deutsche Sparer nervös werden. Viele Deutsche fragen sich, ob ihre Spareinlagen nun überhaupt noch sicher sind. Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte bereits vergangene Woche, keine Gefahr zu sehen, dass es in Deutschland oder Europa erneut zu einer großen Krise kommt. "Die Gefahr sehe ich nicht", sagte er. Das Geldsystem sei nicht mehr so fragil wie vor der Finanzkrise. Scholz erwartet keine Konsequenzen für deutsche Sparer. Die Einlagen seien sicher, sagte er dem "Handelsblatt": "Wir leben in einer völlig anderen Zeit", sagte er mit Blick auf Vergleiche mit der Finanzkrise 2008 dem Blatt.

Sorge um deutsche Spareinlagen - keine Vergleiche zu Finanzkrise 2008 ziehen

Ähnlich sieht es auch der Habeck-Berater und Top-Ökonom Jens Südekum. Gegenüber der "Bild" erklärte er aktuell: "Die Ansteckungs-Effekte wie 2008 gibt es nicht mehr. Die Eigenkapital-Quoten sind besser, es gibt keine faulen Kredite. Die nicht gesicherten Einlagen bei der SVB waren riesig. Auch bei Credit Suisse ist es sicher kein Zufall, dass die Probleme genau jetzt auftauchen und die Bank am Abgrund steht." Laut Südekum sind die gesetzlich abgesicherten Spareinlagen bis zu 100.000 Euro sicher. Von der "Bild"-Zeitung gefragt, wie es zu der Bankenkrise in den USA kommen konnte, erklärt der Ökonom: "In den USA liegt die Grenze bei 250.000 Dollar. Bei der Rettung wurde eine unbegrenzte Sicherung ausgerufen. Das bringt die Stabilität ins Wanken. Wenn sich das rumspricht, haben Banken einen Freibrief fürs Zocken."

Experte mahnt deutsche Sparer: Nicht in Panik verfallen!

Kritisch könnte es für deutsche Bankkunden werden, wenn es zu einer "Bank-Run"-Panik kommt - also wenn die Kunden ihr Geld massiv zurückziehen. Doch selbst in einem solchen Fall stünde die EZB noch immer parat, um die Liquidität abzusichern.

Von der Idee, nun verstärkt in Gold und Sachwerte zu investieren, rät der Vermögensverwalter Andreas Beck im "Bild"-Interview dringend ab: "Es mag noch ein paar Tage sehr turbulent ablaufen, aber sogar die Gewinner dieser Krise stehen heute schon fest: Es sind die Großbanken, die aufgrund schärferer Regulierung die Fehler einiger Regionalbanken nicht machen konnten."

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/loc/news.de/dpa

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