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Aldi dreht an der Preisschraube: Preis-Explosion im Discounter! DIESE Artikel werden teurer

Die Explosion der Energiekosten und die Probleme in der Logistik machen sich auch im Lebensmittelhandel bemerkbar. Discount-Marktführer Aldi erhöht bereits die Preise für etliche Produkte. Viele andere Händler dürften folgen.

Beim Discounter Aldi steigen die Preise deutlich - schuld sind nicht nur explodierende Energiekosten. (Foto) Suche
Beim Discounter Aldi steigen die Preise deutlich - schuld sind nicht nur explodierende Energiekosten. Bild: picture alliance/dpa | Fabian Strauch

Die Preise im deutschen Lebensmittelhandel geraten immer stärker in Bewegung. Aldi erhöhe zurzeit die Preise auf breiter Front und gebe damit die Preisanhebungen der Hersteller infolge der Corona-Krise und des Ukraine-Krieges an die Kunden weiter, berichtete das Branchenfachblatt "Lebensmittel Zeitung". Insgesamt sind nach Recherchen des Fachblatts rund 400 Artikel betroffen. Eine derartige Preisehöhungswelle habe es seit Jahren nicht mehr geben.

Aldi dreht an der Preisschraube: 400 Discounter-Artikel plötzlich spürbar teurer

Aldi bestätigte die Preiserhöhungen grundsätzlich. "Dort, wo sich die Kosten im Einkauf durch die derzeitige Marktsituation verändern, müssen auch wir die Verkaufspreise erhöhen", sagte ein Unternehmenssprecher im Namen von Aldi Nord und Aldi Süd. Der Schritt des Discounters ist auch deshalb von großer Bedeutung, weil sich im Preis-Einstiegssegment erfahrungsgemäß viele Händler an den Preisen von Aldi orientieren. Vom Wettbewerber Lidl war zunächst keine Stellungnahme zu möglichen Preiserhöhungen zu erhalten.

Welche Discounter erhöhen nach dem Aldi-Vorbild jetzt ihre Preise?

Der Aldi-Sprecher erklärte, die Marktlage sei bereits seit Monaten geprägt von anhaltenden Herausforderungen der internationalen Seefracht, der Omikron-Welle, dem grundsätzlichen internationalen Mangel an LKW-Fahrern und den gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe. Durch den Ukraine-Krieg habe sich die Situation noch einmal verschärft. Dies führe bei vielen Produkten zu steigenden Einkaufspreisen. Zum Discounter-Modell gehöre es, dass Aldi die Verkaufspreise reduziere, wenn die Einkaufspreise sinken und die Verkaufspreise erhöhe, wenn die Einkaufspreise steigen. "Wir möchten darauf verweisen, dass sich unsere Margen durch diesen Schritt nicht verändern."

Preis-Plus zwischen 10 Cent und 1 Euro: Diese Aldi-Produkte werden jetzt teurer

Die Preissprünge fallen laut "Lebensmittel Zeitung" je nach Produkt unterschiedlich aus. Mal gehe es um 10 Cent, andere Artikel wiederum würden gleich um einen Euro teurer. Besonders auffällig seien die Preissprünge bei Kaffee. Doch seien auch diverse Drogerieartikel, Backwaren, Waschmittel, salzige Snacks und Tiefkühlprodukte teurer geworden.

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Zahlreiche Branchen hatten den Handel zuletzt aufgefordert, die Preise zu erhöhen, unter anderem wegen der hohen Energie- und Rohstoffkosten und gestiegener Logistikaufwendungen. Am Donnerstag verlangte etwa die kartoffelverarbeitende Industrie eine "Neukalkulation" vom Handel. Neben den exorbitant hohen Energiepreisen treffe die Branche auch der Preisanstieg aufgrund der Engpässe wichtiger Agrarrohstoffe wie Sonnenblumenöl- und Rapsöl, klagte der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie.

Getreidepreise explodieren, Energiekosten steigen: Verbraucher müssen bald mehr für Backwaren bezahlen

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks hatte zuvor bereits gewarnt, dass die Ukraine-Krise und der seit dem 15. März geltende russische Ausfuhrstopp für Weizen, Roggen und Gerste die Getreidepreise noch oben treibe. Sorgen bereiten den Bäckern außerdem die steigenden Energiekosten. Es sei absehbar, dass die Bäckereien die höheren Preise an die Kunden weitergeben müssten. Auch die Fleischindustrie klagte über die explodierenden Kosten und will von Edeka, Rewe, Aldi und Co. mehr Geld für ihre Produkte.

Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke lagen im Februar nach Angaben des Statistischen Bundesamtes allerdings bereits um 5,1 Prozent über dem Vorjahresniveau.

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/news.de/dpa

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