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Ein Jahr vor UEFA Euro 2024: "Nichts löst Euphorie aus!" Fußball-Fans haben keinen Bock auf Heim-EM

Katastrophale Auftritte bei vergangenen Großveranstaltungen, durchwachsene Leistungen in Testspielen: Die DFB-Elf ließ die Vorfreude auf die Heim-EM 2024 zuletzt sinken. Immer mehr Fußball-Fans wenden sich von der Nationalmannschaft ab. Droht bei der Europameisterschaft ein Zuschauer-Fiasko?

Kann Bundestrainer Hansi Flick (im weißen Shirt) mit der Nationalelf noch bis zur EM 2024 eine Euphorie im eigenen Land entfachen? (Foto) Suche
Kann Bundestrainer Hansi Flick (im weißen Shirt) mit der Nationalelf noch bis zur EM 2024 eine Euphorie im eigenen Land entfachen? Bild: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Die deutsche Nationalmannschaft war bei der vergangenen Europameisterschaft in der Vorrunde ausgeschieden, nur wenige Fans trauten der DFB-Elf einen großen Erfolg zu. Doch dann nahm das Sommermärchen 2006 seinen Lauf. Unter Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann zogen die Deutschen bei der Fußball-WM im eigenen Land ins Halbfinale ein, scheiterte dort erst am späteren Weltmeister Italien. Nachdem das Team das Spiel um Platz 3 gegen Portugal gewann, wurde es frenetisch gefeiert. Jetzt - einem Jahr vor der Heim-EM 2024 - ist die Euphorie hierzulande wieder extrem gering. Nach miserablen Auftritten der deutschen Elf bei vergangenen Großveranstaltungen sank das Interesse an der bevorstehenden Europameisterschaft immer weiter. Kann die Stimmung in den kommenden zwölf Monaten noch kippen?

Ein Jahr vor der EM 2024 in Deutschlands: Fans haben keinen Bock mehr auf die DFB-Elf

Aktuell glauben nur wenige Fans, dass die Nationalmannschaft bei der Euro 2024 gut abschneiden geschweige denn den Titel holen kann. Erst am vergangenen Montag gab es nach einem enttäuschenden 3:3 gegen die Ukraine erneut eine Menge Kritik an den Spielern und Trainer Hansi Flick. Ein Fan schreibt auf Twitter: "Da man #Flick laut eigener Aussage kritisieren darf: Er hat weder einen Offensiv- noch Defensivplan, Spieler mit schlechter Form performen in der Nationalelf noch schlechter und mit ihm am der Linie wird die #EM2024 eine große Enttäuschung." Und auch dieser User prophezeit: "Der #DFB hat nach der Horror-WM die eigene Passivität zur "Kontinuität" stilisiert und die Chance, Tuchel zu holen, verstreichen lassen. Man könnte das nun revidieren und Nagelsmann anfragen. Wird aber natürlich nicht passieren, stattdessen werden wir eine miese EM erleben". In einem weiteren Tweet heißt es: "#Flick beabsichtigt bei der Heim EM auf T.Müller und M.Neuer für die #Nationalmannschaft zu nominieren! Man sieht das sich beim #DfB nichts ändert und Flick völlig überbewertet ist! In diesem Sinne: Alles Gute der italienischen und englischen Nationalmannschaft! DfB-Ein Witz!"

Vorbereitung Euro 2024: Bundestrainer Hansi Flick wehrt sich gegen Kritik

Ein anderer Twitter-Nutzer kommentiert sogar: "War mir bis vorhin gar nicht bewusst, dass die nächste #EM einfach in Deutschland stattfindet. So egal sind mir die #Nationalmannschaft und der #DFB geworden." Dieser Fan blickt ebenfalls pessimistisch in die Zukunft: "Im nächsten Jahr steht die EM im eigenen Land an und nichts schöpft Hoffnung oder löst Euphorie (in mir) aus. Ich weiß auch gar nicht, was sich da in 12 Monaten groß ändern soll. Ein ANSATZWEISE (ich weiß, schwer zu vergleichen) großes Event wie 2006? Auf gar keinen Fall. #DFB". Die deutsche Nationalmannschaft kann bis zur EM lediglich noch in Testspielen eine Leistungssteigerung zeigen. Denn für das Turnier ist das DFB-Team bereits vorqualifiziert. Hansi Flick selbst wehrte sich zuletzt gegen die harsche Kritik. Kurz vor dem Freundschaftsspiel gegen Polen am Freitag, 16.06., sagte er: "Wir sind von unserem Weg überzeugt, den wir gehen wollen. Und wir sind überzeugt, dass wir nächstes Jahr im Juni eine Mannschaft stehen haben, die mit Sicherheit top vorbereitet ist auf die Euro".

Stadionbau, Ticketverkauf und Co.: Der Fahrplan bis zur Fußball-EM 2024

Die Voraussetzungen für ein stimmungsvolles Turnier in Deutschland sind eigentlich bestens. Anders als bei der vergangenen Weltmeisterschaft gibt es keine Diskussionen über Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland, die vom Sport ablenken. Zudem werden die Spiele in bereits gebauten Stadien ausgetragen. Mancherorts, zum Beispiel in Stuttgart, müssen sie lediglich noch bis zu Beginn des Turniers modernisiert werden. Durch die schon bestehende Infrastruktur sollte es keine Probleme damit geben, dass alles rechtzeitig fertig wird. DFB-Präsident Bernd Neuendorf kündigte ein Jahr vor der EM an: "Wir erleben ein europäisches Fest des Fußballs. Wir wollen uns als Land präsentieren und als Verband, der sympathisch rüberkommt, als weltoffen und freundlich. Und wir wollen unsere Gäste empfangen, wie es sich gehört." Wie groß das Interesse an der Euro 2024 sein wird, ist aktuell noch schwer abzuschätzen. Schließlich beginnt der öffentliche Ticketverkauf erst am 3. Oktober. Es steht zudem noch überhaupt nicht fest, auf welche Gegner die DFB-Elf bereits in der Vorrunde treffen kann. In diesen Tagen werden erst der 3. und 4. Spieltag der EM-Qualifikation ausgetragen. Die Auslosung der Gruppenphase ist für den 2. Dezember 2023 in der Hamburger Elbphilharmonie geplant.

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/news.de/dpa

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