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Jens Lehmann: Kettensägen-Attacke? Ex-Nationaltorwart steht vor Gericht

Ex-Fußballnationaltorhüter Jens Lehmann sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Der WM-Held von 2006 soll mit einer Kettensäge Schaden auf dem Grundstück seines Nachbarn angerichtet haben. Am Freitag, 8. Dezember, begann der Prozess.

Jens Lehmann muss sich wegen einer mutmaßlichen Kettensägen-Attacke auf dem Grundstück seines Nachbarn vor Gericht verantworten. (Foto) Suche
Jens Lehmann muss sich wegen einer mutmaßlichen Kettensägen-Attacke auf dem Grundstück seines Nachbarn vor Gericht verantworten. Bild: picture alliance/dpa/AP-Pool | Martin Meissner

Jens Lehmann gehörte in den 2000er-Jahren zum festen Bestandteil der deutschen Fußballnationalmannschaft. Bei der Heim-EM 2006 wurde er zum Helden, als er dank eines Spickzettels beim Elfmeterschießen gegen Argentinien zwei Strafstöße hielt und so der DFB-Elf ins Halbfinale verhalf. Aktuell macht der Ex-Nationaltorhüter jedoch negative Schlagzeilen.

Prozess gegen Jens Lehmann: Ex-Nationaltorwart wegen mutmaßlichem Kettensägen-Angriff vor Gericht

Rund anderthalb Jahre nach einem mutmaßlichen Angriff mit einer Kettensäge auf eine Garage am Starnberger See steht der frühere Fußball-Nationaltorwart Jens Lehmann vor Gericht. Der Prozess gegen ihn unter anderem wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung startete am Freitag, 8. Dezember (10.00 Uhr), am Amtsgericht Starnberg.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 54-Jährigen vor, im Juli vergangenen Jahres mit einer Kettensäge in der Hand in die Garage seines Nachbarn eingedrungen zu sein, um dort einen Dachbalken zu zersägen. Außerdem soll er eine junge Birke auf dem Grundstück seines Nachbarn gefällt haben. Bevor er mit der Säge auf die Garage und den Baum losging, soll er laut Staatsanwaltschaft noch das Kabel einer Überwachungskamera abgetrennt haben - um bei den mutmaßlichen Taten nicht gefilmt zu werden.

Als möglichen Grund für die Tat gab die Polizei damals an, dass die Garage ihm den Blick auf den See versperrte.

Jens Lehmann bestreitet Vorwürfe gegen ihn

Lehmanns Anwalt Christoph Rückel wollte sich vor Beginn des Prozesses auf Anfrage nicht äußern, kündigte aber eine Stellungnahme im Gerichtssaal zu Beginn der Verhandlung an. "Die gegen mich erhobenen Vorwürfe treffen so nicht zu", schrieb Lehmann im Sommer auf Instagram, nachdem Anklage gegen ihn erhoben worden war. "Der Schaden ist wie immer die enorme Rufschädigung und die Missachtung der Privatsphäre." Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.

Jens Lehmann spricht im Prozess von falschen Verdächtigungen

Jens Lehmann sieht sich im Prozess als Opfer von falschen Verdächtigungen und spricht von Rufmord. "Ich bin einfach mal reingegangen, um zu schauen, was er da eigentlich macht", sagte der 54-Jährige am Freitag vor dem Amtsgericht Starnberg über die damals im Bau befindliche Garage. "Was ist schlimmer? Mord oder Rufmord?", fragte er in seinen langen Ausführungen. Eine Kettensäge habe er nur dabei gehabt, weil er zuvor die Hecke seines Nachbarn geschnitten habe - auf dessen Wunsch. Der Vorwurf des Hausfriedensbruchs, den die Staatsanwaltschaft ihm macht, treffe darum nicht zu, sagte der WM-Held von 2006.Eine Überwachungskamera filmte Lehmann mit der laufenden Kettensäge in der Hand. Warum er die Kettensäge denn an den Holzbalken angelegt habe, fragte der Staatsanwalt Lehmann am Freitag. Dessen Antwort: "Das weiß ich nicht mehr."

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet habe am Freitagnachmittag (08.12.23) auch der betroffene Nachbar Walter W. (92) als Zeuge ausgesagt. Er habe Lehmann vorgeworfen, die Unwahrheit zu sagen. "Dass er alles abstreitet und lügt, dass sich die Balken biegen, das wundert mich. Man kann ihn genau erkennen auf dem Video", wird der 92-Jährige zitiert. Auf einer Videoaufnahme der Überwachungskamera des Nachbarn sei Lehmann zwar mit einer Kettensäge in der nähe des besagten Balkens zu sehen, man sehe jedoch nicht, "dass der Balken durchgesägt wird", habe die Richterin erklärt. Der Nachbar des Ex-Torwärters dennoch daran festgehalten, dass Lehmann der Balken zersägt haben muss: "Man hört das Geräusch. Man sieht auch, wie mit der Kettensäge da am Balken hantiert wurde. Die Polizei hat festgestellt, dass es Lehmann war."

Jens Lehmann spielte in seiner aktiven Zeit unter anderem beim FC Schalke 04, bei Borussia Dortmund und beim FC Arsenal in London.

Das Amtsgericht hat zwei Verhandlungstermine für den Prozess gegen Lehmann angesetzt; das Urteil könnte kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember, fallen.

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/loc/news.de/dpa

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