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Führerschein-Änderungen für Senioren: "Alterdiskriminierung!" EU-Pläne sorgen für Unmut

Auf ältere Autofahrer und Autofahrerinnen könnte eine Neuerung zukommen. Die EU diskutiert aktuell über Fahrtauglichkeitstests für Senioren. Wer nicht besteht, könnte seinen Führerschein verlieren. Das sorgt für Unmut. 

Die EU plant Fahrtauglichkeitstests für Senioren. (Symbolfoto) (Foto) Suche
Die EU plant Fahrtauglichkeitstests für Senioren. (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ mariiaplo

In der EU wird derzeit über striktere Vorschriften für Senioren am Steuer diskutiert, um die Straßen in Europa sicherer zu machen. Ältere Menschen sollen sich zukünftig regelmäßig Fahrtauglichkeitstests unterziehen. Wer nicht besteht, soll den Lappen auf Lebenszeit verlieren. Dagegen wüten nun FDP und Unions-Politiker.

Führerschein-News aktuell: EU diskutiert über Fahrtauglichkeitstests für Senioren

Die EU will Tests für Menschen über 70 Jahre einführen, berichtet "Focus Online". Das würde bedeuten, dass sich Senioren Checks unterziehen müssen. In einigen europäischen Ländern gibt es derartige Tests bereits. In Spanien müssen Autofahrer und Autofahrerinnen ab 45 Jahren zum Gesundheitstest. In Italien muss der Führerschein je nach Alter in einem bestimmten Zeitraum erneuert werden. Menschen unter 50 Jahren müssen alle zehn Jahre ihren Führerschein erneuern. Für Fahrer zwischen 50 und 70 Jahren ist eine Erneuerung alle fünf und zwischen 70 und 80 Jahren alle drei Jahre festgelegt. Wer über 80 Jahre alt ist, muss den Führerschein ersetzen und zusätzlich noch ein ärztliches Attest vorweisen.

Alters-Check geplant: Droht das Führerschein-Aus für Senioren?

In Deutschland gibt es derzeit noch keine Fahrtauglichkeitstest. Bei bestimmten Erkrankungen, wie Epilepsie, nach einem Herzinfarkt oder bei Demenz, können Ärzte aber ein Fahrverbot aussprechen. Ansonsten sind Mediziner an die Schweigepflicht gebunden und dürfen nur bei einer ausgehenden Gefahr für den Straßenverkehr eine Untauglichkeit aussprechen.

FDP und Union kritisieren Führerscheinpläne für Senioren

Die Pläne werden aktuell hitzig im Bundestag diskutiert. Während die Grünen den Vorschlag begrüßen, hagelt es Kritik von Politikern anderer Parteien. Laut Florian Müller, CDU-Bundestagsabgeordneter für das Südsauerland, sei es unbegründet, dass in Brüssel über Fahrtests entscheiden wird. Es sieht die Pläne als "Altersdiskriminierung" an. "Hier muss der Bundestag der EU-Kommission die gelbe Karte zeigen", sagte er gegenüber dem "Tagesspiegel". Er glaube, dass Fahrassistenzsysteme oder eine intelligente Infrastruktur sinnvoller sind als Alters-Checks. Auch Volker Wissing sprach sich gegen den Fahr-Check aus. "Von der Idee, dass sich Senioren ab einem bestimmten Alter ohne weiteren Anlass regelmäßig einem Tauglichkeitstest unterziehen müssen, halte ich gar nichts", so der Verkehrsminister. Er lehne verpflichtende Gesundheitstests ab und rät vielmehr auf Eigenverantwortlichkeit zu setzen.

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Grünen-Politikerin spricht sich für Fahrtauglichkleitstest für jeden Autofahrer aus

Bundestagsabgeordnete Swantje Michaelsen von den Grünen ist für Fahrtauglichkeitstests, aber für alle Autofahrer:innen. "Wie genau eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit aussehen kann, muss jetzt diskutiert werden." Aktuelle Unfallzahlen hätten gezeigt, dass nicht nur ältere Menschen Unfälle bauen sondern auch jüngere. Deshalb sei es sinnvoll, „über regelmäßige Gesundheitstests und Trainings zur Fahrertüchtigung unabhängig vom Alter zu sprechen".

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/gom/news.de/dpa

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