Die AfD sorgte am Samstag für großes Entsetzen. Nach einer Demonstration der Partei in Berlin tanzte Parteimitglied Holger Winterstein ausgelassen auf dem Holocaust-Mahnmal in der Hauptstadt. Nach der geschmacklosen Aktion zieht er nun Konsequenzen.
Die AfD sorgte am vergangenen Samstag für Negativ-Schlagzeilen. Der Grund: Parteimitglied Holger Winterstein tanzte nach einer AfD-Demo in der Hauptstadt geschmacklos mit ausgebreiteten Armen auf demHolocaust-Mahnmal in Berlin. Einem Mahnmal, das fürrund sechs Millionen von den Nationalsozialisten ermordete Juden steht. Das Bild veröffentlichte er auf seiner Facebook-Seite, löschte es später allerdings. Für die Aktion hagelte es heftige Kritik - Winterstein zieht nun Konsequenzen.
Nach Tanz auf Holocaust-Mahnmal: AfD-Politiker Holger Winterstein legt sein Amt nieder
Der Thüringer AfD-Politiker Holger Winterstein zog mit einer Pose auf dem Holocaust-Denkmal in Berlin scharfe Kritik auf sich. Daraus zieht er jetzt Konsequenzen und legt sein Amt als stellvertretender Vorsitzender des Gebietsverbandes Sonneberg der AfD nieder, wie Torben Braga, stellvertretender Sprecher des AfD-Landesverbandes Thüringen, am Mittwoch bestätigte. Zuvor hatte der MDR über den Rücktritt berichtet.
"Widerwärtig": Drohen AfD-Politiker Holger Winterstein sogar strafrechtliche Konsequenzen?
Der israelische Botschafter Ron Prosor kommentierte das Verhalten Wintersteins auf Twitter mit den Worten: "Herr Winterstein, alle sehen Ihnen beim Tanzen zu, während Sie Schande über sich und Ihre Partei bringen."
Herr Winterstein, alle sehen Ihnen beim Tanzen zu, während Sie Schande über sich und Ihre Partei bringen.
— Ambassador Ron Prosor (@Ron_Prosor) October 10, 2022
Genießen Sie Ihre beschämende Minute des Ruhms, denn Ihr Name wird bald vergessen sein.
Die geheiligten Seelen, derer am Denkmal gedacht wird, werden nie vergessen werden. https://t.co/0na1Hkm6O5
Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees Christoph Heubner nannte Wintersteins Verhalten "widerwärtig". Er beleidige Überlebende des Holocaust und verhöhne ihre ermordeten Angehörigen.
Auch der Bundesvorstand der AfD verurteilte in einer Mitteilung das "äußerst respektlose Verhalten" Wintersteins. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) erklärte, das Verhalten Wintersteins sei "unerträglich", und kündigte eine Prüfung der strafrechtlichen Relevanz des Vorfalls an.
Unerträglich. Wir prüfen die strafrechtliche Relevanz.
— Georg_Maier ???????? (@GeorgMaier8) October 10, 2022
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rad/news.de/dpa