Von news.de-Redakteurin Juliane Ziegengeist - Uhr

Unheilbar krank: Seite 2: Warum Gamze nicht weiß, dass sie früher sterben muss

Schüler schätzen Gamze als aufgeweckte Freundin

Eine Bekannte, die für einen Progerie-Verein arbeitete, stellte die Diagnose, als Gamze anderthalb Jahre alt war. Zahlreiche Ärzte hatten bis dahin im Dunkeln getappt. «Es war ein Weltuntergang für uns», erzählt Vater Metin Yagar auf RTL2. Doch die Familie arrangierte sich, ist durch die Krankheit noch enger zusammengewachsen.

Um Gamze so normal wie nur möglich leben zu lassen, besucht sie eine Gesamtschule. «Wir wollten nicht, dass Gamze in eine Schwerbehinderten-Schule kommt. Wir wollten, dass sie mit den ganz normalen Kindern aufwächst», sagt Metin. Zwei bis drei Stunden am Tag lernt sie mit anderen, gesunden Schülern. Sie schätzen Gamze als immer gut gelaunte Freundin, wissen aber, dass sie sehr krank ist und früher sterben wird.

Hoffnung auf Heilung bleibt gering

Die Zwölfjährige kennt ihre genaue Lebenserwartung nicht - aus gutem Grund, wie ihr Vater betont: «Gamze weiß, dass sie eine Krankheit hat. Aber wie lang die Lebensdauer ist, das weiß Gamze nicht. Das möchten wir ihr nicht sagen. Sie wäre nicht glücklich damit.» Zwar nimmt seine Tochter seit zwei Jahren regelmäßig Forschungstermine in Frankreich wahr, doch die Hoffnung auf Heilung bleibt gering.

Deshalb ist jeder Tag ein Geschenk. Auch wenn sie die wöchentliche Routineuntersuchung und Krankengymnastik immer wieder daran erinnern, wie krank sie wirklich ist, meistert Gamze ihren Alltag mit erstaunlicher Leichtigkeit und bewunderswertem Lebensmut. Sie kocht, backt, gärtnert. Alles, was sie sich für die Zukunft wünscht: «Dass ich noch sehr stark werde, und dass ich gesund bleibe.»

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fro/news.de