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Polizeimeldungen für Göttingen/Northeim/Hameln-Pyrmont Holzminden/Hildesheim/Nienburg/Schaumburg, 26.04.2024: Mehrtägige Großkontrolle: Polizei nimmt Drogen und Alkohol am Steuer ins Visier

Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz in Göttingen/Northeim/Hameln-Pyrmont Holzminden/Hildesheim/Nienburg/Schaumburg aktuell: Was ist heute passiert? Die Polizeidirektion Göttingen informiert über Polizeimeldungen von heute. News.de hält Sie auf dem Laufenden zu Unfall-, Brand- und Verbrechensmeldungen in Ihrer Region.

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Mehrtägige Großkontrolle: Polizei nimmt Drogen und Alkohol am Steuer ins Visier

Göttingen/Northeim/Hameln-Pyrmont Holzminden/Hildesheim/Nienburg/Schaumburg (ots) -

Die Polizeidirektion Göttingen hat in der Zeit vom 23. bis 25. April eine Großkontrolle an wechselnden Örtlichkeiten mit dem Schwerpunkt Fahrtüchtigkeit im Straßenverkehr veranstaltet. Ziel war es unter anderem, die Polizistinnen und Polizisten fortzubilden und das neue Konzept zur Drogenerkennung im Straßenverkehr anzuwenden, das im vergangenen Jahr landesweit offiziell eingeführt worden ist. Bilanz: Nach drei Tagen wurden insgesamt 1.746 Fahrzeuge sowie 1.899 Personen überprüft. Es wurden 298 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten geahndet, wovon die meisten Verstöße die Beeinflussung von Alkohol und Drogen am Steuer betrafen. Von den Verkehrsteilnehmenden wurde die Kontrolle grundsätzlich positiv aufgenommen.

Die Fahrtüchtigkeit ist eine der Grundvoraussetzungen für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Medikamenten-, Alkohol- oder Drogenkonsum beeinträchtigen unter anderem das Reaktionsvermögen und können die fahrende Person selbst sowie alle anderen Verkehrsteilnehmenden immens gefährden. Das Thema Fahrtüchtigkeit ist nicht nur deshalb in diesem Jahr ein Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei Niedersachsen. Um diesem Schwerpunkt gerecht zu werden, wird ein besonderes Augenmerk auf die Aus- und Fortbildung gelegt. Hierzu ist auf Landesebene in den vergangenen Jahren das neue Konzept zur Feststellung und Steigerung der Fahrtüchtigkeit von Verkehrsteilnehmenden im öffentlichen Verkehrsraum (FSVR) von der Polizei Niedersachsen entwickelt worden. In das neue Konzept sind viele wertvolle Erfahrungen aus den vergangenen Jahrzehnten der Verkehrssicherheitsarbeit eingeflossen.

An der Kontrolle waren an den drei Tagen insgesamt 383 Einsatzkräfte aus den Polizeidirektionen Göttingen, Hannover, Lüneburg und Braunschweig, zehn anderen Bundesländern sowie aus der Schweiz und Kontrolleinheiten des Zolls aus Hannover und Braunschweig beteiligt. Untergebracht waren die auswärtigen Kontrollkräfte in der Jägerkaserne der Bundeswehr in Bückeburg.

Kontrolliert wurde an diversen Bundesstraßen und Autobahnen in den Regionen Nienburg/Schaumburg, Hameln-Pyrmont/Holzminden, Hildesheim, Göttingen und Northeim. Auch Stephan Manke, Staatssekretär im Niedersächsischen Innenministerium, besuchte die Eröffnung der Großkontrolle sowie eine Kontrollstelle in Hildesheim und ließ sich ausführlich informieren.

Die Kontrolle war auch vor dem Hintergrund des am 1. April 2024 in Kraft getretenen Cannabisgesetzes relevant, das den privaten Eigenanbau durch Erwachsene zum Eigenkonsum sowie den gemeinschaftlichen, nicht-gewerblichen Eigenanbau von Cannabis in Anbauvereinigungen legalisiert. Es ist zu befürchten, dass zukünftig mehr Personen unter Cannabiseinfluss am Steuer sitzen und somit mehr Verkehrsunfälle unter Einfluss dieser Droge verursacht werden. Es ist zu erwarten, dass sich die Teil-Legalisierung von Cannabis negativ auf die Sicherheit im Straßenverkehr auswirken wird.

Mehr als 100 Einsatzkräfte ahnden bereits zahlreiche Verstöße am ersten Kontrolltag

Am ersten Kontrolltag (23. April 2024) starteten 137 Kräfte an Kontrollstellen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (PI) Nienburg/Schaumburg an der B442 in Lauenau und an der B65 in Bad Nenndorf sowie im Zuständigkeitsbereich der PI Hameln-Pyrmont/Holzminden an der B217 in Bad Münder/Hachmühlen.Insgesamt wurden 608 Fahrzeuge und 681 Personen kontrolliert. Erschreckende Bilanz: Bei 30 Fahrenden bestand der Verdacht des Fahrens unter Betäubungsmittel- und/oder Medikamenteneinfluss, zwei Fahrzeugführer wurden mit über 1,1 Promille Atemalkohol am Steuer erwischt. Bei allen 32 Personen wurden Blutentnahmen angeordnet. 15 Personen waren ohne Fahrerlaubnis unterwegs. Schlussendlich wurde allen 47 Personen die Weiterfahrt untersagt. Insgesamt ahndeten die Einsatzkräfte 94 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, bei denen es sich größtenteils um Verkehrsdelikte handelte. Durch den Zoll wurden diverse weitere Verstöße, unter anderem gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz sowie das Aufenthaltsgesetz, festgestellt.

Trotz Starkregen und Hagel im Einsatz

Der zweite Kontrolltag (24. April 2024) musste aufgrund Starkregens und Hagel mehrfach kurzzeitig unterbrochen werden. Dennoch kontrollierten insgesamt 128 eingesetzte Kräfte im Zuständigkeitsbereich der PI Hildesheim an der B1 in Hildesheim und an der B6 in Groß Förste sowie mit mobilen Streifen insgesamt 626 Fahrzeuge und 632 Personen. 25 Fahrenden wurde die Weiterfahrt untersagt, weil der Verdacht der Beeinflussung durch Drogen bestand. Ihnen wurde zudem eine Blutprobe entnommen. Eine Person, die sich daraufhin zunächst zu Fuß entfernte, fuhr wenig später erneut mit einem Pkw in eine Kontrollstelle. Sie bat darum, weiterfahren zu dürfen, da sie "doch bereits kontrolliert worden sei". Es wurde erneut eine Blutprobe entnommen und die Weiterfahrt zum zweiten Mal untersagt. Vier Personen fuhren ohne im Besitz einer Fahrerlaubnis zu sein, zudem gab es unter anderem 93 Verstöße gegen die StVO und Straßenverkehrs-Zulassung-Ordnung (StVZO).

Erfolgreicher Abschluss der Großkontrolle am letzten Kontrolltag

Am dritten und letzten Kontrolltag (25. April 2024) waren 118 Einsatzkräfte im Zuständigkeitsbereich der PI Göttingen an der Autobahn 38 (Heidkopftunnel) bei Göttingen sowie im Zuständigkeitsbereich der PI Northeim an der B446 in Nörten-Hardenberg und an der B3 in Einbeck für die Sicherheit im Straßenverkehr im Einsatz. Sie kontrollierten 512 Fahrzeuge. Dabei stellten sie 70 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten fest. In Einbeck fiel beispielsweise ein 34-jähriger Familienvater auf, der mit seinem zweijährigen Kind in einem Pkw unterwegs war und Anzeichen einer Beeinflussung durch Drogen aufwies. Ein Drogenvortest verlief positiv auf Cannabis. In der Folge wurde ihm eine Blutprobe entnommen und die Weiterfahrt untersagt. An der Kontrollstelle in Nörten-Hardenberg wurde eine per Haftbefehl gesuchte Person angehalten. Nach Bezahlung des haftbefreienden Betrages in Höhe von 900 Euro konnte die Person ihre Reise fortsetzen. Auf der A38 fanden die Kontrollkräfte in einem Fahrzeug eine geringe Menge Kokain (ca. 2-3 Gramm). Der Fahrer stand zudem unter dem Einfluss der Droge. Die Betäubungsmittel wurden sichergestellt, dem Fahrzeugführer wurde eine Blutprobe entnommen und die Weiterfahrt untersagt. Gegen ihn und seinen Beifahrer wurden Strafverfahren eingeleitet.

"Eine der Hauptunfallursachen im Straßenverkehr ist jedes Jahr die festgestellte Fahruntüchtigkeit von Verkehrsteilnehmenden. Die Ergebnisse unserer Kontrollwoche belegen die Notwendigkeit derartiger Kontrollen. Wer Drogen, Alkohol oder Medikamente nimmt und sich dann ans Steuer setzt, verhält sich absolut leichtsinnig und gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere", sagt Tanja Wulff-Bruhn, Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, anlässlich der mehrtägigen Großkontrolle.

Sie ergänzt: "Die Kontrolle war auch der optimale Anlass, um die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer vor dem Hintergrund der Cannabis-Teillegalisierung über die Risiken von Drogenkonsum im Straßenverkehr aufzuklären. Hier früh genug Präventionsarbeit zu leisten, halte ich für besonders wichtig und vor allem effektiv und hat für mich oberste Priorität. Wir als Polizei in Niedersachsen nehmen die Folgen, die das neue Gesetz vermutlich für die Sicherheit im Straßenverkehr nach sich ziehen wird, sehr ernst und wollten deshalb so schnell wie möglich aktiv handeln - was uns mit der Großkontrolle definitiv gelungen ist."

Die Präsidentin dankt abschließend allen Beteiligten: "Insgesamt können wir auf erfolgreiche Kontrolltage und eine hervorragende Zusammenarbeit aller Kräften zurückblicken, mit der wir die Stärkung und Umsetzung des neuen Konzepts enorm voranbringen konnten. Ich danke allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die bei der mehrtägigen Großkontrolle mitgewirkt haben und dafür teilweise sogar aus dem Ausland angereist sind. Um das neue Konzept fest in der alltäglichen Arbeit zu verankern, ist es von besonderer Bedeutung das polizeiliche Wissen und die vielfältigen Erfahrungen durch regen Austausch der Kolleginnen und Kollegen zu fördern. So wird es uns sicher gelingen, die Verkehrssicherheitsarbeit weiterzuentwickeln und noch effizienter zu machen."

Diese Meldung wurde am 26.04.2024, 04:14 Uhr durch die Polizeidirektion Göttingen übermittelt.

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Kriminalstatistik zu Rauschgiftdelikten im Kreis Göttingen

Im Kreis Göttingen wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) vom Bundeskriminalamt (BKA) im Jahr 2022 insgesamt 1624 Rauschgiftdelikte erfasst. In 2% der Fälle blieb es bei einer versuchten Straftat. Die Aufklärungsquote lag bei 93%. Unter den insgesamt 1401 Tatverdächtigen befanden sich 1229 Männer und 172 Frauen. 27% der Personen sind Tatverdächtige nicht-deutscher Herkunft.

AlterAnzahl Tatverdächtige
unter 21280
21 bis 25257
25 bis 30234
30 bis 40382
40 bis 50161
50 bis 6062
über 6025

2021 erfasste die Polizeiliche Kriminalstatistik im Kreis Göttingen insgesamt 1797 Rauschgiftdelikte, die Aufklärungsrate lag bei 94%.

Kriminalstatistik zu unerlaubter Einreise und unerlaubtem Aufenthalt im Kreis Göttingen

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes (BKA) erfasste für 2022 im Kreis Göttingen insgesamt 92 Straftaten der Kategorie unerlaubte Einreise und erlaubter Aufenthalt. In 0% der Fälle blieb es bei versuchten Straftaten. Die Aufklärungsquote betrug 98,913%. Unter den insgesamt 90 Tatverdächtigen befanden sich 18 Frauen und 72 Männer.

AlterAnzahl Tatverdächtige
unter 2124
21 bis 2515
25 bis 3021
30 bis 4018
40 bis 506
50 bis 606
über 600

Für das Jahr 2021 gibt die Polizeiliche Kriminalstatistik des BKA 135 erfasste Fälle unerlaubter Einreise und unerlaubtem Aufenthalt im Kreis Göttingen bekannt, die Aufklärungsquote lag hier bei 99%.

Unfall-Statistik und Verunglückte im Straßenverkehr

Bei den polizeilich erfassten Verkehrsunfällen der letzten Jahre im ganzen Bundesgebiet zeigt sich ein leichter Aufwärtstrend. So wurden 2022 insgesamt 2.406.465 Unfälle im Straßenverkehr erfasst, in den Jahren 2021 dagegen 2.314.938 Fälle und 2020 2.245.245 Fälle. Auch bei den Zahlen der Unfälle mit Personenschaden ist diese Entwicklung zu beobachten. So gab es 2022 289.672 Unfälle mit zu Schaden gekommenen Personen, insgesamt wurden dabei 2.788 Verunglückte getötet. Im Jahr 2021 wurden von 258.987 Unfällen mit Personenschaden 2.562 Todesopfer verzeichnet.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten vom Blaulichtreport des Presseportals und Kriminalstatistiken des BKAs generiert. Original-Content von: „Meldungsgeber", übermittelt durch news aktuell: Zur Presseportal-Meldung. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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