Wladimir Putin muss zittern: Trumps Zoll-Zoff mit China bedroht russische Wirtschaft

Während die USA und China ihre wirtschaftlichen Schwerter kreuzen, befürchtet Moskau, zum unfreiwilligen Schlachtfeld zu werden. Russischer Hersteller könnten durch eine  mögliche Überflutung des Marktes mit billigen chinesischen Waren bedroht sein.

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Bekommt Wladimir Putin bald die Auswirkungen von Donald Trumps Zollpolitik zu spüren? Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Mikhail Metzel
  • Wladimir Putin könnte Auswirkungen von Handelskonflikt zwischen den USA und China zu spüren bekommen
  • Experten warnen vor Abschwächung der chinesischen Währung Yuan
  • Billige chinesische Waren könnten in der Folge den heimischen Markt fluten
  • Russische Produzenten wären so zunehmend unter Druck

Russische Wirtschaftsexperten warnen vor möglichen Kollateralschäden durch den eskalierenden Handelskrieg zwischen den USA und China. Kirill Tremasov, Berater der russischen Zentralbankchefin Elvira Nabiullina, äußerte Bedenken, dass eine Abwertung des chinesischen Yuan als Reaktion auf die von der Trump-Regierung verhängten Strafzölle erhebliche Risiken für die heimische Wirtschaft mit sich bringen könnte.

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Die Befürchtung: Ein schwächerer Yuan würde chinesische Waren auf ausländischen Märkten, einschließlich Russland, wettbewerbsfähiger machen. Dies könnte zu einem "massiven Zustrom chinesischer Waren in die russische Wirtschaft" führen und heimische Produzenten unter Druck setzen, wie Tremasov laut der Nachrichtenagentur Interfax bei einer Wirtschaftskonferenz der Zeitung Wedomosti erklärte.

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Laut Tremasov wäre die Bedrohung für die russische Wirtschaft asymmetrisch. Während russische Hersteller mit einer Flut günstigerer chinesischer Importwaren konfrontiert wären, blieben die russischen Exporte nach China weitgehend verschont. "Unsere Exporte nach China sind hauptsächlich rohstoffbasiert und weniger empfindlich gegenüber dem Yuan-Wechselkurs", erklärte er.

Wie die Nachrichtenagentur Tass berichtet, gab der stellvertretende Wirtschaftsminister Vladimir Ilyichev jedoch an, dass Russland bisher keine signifikanten Veränderungen im Handel mit China beobachte. "Es gibt gewisse Verlangsamungen, aber im Rahmen saisonaler Faktoren", sagte Ilyichev und fügte hinzu, dass die Auswirkungen der US-Zölle möglicherweise erst verzögert spürbar werden.

Russischer Experte Kirill Tremasov warnt vor globalen Wirtschaftsrisiken

Tremasov warnte zudem vor weitreichenderen Konsequenzen eines anhaltenden Handelskonflikts zwischen den Großmächten. Eine Verlangsamung der Weltwirtschaft könnte die Nachfrage nach Rohstoffen dämpfen, die den Großteil der russischen Exporte ausmachen.

"Dies wiederum kann zu einer Verringerung der Exporteinnahmen unseres Landes führen, was Druck auf die nationale Währung ausüben und von dieser Seite gewisse inflationäre Risiken schaffen kann", erklärte der Zentralbankberater. Eine solche Entwicklung könnte Russland zu einer strafferen Geldpolitik zwingen.

Westliche Wirtschaftsexperten halten es laut "Newsweek" jedoch für unwahrscheinlich, dass China den Yuan aggressiv abwerten wird. Allan von Mehren von der Danske Bank bezeichnete diese Befürchtung als "übertrieben", da China derzeit keine zusätzliche Instabilität schaffen wolle.

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