
- Handelsstreit zwischen den USA und China weiter angespannt
- Donald Trump ändert plötzlich seine Haltung im Zollkonflikt
- China könnte mit Gegenmaßnahmen reagieren
Der Handelsstreit zwischen den USA und China spitzt sich weiter zu, wobei beide Seiten widersprüchliche Aussagen über laufende Verhandlungen machen. US-Präsident Donald Trump behauptete in einem Interview mit dem "Time"-Magazin, der chinesische Präsident Xi Jinping habe ihn angerufen und die US-Regierung stehe mit China im Gespräch. China dementierte. Wie reagierte Trump? Der US-Präsident zeigt sich plötzlich sanft. Ob er etwa die Auswirkungen seiner selbst verursachten Handelskrise abmildern will?
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China erteilt Trump im Zollstreit ein Nein
China reagierte nach Trumps Aussagen prompt mit einem klaren Dementi. "China und die USA sind nicht in Konsultationen oder Verhandlungen über #Zölle", erklärte das chinesische Außenministerium in einer von der chinesischen Botschaft in den USA veröffentlichten Mitteilung. Die USA sollten "aufhören, Verwirrung zu stiften." Bei einer späteren Nachfrage wich Trump der konkreten Frage aus, ob er seit Beginn des Zollstreits mit Xi gesprochen habe. "Ich möchte das nicht kommentieren, aber ich habe oft mit ihm gesprochen", sagte der US-Präsident vor seinem Abflug nach Rom.
Hintergrund zum Konflikt
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat sich verschärft, nachdem Trump Zölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren verhängt hatte. China reagierte mit 125 Prozent Zöllen auf US-Produkte. Doch nun scheint Trump in die Defensive zu geraten.
US-Präsident plötzlich sanft: Trump macht Zoll-Rückzieher
Laut "Bild"-Berichten schlägt der US-Präsident plötzlich sanftere Töne an und ließ durchblicken, dass Zollsätze reduziert werden könnten. "Die werden wir ordentlich herunterholen", sagte Trump wörtlich. Insider im Weißen Haus sprechen von möglichen Senkungen um 50 bis 65 Prozent. Denn dieStrafmaßnahmen seien "kaum durchzuhalten", schrieb die "New York Times"
Großhandelsketten wie Walmart, Target, Home Depot und Lowe's könnten ebenfalls ein Grund für Trumps verändertes Verhalten sein Top-Manager warnten Trump persönlich, dass es schon "in wenigen Wochen" leere Regale in Supermärkten geben könnte - ein potenziell schwerer politischer Rückschlag für den Präsidenten.
Harte Reaktion für Trump: Chinas bleibt im Handelskonflikt unnachgiebig
China zeigt sich im Zollstreit unnachgiebig und stellt klare Bedingungen für mögliche Gespräche. "Jene, die den Gürtel zuzogen, sollen ihn wieder lockern", erklärte He Yadong, Sprecher des chinesischen Handelsministeriums. Peking verlangt, dass die USA alle Zölle fallen lassen, bevor überhaupt Verhandlungen beginnen können.
Gleichzeitig bereitet sich China auf eine Verschärfung des Konflikts vor. Der innere Machtzirkel der Kommunistischen Partei unter Führung von Xi Jinping forderte bei einem Treffen des Politbüros, ausreichend für den "schlimmsten Fall" zu planen. Die Parteiführung betonte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua, dass sich China zunehmend mit "äußeren Schocks" konfrontiert sehe. Die chinesische Führung will wirtschaftliche Instrumente verbessern, um Beschäftigung und Wirtschaft zu stabilisieren. Geplante politische Maßnahmen sollen frühzeitig umgesetzt werden.
Chinas wirtschaftliche Gegenmaßnahmen
China könnte die USA im Zollkonflikt künftig unter Druck setzen. Das Land verfügt über mehrere wirksame Druckmittel im Handelsstreit mit den USA:
- Ein besonders mächtiges Instrument ist der mögliche Verkauf von US-Staatsanleihen, von denen China Papiere im Wert von 759 Milliarden Dollar hält. Eine solche Maßnahme könnte zu erheblichen Erschütterungen auf den Finanzmärkten führen.
- Peking hat zudem bereits einen Ausfuhrstopp für "Seltene Erden" verhängt, die fast ausschließlich aus China kommen und für viele Hightech-Produkte unverzichtbar sind. Diese Exportbeschränkungen könnten die US-Wirtschaft empfindlich treffen.
Experte zum Handelskrieg: USA kann nicht gewinnen
Politologe Jonathan Cristol betont gegenüber der Bild, dass die USA viele der angezettelten Handelskriege kaum gewinnen dürften: "In der Zwischenzeit kann China seine Handelsbeziehungen mit jenen Staaten ausbauen, die von den USA unnötigerweise mit ungezielten Zöllen belegt wurden."
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bos/news.de/dpa/stg
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