Carsten Maschmeyer: "Ultra-Narzisst" und "Kaiser von Amerika": DHDL-Investor schießt gegen Trump

Der deutsche Unternehmer Carsten Maschmeyer fand in der ARD-Sendung "Hart aber fair" deutliche Worte zu Donald Trumps chaotischer Zollpolitik. Er kritisierte den US-Präsidenten dafür scharf, machte jedoch auch auf die positiven Seiten aufmerksam.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Der deutsche Unternehmer kritisiert Donald Trump für die aktuelle US-Zollpolitik scharf. (Foto) Suche
Der deutsche Unternehmer kritisiert Donald Trump für die aktuelle US-Zollpolitik scharf. Bild: picture alliance/dpa | Henning Kaiser
  • Carsten Maschmeyer kritisiert Donald Trump wegen Zöllen bei "Hart aber fair"
  • Gleichzeitig sagt der Unternehmer, dass man dem US-Präsidenten in Europa noch dankbar sein werde
  • Politökonomin Maja Göpel warnt vor den Gefahren durch die neue US-Regierung

Die Politik von US-Präsident Donald Trump sorgt weiterhin für hitzige Diskussion. Besonders das Zollchaos, das der Republikaner nach seinem Amtsantritt auslöste, stand am Montagabend erneut im Fokus des ARD-Talks "Hart aber fair". Dazu äußerte sich auch der Unternehmer Carsten Maschmeyer (65). Der aus der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" bekannte Investor kritisierte Trump einerseits scharf, behauptet andererseits jedoch, dass man dem 78-Jährigen in Europa noch dankbar sein werde.

Lesen Sie auch:

Carsten Maschmeyer nennt Donald Trump den "Kaiser von Amerika" in ARD-Talk "Hart aber fair"

Carsten Maschmeyer, der selbst Anteile an Unternehmen in den Vereinigten Staaten hält, sagte bei "Hart aber fair": "Ich halte Donald Trump für den Kaiser von Amerika. Selbsternannt und ein bisschen Züge wie Nero in Rom. Selbst überschätzend. Selbstzerstörerisch." Er glaube nicht, dass Trump einen Plan habe. Maschmeyer verwies zudem darauf, dass die Stimmung gegenüber dem Präsidenten in den vergangenen Wochen gekippt sei. Zunächst hätten die Menschen ihn noch gefeiert, danach habe es immer häufiger Proteste in den Städten gegeben. Der deutsche Unternehmer sagte außerdem mit Blick auf die Zollpolitik, Trump habe "Fehler" gemacht. "Er wird mit den Zöllen letztendlich die Inflation erhöhen. Es werden viele Unternehmen nicht einfach sagen können: Die Zölle nehmen wir von unserem Gewinn und für die Verbraucher bleiben die Preise gleich. Wir werden sehen - wenn das nicht geändert wird, dass die USA in eine Rezession gehen. Und jetzt wächst die Unzufriedenheit." Maschmeyer machte in diesem Zusammenhang auf aktuell historisch schlechte Umfragewerte für Trump in den USA aufmerksam. Besonders beim Thema Wirtschaft schnitt er zuletzt deutlich schlechter ab als noch Anfang des Jahres.

Carsten Maschmeyer über den US-Präsidenten: "Wir werden Trump dankbar sein"

Carsten Maschmeyer bezeichnete Trump zudem als "Ultra-Narzisst", der den Demokratieabbau vorantreibe. Allerdings kann er den aktuellen Entwicklungen auch positive Seiten abgewinnen. "Wir werden Trump dankbar sein. In ein paar Jahren. Er schafft nämlich etwas, was wir Europäer selber nicht hinbekommen haben. Wir werden zusammenhalten. Europa an sich ist ein größerer Markt als die USA. Wir werden unsere Verteidigungssituation verbessern. Wir wollen unsere Wirtschaft stärker zum Wachstum bringen mit Bürokratieabbau. Manchmal ist ja Ärger von außen die Besinnung, dass man besser werden muss." Aktuellen Probleme im Land wie Nullwachstum oder Rezession seien zudem nicht auf Trump zurückzuführen. "Das war die Bürokratie. Zu viel Stromkosten, zu wenig Digitalisierung, Überbürokratie. Und die hat nicht Trump verursacht."

Politökonomin Maja Göpel warnt bei "Hart aber fair" am 28.04.2025 vor Donald Trump

Politökonomin Maja Göpel (48) warnte bei "Hart aber fair" allerdings davor, die Gefahr durch Trump zu unterschätzen. Sie geht davon aus, dass sehr wohl ein Plan hinter der Politik des Republikaners stehe, und machte auf das sogenannte "Project 2025" aufmerksam. Diesen erarbeite die konservative Denkfabrik Heritage Foundation im Vorfeld der US-Wahl 2024 mit dem Ziel, die Macht des Präsidenten zu stärken. In diesem Kontext würde sie auch die Zölle als "Instrument" werten wollen. Sie würden gebraucht werden, "um tatsächlich eine demokratische Verfassung infrage zu stellen." Die Zölle seien dafür da, um noch mehr Aufregung und möglichst viele Baustellen zu schaffen. Für Maja Göpel ist außerdem klar, dass Trump damit Kräfte bündeln wolle, "die sonst etwas gestalten könnten". Man solle das alles nicht mehr als eine "demokratische Regierung, die mal kurz austickt" betrachten. "Wir sind wirklich in der Infragestellung der Weltordnung, die wir seit dem Zweiten Weltkrieg kennen. Und so sollten wir damit auch umgehen."

Die komplette Sendung "Hart aber fair" vom 28.04.2025 ist in der ARD-Mediathek abrufbar.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/bua/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.