König Charles III.: Klares Zeichen setzen? Monarch soll Trump eine Warnung übermitteln

Seine Rede wird mit Spannung erwartet: König Charles wird das neue kanadische Parlament eröffnen. Damit soll er ein wichtiges Zeichen setzen und eine eindringliche Warnung an Donald Trump senden.

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König Charles III. soll bei der Eröffnung des neuen kanadischen Parlaments eine Warnung an Donald Trump aussprechen. (Foto) Suche
König Charles III. soll bei der Eröffnung des neuen kanadischen Parlaments eine Warnung an Donald Trump aussprechen. Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Chris Jackson

König Charles III. wird am 27. Mai eine historische Rede im kanadischen Parlament halten. Der Monarch wird die traditionelle "Thronrede" zur Eröffnung einer neuen Parlamentssitzung in Ottawa halten - das erste Mal seit fast 50 Jahren, dass ein britischer Monarch diese Aufgabe übernimmt. Sie könnte einen bleibenden Effekt haben. Denn der Monarch soll eine Warnung an Donald Trump aussprechen, die Finger von Kanada zu lassen.

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Der Besuch von König Charles wird als bewusst symbolischer Akt gesehen. Es ist das erste Mal seit fast fünf Jahrzehnten, dass ein Monarch persönlich eine Parlamentssitzung in Kanada eröffnet und die traditionelle "Thronrede" hält.

Artur Wilczynski, ein ehemaliger kanadischer Botschafter, äußerte gegenüber der "Mail on Sunday" seinen Wunsch, dass der König eine Rede verlesen möge, die bekräftigt, dass "Kanada ein starkes, lebendiges und unabhängiges Land ist und nicht zu irgendeinem Preis zum Verkauf steht". Auch Elizabeth May, die Vorsitzende der Grünen Partei Kanadas, würde "den kleinsten Hinweis auf 'Gott schütze Kanada'" begrüßen. Premierminister Mark Carney betonte in einem Interview mit "Sky News", dass die Einladung an den König "nicht zufällig" sei und einen "bekräftigenden Moment" darstellen werde. Er bezeichnete die Einladung als "genialen Schachzug".

Hintergrund zum Konflikt

Die Beziehungen zwischen Kanada und den USA sind derzeit angespannt. Präsident Trump hat wiederholt Andeutungen gemacht, Kanada könnte Amerikas 51. Bundesstaat werden, was bei kanadischen Politikern auf entschiedene Ablehnung stößt. Der kanadische Parlamentsabgeordnete Charlie Angus übte zuletzt Kritik und machte Trump deutlich, dass sich Kanada nicht verbiegen lässt.

Bei einem Treffen im Oval Office am 6. Mai erwähnte Trump erneut diese Idee gegenüber dem kanadischen Premierminister Mark Carney. Dieser entgegnete diplomatisch: "Wie Sie aus dem Immobiliengeschäft wissen, gibt es einige Orte, die niemals zum Verkauf stehen." Die Spannungen haben dazu geführt, dass Kanada die USA nun "mit tiefem Misstrauen" betrachtet, wie Elizabeth May, Kanadas Grünen-Vorsitzende, gegenüber der "Mail on Sunday"erklärte. Carney äußerte zudem, dass Kanadier von der Einladung Trumps zu einem zweiten Staatsbesuch in Großbritannien durch die britische Regierung nicht beeindruckt seien, besonders angesichts der aktuellen Souveränitätsdebatte.

Kanada hofft auf Signal von König Charles

König Charles III. steht vor einer heiklen diplomatischen Herausforderung. Er muss Solidarität mit Kanada zeigen, ohne gleichzeitig die Beziehungen Großbritanniens zu Donald Trump zu beschädigen. Diese Balance ist besonders schwierig, da er an die politische Neutralität der königlichen Familie gebunden ist. Die Thronrede selbst wird für den König verfasst und spiegelt die Agenda der kanadischen Regierung wider. Dennoch gibt es ein wachsendes Gefühl", dass selbst eine einzige strategisch platzierte Formulierung von Charles selbst große Wirkung entfalten könnte.

Der Besuch findet zu einem besonders sensiblen Zeitpunkt statt, da der König seine Krebsbehandlung fortsetzt. Dass er trotzdem nach Ottawa reist, wird bereits als "unmissverständliche Unterstützungserklärung" gewertet, wie der Kolumnist Andrew Phillips vom Toronto Star betont.

König Charles' subtile Unterstützungsbotschaften für Kanada

König Charles hat in den vergangenen Monaten bereits mehrfach subtile Zeichen der Unterstützung für Kanada gesetzt. Zum 60. Jubiläum der kanadischen Ahornblatt-Flagge im Februar sendete er eine ungewöhnlich herzliche Botschaft, in der er das "stolze, widerstandsfähige und mitfühlende Land" lobte. Bei einem Treffen mit dem neuen kanadischen Premierminister Mark Carney im Buckingham Palace im März trug der König eine rote Krawatte - eine Farbe, die mit Kanada assoziiert wird. Im selben Monat erschien er bei einem Besuch des Flugzeugträgers HMS Prince of Wales mit kanadischen Orden. Zudem pflanzte er hinter dem Buckingham Palace einen Ahornbaum.

Elizabeth May betonte gegenüber der "Mail on Sunday": "Der Besuch des Königs zur Parlamentseröffnung ist bereits ein starkes Statement, dass wir in keiner Weise offen dafür sind, ein Anhängsel der Vereinigten Staaten zu werden, und das wird auch Trump nicht entgehen."

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