Donald Trump: "Schwache Verlierer-Aktion" - Gegenwind nach Ausraster

Aufgrund angeblicher Preiserhöhungen in einem Supermarkt droht Donald Trump einer Kette. Der US-Präsident erhebt auf Truth Social schwere Vorwürfe. Dafür muss er selbst scharfe Kritik einstecken.

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Donald Trump droht der US-Supermarktkette Walmart. (Foto) Suche
Donald Trump droht der US-Supermarktkette Walmart. Bild: picture alliance/dpa/AP | Manuel Balce Ceneta
  • Donald Trump droht Walmart
  • US-Präsident rastet wegen angeblichen Preiserhöhungen aus
  • Supermarktkette reagiert: Wollen Preise niedrig halten
  • Abgeordnete kritisieren Trump für Vorwürfe

Aufgrund seiner Zollpolitik hat Donald Trump offenbar Angst vor Preiserhöhungen in einer Supermarktkette. Der US-Präsident hat am Samstag, 17. Mai 2025, eine deutliche Warnung an Walmart gerichtet und das Unternehmen aufgefordert, keine Preiserhöhungen aufgrund von Zöllen vorzunehmen. Dabei vergaß er sich wieder.

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In einem Beitrag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social kritisierte Trump Walmart scharf dafür, dass der Einzelhandelsriese Zölle als Grund für Preiserhöhungen anführt. Der Präsident betonte, dass Walmart im vergangenen Jahr "Milliarden von Dollar" verdient habe, "weit mehr als erwartet". Seine Botschaft enthielt auch eine unmissverständliche Drohung: "Ich werde es beobachten, und eure Kunden auch!!!"

In seinem Beitrag forderte Trump konkret, dass Walmart und China die Kosten der Zölle selbst tragen sollten, anstatt sie an die Verbraucher weiterzugeben. "Zwischen Walmart und China sollten sie, wie man sagt, 'DIE ZÖLLE SCHLUCKEN' und den geschätzten Kunden NICHTS berechnen", schrieb der Präsident. Diese Äußerung steht im Widerspruch zu früheren Behauptungen über die Wirkung von Zöllen. Trump hat in der Vergangenheit wiederholt betont, dass andere Länder, nicht amerikanische Verbraucher, für die von seiner Regierung verhängten Zölle aufkommen würden.

Walmart reagiert auf Trumps Vorwürfe

Walmart reagierte nach Trumps wüsten Vorwürfe. Molly Blakeman, eine Sprecherin von Walmart, sagte gegenüber "Newsweek", dass der Einzelhändler "schon immer daran gearbeitet hat, seine Preise so niedrig wie möglich zu halten, und wir werden damit nicht aufhören".

Der Finanzchef der SupermarktketteJohn David Rainey sagte gegenüber CNBC: "Wir haben noch nie Preiserhöhungen in dieser Größenordnung und in dieser Geschwindigkeit erlebt, und das macht das Umfeld schwierig." Er erklärte aber außerdem, der Einzelhändler wolle seine Preise niedriger halten als die seiner Konkurrenten, insbesondere in einer Zeit, in der die Kunden nach Rabatten suchen. Um dies zu erreichen, werde Walmart einen Teil der tarifbedingten höheren Kosten auffangen, und er erwarte, dass auch die Lieferanten einen Teil der höheren Kosten auffangen würden. Durch die von Trump verhängten Zölle haben viele US-Firmen ihre Preise erhöht oder wollen es tun, berichtet "NBC News".

Kritik nach Trumps Drohung

Die Äußerungen des Präsidenten lösten scharfe Kritik von ehemaligen republikanischen Kongressabgeordneten aus. Ex-Repräsentant Charlie Dent (R-PA) verspottete Trumps plötzliche Kehrtwende in der Frage, wer für die Zölle zahlen würde. In einem Gespräch mit Ali Velshi (MSNBC) kritisierte Dent den Widerspruch zu Trumps früherer Behauptung, dass China und andere Länder für die Zölle aufkommen würden, die wirtschaftliche Turbulenzen verursacht haben. Diese Kritik erfolgte, nachdem Walmart öffentlich erklärt hatte, dass das Unternehmen die Preise aufgrund der von Trump verhängten Zölle erhöhen müsse.

Abgeordneter findet Trumps Verhalten "schwach" und "weinerlich"

Noch schärfere Kritik kam vom ehemaligen Abgeordneten Joe Walsh (R-IL), der Trumps Reaktion auf Walmart als kindisch bezeichnete. "Was macht dieses Baby, dieser Heulsusen-Präsident heute Morgen? Er geht gegen Walmart vor", sagte Walsh in derselben Sendung mit Ali Velshi. Er bezeichnete Trumps Verhalten als "schwache Verlierer-Aktion" und kritisierte den Präsidenten dafür, ein Privatunternehmen zu schikanieren, das lediglich über die Auswirkungen seiner Zölle spricht. "Donald Trump glaubt an Zölle! Warum steht er nicht einfach zu seinen Zöllen?", fragte Walsh und fügte hinzu, dass Trump stattdessen Unternehmen angreife, die tun, was alle erwartet hätten.

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