Wladimir Putin: Kreml-Chef pfeift auf Waffenruhe vor "Tag des Sieges"-Protz-Parade

Mit einer dreitägigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg wollte Wladimir Putin seine Protz-Parade zum "Tag des Sieges" absichern - doch die Gefechte gehen Berichten aus dem Kriegsgebiet zufolge weiter. Pfeift Putin auf seine eigene Ansagen?

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Der von Wladimir Putin verhängten Waffenruhe zum Trotz gehen die Gefechte im Ukraine-Krieg weiter. (Foto) Suche
Der von Wladimir Putin verhängten Waffenruhe zum Trotz gehen die Gefechte im Ukraine-Krieg weiter. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Alexander Kazakov
  • Wladimir Putin verhängt Waffenruhe im Ukraine-Krieg
  • Feuerpause zum "Tag des Sieges" für Putins Protz-Parade in Moskau
  • Berichte über gebrochene Waffenruhe: Neuerliche Attacken von ukrainischer und russischer Seite

Um seine protzigen Feierlichkeiten zum "Tag des Sieges" in Moskau ungestört zelebrieren zu können, hat Wladimir Putin eine Feuerpause im Ukraine-Krieg angeordnet. Seit Mitternacht (23.00 Uhr MESZ am Mittwoch) schweigen die Waffen in dem vor mehr als drei Jahre begonnenen Ukraine-Krieg, die Waffenruhe soll drei Tage bis Samstag dauern. Doch schon kurz nach Beginn der Feuerpause deutete alles darauf hin, dass Putin seine eigene Anordnung bereits gebrochen hat.

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Wladimir Putin ordnet Waffenruhe im Ukraine-Krieg für drei Tage an

Wladimir Putin wollte mit seiner Waffenruhe-Ansage ursprünglich sicherstellen, dass die Feiern zum Gedenken an den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg vor 80 Jahren wie geplant über die Bühne gehen können. Die ukrainische Führung wies den Vorstoß allerdings zurück und erklärte, sie könne die Sicherheit der Besucher bei der Parade nicht garantieren. Stattdessen bekräftigte sie den weitergehenden Vorschlag einer Waffenruhe von 30 Tagen.

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Waffenruhe im Ukraine-Krieg kurz nach Beginn gebrochen

Aktuellen Berichten aus dem Ukraine-Krieg, zu lesen beispielsweise bei der "Daily Mail", zufolge sollen es Putins Soldaten an der Front mit der Feuerpause jedoch nicht allzu ernst genommen haben. Die ukrainische Luftwaffe meldete demnach bereits in der Nacht zu Donnerstag (08.05.2025) russische Bombenangriffe in der Region Sumy. Russische Flugzeuge hätten wiederholt Lenkbomben über dem Gebiet abgeworfen.

Auch an der Ostfront wurden die Kampfhandlungen fortgesetzt. Ein ukrainischer Militärsprecher berichtete gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass russische Truppen ihre Operationen in Teilen der Ostfront nach Beginn der Waffenruhe weitergeführt hätten. Viktor Trehubov, ein Militärsprecher für die ukrainische Ostfront, bestätigte, dass russische Soldaten ukrainische Einheiten im Osten weiterhin angegriffen haben, nachdem die Waffenruhe in Kraft getreten war.

Meldungen über fortlaufende Gefechte trotz Feuerpause

Der ukrainische Generalstab meldete insgesamt 139 Zusammenstöße an der gesamten Frontlinie bis 22.00 Uhr ukrainischer Zeit am 7. Mai, kurz vor Beginn der Waffenruhe. Am Morgen des 8. Mai um 08.00 Uhr waren es bereits 196 Gefechte innerhalb eines Tages.

Trotz der anhaltenden Bodenkämpfe schien die Lage in der Luft zunächst ruhiger. Die ukrainische Luftwaffe teilte über Telegram mit: "Am heutigen Tag, dem 8. Mai, wurden bis 08.00 Uhr morgens keine Raketenangriffe oder der Einsatz von Angriffsdrohnen im ukrainischen Luftraum registriert." Ein Reuters-Berichterstatter nahe der Ostfront bestätigte am frühen Donnerstagmorgen, dass keine Kampfgeräusche zu hören waren. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew herrschte am Donnerstagmorgen ebenfalls Ruhe, im Gegensatz zum Vortag, als die Stadt von russischen Luftangriffen und ukrainischer Flugabwehr erschüttert wurde.

Drohnen-Attacken von russischer und ukrainischer Seite vor "Tag des Sieges"-Parade in Moskau

In den Stunden vor Inkrafttreten der Feuerpause kam es zu massiven Angriffen beider Kriegsparteien. Russland zählte nach offiziellen Angaben einen Rekord von 524 ukrainischen Drohnenangriffen, die zu erheblichen Störungen im zivilen Luftverkehr führten. Mehr als 60.000 Passagiere waren von verspäteten oder annullierten Flügen betroffen.

Auch Moskau entfachte kurz vor der Waffenruhe eine Welle von Drohnenangriffen auf die Ukraine. In Kiew wurden dabei nach Angaben von Präsident Selenskyj eine Mutter und ihr Kind getötet. In der Stadt Kostjantyniwka wurden mindestens zwölf Menschen beim Angriff mit einer russischen Gleitbombe verletzt, wie die Staatsanwaltschaft des Donezker Gebiets mitteilte. Ein mehrgeschossiges Wohnhaus wurde getroffen, wobei vermutlich eine Bewohnerin unter den Trümmern verschüttet wurde.

 

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/news.de/dpa/stg

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