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Vladimir Kulischow: Putins Geheimdienstchef behauptet: Nato übt Atomangriffe auf Russland

Die Kreml-Propaganda gegen den Westen geht weiter. Jetzt behauptet Vladimir Kulischow, Beamter des Geheimdiensts FSB, die Nato würde Atomangriffe auf russischem Territorium proben. Russland übt derweil selbst mit seinen Nuklearstreitkräften.

Wladimir Putin (Foto) sieht sich im Konflikt mit dem Westen als Opfer. Sein FSB-Geheimdienstbeamter Vladimir Kulischow wirft der Nato vor, Atomschläge gegen Russland zu proben. (Foto) Suche
Wladimir Putin (Foto) sieht sich im Konflikt mit dem Westen als Opfer. Sein FSB-Geheimdienstbeamter Vladimir Kulischow wirft der Nato vor, Atomschläge gegen Russland zu proben. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Alexander Kazakov
  • Russischer Geheimdienstchef spricht über möglichen Nato-Nuklearschlag
  • Westliches Militärbündnis würde Atomangriffe auf russischem Territorium üben
  • Russland führt selbst Übungen mit Nuklearwaffen durch

Die Sorge, dass Wladimir Putin in der Ukraine durch den Einsatz von Atomwaffen für eine weitere Eskalation sorgen könnte, bleibt groß. Seit Beginn des Kriegs vor mehr als zwei Jahren gab es aus Russland regelmäßig derartige Drohungen. Der Kreml und seine Verbündeten stellten dabei immer wieder den Westen sowie die Ukraine als Hauptschuldige für den Konflikt dar. Jetzt behauptet ein russischer Geheimdienstchef sogar, die Nato würde mögliche Nuklearschläge gegen Russland proben.

Kreml-Propaganda: Nato übt Atomangriffe auf Russland laut Geheimdienstchef Vladimir Kulischow

In einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti sagte der FSB-Beamte Vladimir Kulischow: "In der Nähe der russischen Grenze nehmen die geheimdienstlichen Aktivitäten der Nato zu." Zudem würde das westliche Militärbündnis das Einsatz- und Gefechtstraining seiner Truppen intensivieren, "wobei Szenarien für die Durchführung von Kampfhandlungen gegen die Russische Föderation geübt werden, einschließlich der Durchführung von Atomangriffen auf unserem Territorium". Dies erfordere "angemessene Maßnahmen" zum Schutz der russischen Grenzen. Das US-Magazin "Newsweek" hat mittlerweile die Nato um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten. Beweise für seine Aussagen lieferte Kulischow nicht.

Wiktor Bondarew, stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Föderationsrates, sagte gegenüber RIA Novosti weiterhin, dass ein plötzlicher Atomangriff des Westens auf russischem Territorium unwahrscheinlich sei. Man verfüge überFrüherkennungs- und Warnsysteme sowie genügend Waffen, "um jeden Angriff eines beliebigen Feindes abzuwehren".

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Russland führt selbst Atomwaffen-Übungen durch

Russland hat vor wenigen Tagen selbst mit Atomwaffen-Übungen nahe der Grenze zur Ukraine begonnen. Laut Angaben des Verteidigungsministeriums aus Moskau soll dies dazu dienen, "die Bereitschaft des Personals und der Ausrüstung der nicht strategischen Nuklearwaffen-Einheiten aufrechtzuerhalten, um auf provokative Äußerungen und Drohungen bestimmter westlicher Offizieller gegen die Russische Föderation zu reagieren und um die territoriale Integrität und Souveränität des russischen Staates bedingungslos zu gewährleisten". In der Nato wird zwar derzeit darüber diskutiert, ob die Ukraine die ihr zur Verfügung gestellten Waffen gegen Ziele in Russland einsetzen darf. Über Atomschlagpläne der Nato ist öffentlich jedoch nichts bekannt. Der Kreml benutzte in den vergangenen Monaten schon häufiger eine angebliche Bedrohung durch den Westen als Propaganda-Mittel.

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/sba/news.de/dpa

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