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Wladimir Putin gesteht: Russland will in Ukraine Land zurückholen! Bizarrer Vergleich mit Zar Peter dem Großen

Wladimir Putin hat erstmals öffentlich zugegeben, dass er Land in der Ukraine zurückholen will. Der russische Präsident zog dabei Parallelen zu Kriegen, die Zar Peter der Große im 18. Jahrhundert führte.

Wladimir Putin hat sich mit Zar Peter I. verglichen. (Foto) Suche
Wladimir Putin hat sich mit Zar Peter I. verglichen. Bild: picture alliance/dpa/Pool AFP/AP | Alexander Nemenov

Wladimir Putin führt seit mehr als drei Monaten seinen blutigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Bislang bezeichnete der Kreml-Chef dies jedoch nicht offiziell als Krieg, sondern nannte die Invasion lediglich eine "militärische Spezialoperation". Jetzt gab der russische Präsident erstmals zu, dass es ihm wohl nicht nur um seine bisher öffentlich genannten Pläne - die Entmilitasierung und Denazifizierung der Ukraine - geht.

Wladimir Putin vergleicht sich mit Zar Peter dem Großen

Putin behauptete bei einem Gespräch mit Jungunternehmern im Vorfeld des Internationalen Petersburger Wirtschaftsforums, es sei seine Aufgabe, die Ukraine zurückzuerobern und zu stärken. Der Kreml-Tyrann verglich sich dabei mit Peter dem Großen, russischer Zar im 18. Jahrhundert. Dieser habe im Nordischen Krieg das Gebiet um die die heutige Millionenstadt St. Petersburg nicht von den Schweden erobert, sondern zurückgewonnen. Dies sei offenbar auch heute das Los für Russland: "Zurückzuholen und zu stärken."

Zar Peter I. eroberte Gebiete im Norden Russlands

Am 9. Juni ist der 350. Geburtstag von Peter dem Großen, der sich als erster russischer Zar den Titel Imperator gab und mit Eroberungen im Norden Russland einen Zugang zur Ostsee sicherte - als so genanntes "Fenster nach Europa". Seit dieser Zeit habe sich fast nichts geändert, behauptete Putin bei dem Treffen in Moskau. Auch damals habe kein europäischer Staat das Gebiet als russisch anerkannt. "Dabei haben dort seit Jahrhunderten neben den finno-ugrischen Stämmen auch Slawen gelebt", sagte der Kremlchef.

Wladimir Putin will im Ukraine-Krieg Land zurückerobern

Putin begründete den Krieg gegen die Ukraine einerseits mit der Unterdrückung der russischsprachigen Bevölkerung im Land. Andererseits verwehrte er aber auch der Ukraine das grundsätzliche Bestandsrecht und meldete Besitzansprüche auf große Teile des Landes an, die historisch gesehen russisches Herrschaftsgebiet gewesen seien.

Kreml-Chef gibt dem Westen die Schuld am Ukraine-Krieg

Weiterhin sagte Putin, die Europäische Union sei eine "Kolonie" der Vereinigten Staaten. Wenn ein Land keine souveränen Entscheidungen treffen könne, sei es eine Kolonie. Selbst eine historische Organisation wie die EU habe "keine Chance, in einem so harten geopolitischen Kampf zu überleben." Die Schuld am Krieg gab er erneut der Ukraine und den USA. Gleichzeitig erklärte der Präsident, der Westen werde in den nächsten Jahren weiterhin die Nutzung russischer Energieressourcen nicht komplett einstellen können. Die Sanktionen hätten zwar zu einem Rückgang der Ölversorgung auf den Weltmärkten geführt, die Gewinne russischer Unternehmen würden jedoch steigen.

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/loc/news.de/dpa

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