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Corona-Gipfel am 10.02. im News-Ticker : Lockdown bis 7. März! Söder verteidigt Öffnung von Friseuren

Dass der Lockdown erneut verlängert wird, gilt als sicher. Doch werden Bund und Länder bei den Beratungen von Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder am heutigen 10. Februar dennoch Lockerungen der geltenden Regeln beschließen?

Angela Merkel trifft sich heute erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder. (Foto) Suche
Angela Merkel trifft sich heute erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder. Bild: dpa

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten an diesem Mittwoch (14.00 Uhr) über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die bisherigen Regeln laufen am 14. Februar aus. Wahrscheinlich ist eine weitere Verlängerung des Lockdowns. Manches von dem, was beschlossen werden soll, ist absehbar, vieles ist aber noch völlig offen. Vor dem Treffen hatten sich neben der Bundeskanzlerin auch viele Länderchefs geäußert, zudem sind Inhalte eines Arbeitspapiers bekannt.

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Was wird beschlossen beim Corona-Gipfel von Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder am 11. Februar 2021?

Eine grundsätzliche Verlängerung des Lockdowns ist wahrscheinlich. Angela Merkel hatte sich gegen Lockerungen vor dem 1. März ausgesprochen. Die Zeit, in der die britische Virus-Variante noch nicht die Oberhand gewonnen habe, sei entscheidend, um mit aller Kraft die Infektionszahlen herunter zu bekommen, sagte sie nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in einer Online-Sitzung der Unionsfraktion.

Beschließen Angela Merkel und die Ministerpräsidenten einen Stufenplan für Lockerungen?

Wirtschaftsverbände, die FDP und auch mehrere Bundesländer wollen mit Stufenplänen den Weg aus dem Lockdown koordinieren. Eine bundesweite Variante eines solchen Ausstiegsszenarios, das zum Beispiel für eine bestimmte Inzidenz einen bestimmten Öffnungsschritt vorschreiben könnte, sah Ministerpräsident Weil am Dienstagabend aber nicht. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sagte dem RND (Mittwoch), dass "ein Regelwerk, das für alle Bürger und für alle Wissenschaftler nachvollziehbar ist - und uns als Handelnden einen Rahmen gibt, dass wir nicht jedes Mal neu verhandeln müssen", nötig sei.

Streitthema Schule: Werden Schulen und Kitas wieder geöffnet?

Ständig wird betont: Schulen haben oberste Priorität bei den Öffnungen. Ob es jetzt schon Zeit ist - darüber herrscht noch keine Einigkeit. Merkel sei der Auffassung, mit jeglichem Öffnungsschritt bis 1. März zu warten, hieß es nach dpa-Informationen in der Online-Sitzung. Andererseits haben bereits mehrere Länder konkrete Pläne, Kitas und Schulen ab kommender Woche schrittweise wieder zu öffnen. So kündigte Sachsen, das im Dezember als erstes Land flächendeckende Schul- und Kitaschließungen angeordnet hatte, am Dienstag als erstes Land an, Grundschulen und Kitas ab kommenden Montag in eingeschränktem Betrieb zu öffnen.

Corona-Gipfel zur Lockdown-Verschärfung am 11. Februar im News-Ticker

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+++ Söder verteidigt frühere Öffnung von Friseuren: Hat mit Würde zu tun +++

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Entscheidung verteidigt, Friseursalons früher zu öffnen. "Sie hat auch etwas mit - für die einen - Hygiene, aber auch mit Würde zu tun in diesen schwierigen Zeiten", sagte Söder nach den Bund-Länder-Beratungen am Mittwochabend in Berlin. Für viele Menschen spielten Friseursalons in der Pandemie eine wichtige Rolle, um sich wiederzufinden.

Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) befürwortet die bevorzugte Behandlung für Friseure. "Ich staune da über manche Debatte, wie groß die Rolle ist, die Friseure spielen», sagte Müller. Viele Menschen bräuchten aus hygienischen Gründen aber einfach Unterstützung - ähnlich wie bei der Fußpflege.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch mit den Länderchefs vereinbart, dass Friseurbetriebe bei strikter Einhaltung von Hygiene-Auflagen ungeachtet der Lockdown-Verlängerung am 1. März wieder öffnen können.

+++ Müller: Länder öffnen Schulen ab 22. Februar +++

Etliche Bundesländer wollen die wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Schulen in den kommenden Wochen schrittweise öffnen. Berlin plane diesen Schritt für den 22. Februar, sagte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Mittwoch nach Bund-Länder-Beratungen in Berlin. Auch andere Bundesländer orientierten sich an diesem Termin, fügte der aktuelle Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) hinzu.

Müller beschrieb die Öffnung von Schulen und Kitas, über die die Länder eigenständig entscheiden sollen, als schwierigen Abwägungsprozess zwischen Gesundheitsschutz einerseits sowie den sozialen Folgen weiter geschlossener Einrichtungen andererseits. Es gehe nicht um eine Öffnung auf einen Schlag, sondern um «ein schrittweises Hochfahren des Präsenzbetriebes an den Grundschulen" mit Wechselunterricht, Hygieneregeln und auch neuen Testmöglichkeiten für Lehrer und Kinder. Letztere böten «mehr Sicherheit", so dass die Länder diesen Weg "guten Gewissens" gehen könnten.

"Schule kann man nicht außen vor lassen beim Infektionsgeschehen", so Müller. Aber Wissenschaftler sagten auch: "Es gibt keine besonderen Auffälligkeiten bei den Kindern, schon gar nicht bei den ganz jungen."

 

+++ Söder kündigt Fortsetzung des vorsichtigen Corona-Kurses in Bayern an +++

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angekündigt, seinen vorsichtigen Kurs im Kampf gegen die Corona-Pandemie weitergehen zu wollen. Das Motto in Bayern heiße: "Vorsicht mit Perspektive", sagte Söder am Mittwoch nach der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in Berlin. Bayern werde einen vorsichtigeren Kurs als andere Bundesländer fahren, kündigte Söder an.

"Zumachen erfordert Mut, öffnen erfordert Klugheit», sagte Söder. Es dürfe kein Stop-and-Go bei den Corona-Maßnahmen geben, weil dies die Akzeptanz für die Maßnahmen in der Bevölkerung untergrabe.

Söder verwies darauf, dass alle bisher getroffenen Maßnahmen im Lockdown gewirkt hätten. In Bayern sei die Zahl der Infektionen um 90 Prozent gedrückt worden. "Jeder, der bezweifelt hat, ob die Maßnahmen Sinn hatten, ist durch die Realität widerlegt", sagte Söder.

+++ Merkel hätte sich Schul- und Kita-Öffnung erst im März gewünscht +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hätte sich nach eigener Aussage eine Öffnung von Schulen und Kitas um den 1. März herum gewünscht. Das sagte sie nach Beratungen mit den Bundesländern über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Dabei war festgehalten worden, dass die Länder eigenständig über mögliche Öffnungen der Einrichtungen entscheiden. Sie habe bestimmte eigene Vorstellungen gehabt, sagte Merkel, aber im Föderalismus gebe es tief verankerte Länderzuständigkeiten und das seien Schule und Kita. "Und da ist es ganz einfach nicht möglich, dass ich als Bundeskanzlerin mich so durchsetzen kann, als hätte ich da ein Vetorecht." Deshalb habe man gesagt, die Kultushoheit zähle und die Länder würden das in eigener Verantwortung entscheiden.

Die meisten Kitas und Schulen in Deutschland sind seit Mitte Dezember geschlossen oder nur in stark eingeschränktem Betrieb. Für Abschlussklassen gibt es Ausnahmen und für Kita-Kinder und Grundschüler Betreuungsangebote, wenn Eltern keine anderen Möglichkeiten haben. Die Länder handhaben das unterschiedlich streng. In Niedersachsen findet seit Januar an Grundschulen auch bereits in eingeschränkter Form Unterricht statt. Sachsen hatte bereits am Dienstag beschlossen, in der kommenden Woche den Grundschul- und Kita-Betrieb wieder aufzunehmen.

+++ Merkel: Maßnahmen zeigen Wirkung - aber weiter vorsichtig sein +++

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in der Corona-Krise vor einer dritten Welle gewarnt. Der Grund seien die verschiedenen Varianten des Virus, sagte Merkel am Mittwoch in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten. Deshalb müsse man weiter vorsichtig sein. Die Mutation sei eine "Realität". Sie nehme zu, die Frage sei, wie schnell.

Merkel sagte, die verhängten Maßnahmen zeigten Wirkung. Die Zahl der Neuinfektionen sei gesunken. "Wir können auch sehr zufrieden sein", sagte die Kanzlerin. Es gebe aber die Virusvarianten. Es deute sich eine dritte Welle an, die bekämpft werden müsse. Dies könne um so besser geschehen, je mehr die Infektionszahlen weiter heruntergingen und Gesundheitsämter in der Lage seien, Kontakte von Infizierten nachzuverfolgen.

+++ Weitere Öffnungsschritte erst bei stabiler Inzidenz von höchstens 35 +++

Bund und Länder sehen die Möglichkeit für weitergehende Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie erst bei einer stabilen 7-Tage-Inzidenz von höchstens 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner. Dann sollten der Einzelhandel, Museen und Galerien sowie Betriebe mit körpernahen Dienstleistungen wieder aufmachen können, wie aus dem Beschlusspapier vom Mittwoch hervorgeht.

+++ Länder sollen selbst über Schulöffnungen entscheiden +++

Für die Öffnung der Schulen nach der weitgehenden Schließung im Corona-Lockdown wird es keine bundesweit einheitliche Regelung geben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderregierungschefs vereinbarten bei ihrer Videokonferenz am Mittwoch vielmehr, dass darüber die Länder im Rahmen ihrer Kultushoheit selbst entscheiden. Das geht aus ihrem Beschlusspapier hervor.

 

+++ Bund und Länder beschließen Verlängerung des Lockdowns +++

Der bis Mitte Februar befristete Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland soll weitgehend bis zum 7. März verlängert werden. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderregierungschefs am Mittwoch bei ihrer Videokonferenz vereinbart, wie aus ihrem Beschlusspapier hervorgeht.

 

+++ Bund und Länder beschließen Öffnung von Friseursalons ab 1. März +++

Friseurbetriebe können bei strikter Einhaltung von Hygiene-Auflagen ungeachtet der Lockdown-Verlängerung am 1. März wieder öffnen. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten am Mittwoch bei ihrer Videokonferenz vereinbart und mit der Bedeutung von Friseuren für die Körperhygiene begründet. Das geht aus ihrem Beschlusspapier hervor.

+++ Geschäfte sollen erst ab einer Inzidenz unter 35 öffnen +++

Die Verhandlungen beim Corona-Gipfel dauern an. Wie mehrere Medien berichten, sollen Geschäfte erst ab einer Inzidenz unter 35 öffnen.

+++ Bund und Länder: Höhere Impfpriorität für Lehrer und Erzieher prüfen +++

Angesichts anstehender Schulöffnungen wollen Bund und Länder frühere Corona-Impfungen für Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher prüfen lassen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten einigten sich bei ihren Beratungen am Mittwoch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern auf einen entsprechenden Prüfauftrag an die Gesundheitsminister. Konkret geht es demnach darum, Lehrkräfte und Erzieherinnen in der zweiten statt der dritten Prioritätsstufe für Impfungen einzuordnen.

Merkel habe darauf hingewiesen, dass gerade Erzieherinnen und Erzieher keine Möglichkeit hätten, die notwendigen Abstände einzuhalten, hieß es weiter. Deshalb müsse geprüft werden, wann Erzieher und Lehrer so in die Reihenfolge eingefügt werden könnten, dass sie bald geimpft werden könnten.

In der seit Montag geltenden, erstmals geänderten Impfverordnung zählen Lehrkräfte und Kita-Beschäftigte weiter zur Gruppe drei - zusammen mit Über-60-Jährigen. Derzeit laufen Impfungen der Gruppe eins, zu der Über-80-Jährige, Personal und Bewohner in Pflegeheimen sowie Gesundheitspersonal mit höchstem Ansteckungsrisiko zählen. Angestrebt wird, die Impfungen in dieser Gruppe gegen Ende März abzuschließen. Dann könnte die zweite Prioritätsgruppe folgen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich am Montag zurückhaltend zu früheren Impfungen für Lehrkräfte geäußert. Dies erforderte Impfdosen in einer Zahl, die im Februar noch nicht verfügbar sei. Es sei aber legitim, darüber weiter zu diskutieren.

+++ Lindner: Corona-Pläne sind große Enttäuschung +++

FDP-Chef Christian Lindner hat vor einer Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis weit in den März gewarnt. "Jetzt pauschal vier Wochen alles zu verlängern, halten wir für unverhältnismäßig und zu lang", sagte Lindner am Mittwoch vor Journalisten im Bundestag. "Öffnungsorgien erwartet niemand, aber alle erwarten eine Perspektive», sagte Lindner. Die Runde der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werde den eigenen Anforderungen nicht gerechnet.

"Man kann sagen, dass bei dieser Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin die Überschrift "Weiter so" ist. In der jetzigen Situation, angesichts der enormen sozialen und wirtschaftlichen Schäden in unserem Land, ist "Weiter so" aber zu wenig», sagte Lindner und sprach von einer "großen Enttäuschung". Er bekräftigte die Forderung nach dem flächendeckenden Einsatz technischer Mittel wie Raumluftfilter und Schutzmasken sowie nach einem Stufenplan für die Öffnung. Besorgt mache der Umgang mit den Grundrechten in Deutschland.

+++ Friseure sollen ab 1. März wieder öffnen +++

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sollen Friseure am 1. März wieder öffnen dürfen. Darauf verständigten sich Bund und Länder in den noch andauernden Gesprächen. Zuvor wollten einige Länderchefs schon ab dem 22. Februar Friseure wieder öffnen, aber Bundeskanzlerin Angela Merkel setzte sich durch.

+++ Länderentwurf: Lockdown bis 7. März und Friseure ab 22. Februar +++

Anders als das Kanzleramt wollen die Länder den Corona-Lockdown zunächst nur bis zum 7. März verlängern und Friseure möglicherweise noch im Februar öffnen lassen. Dies geht aus einem Arbeitspapier hervor, auf das sich die Ministerpräsidenten am Mittwoch in ihrer Vorbesprechung zur Videokonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geeinigt haben. Es trägt den Stand 14.15 Uhr und ist noch nicht mit dem Bund abgestimmt. Das genannte Datum ist zudem noch in einer eckigen Klammer vermerkt, das bedeutet, dass dieser Punkt noch nicht entschieden ist. Im Entwurf des Kanzleramtes war eine Lockdownverlängerung bis 14. März vermerkt.

Wie im am Morgen aus dem Kanzleramt verschickten Entwurf des Papiers sollen die Länder freie Hand für die Öffnung von Schulen und Kitas bekommen. "Die Länder entscheiden im Rahmen ihrer Kultushoheit über die schrittweise Rückkehr zum Präsenzunterricht und die Ausweitung des Angebots der Kindertagesbetreuung", heißt es.

Für Friseure und gegebenenfalls auch andere Angebote "hygienisch notwendiger körpernaher Dienstleistungen" schlägt das Ländepapier eine Öffnung am 22. Februar vor. Auch hier steht das genaue Datum aber noch in einer eckigen Klammer. Zur Begründung für die Priorität bei Friseuren heißt es weiter: "Vor dem Hintergrund der Bedeutung von Friseuren für die Körperhygiene und der jetzt bereits seit längerem bestehenden Schließung erscheint es erforderlich, die Inanspruchnahme zu ermöglichen, da erhebliche Teile der Bevölkerung, insbesondere ältere Menschen, auf diese angewiesen sind."

 

+++ Müller mahnt zu Vorsicht bei Schulöffnungen +++

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat vor einer zu weitgehenden Öffnungsstrategie für Schulen in der Corona-Pandemie gewarnt. Er finde es zwar «angemessen und richtig", jetzt einen Einstieg zu finden in den Präsenzunterricht an den Grundschulen, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im ARD-"Mittagsmagazin". Hier sei aber große Vorsicht angebracht.

"Zwar lösen Schulen keine großen Infektionsketten aus, aber sie tragen eben zum Infektionsgeschehen auch mit bei", so der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK). Und nun gebe es die Virus-Mutante in Deutschland. "Insofern muss man auch sehr sensibel sein bei dem Schulbetrieb. Es geht nicht nur um die Kinder, es geht um die Lehrerinnen und Lehrer, um Eltern, die sich möglicherweise am Rande des Schulgeschehens bewegen. Also das muss man alles unter dem Thema Kontaktvermeidung mitdiskutieren."

Als "Riesen-Erleichterung" bezeichnete Müller die neuen Corona-Selbstschnelltests, die im Laufe des Februar zertifiziert und dann etwa in Berlin in großer Zahl auch an Schulen eingesetzt werden sollen. "Es gibt mehr Sicherheit für Lehrerinnen und Lehrer und für die Kinder, für die Eltern natürlich auch", so der Regierungschef. "Es ist deutlich schneller und einfacher umzusetzen, und wir gewinnen daraus natürlich immer mehr Sicherheit für Normalität und dann auch für die nächsten Jahrgangsstufen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten seit dem Nachmittag über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Vor der Videoschalte zeichnete sich eine Verlängerung des vorerst bis 14. Februar vereinbarten Lockdowns ab. Über eine schrittweise Öffnung von Kitas und Schulen sollen einem Beschlussentwurf zufolge Länder eigenständig entscheiden.

+++ Merkel schlägt höhere Impfpriorität für Lehrer und Erzieher vor +++

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bei den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Coronakrise dafür eingesetzt, dass Lehrer und Erzieher eine höhere Priorität beim Impfen erhalten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern schlug Merkel am Mittwoch in der Runde mit den Ministerpräsidenten der Länder eine entsprechende Prüfung vor.

Angesichts der bevorstehenden Schulöffnungen habe die Kanzlerin in der Ministerpräsidentenkonferenz darauf hingewiesen, dass gerade Erzieherinnen und Erzieher keine Möglichkeit hätten, die notwendigen Abstände einzuhalten, hieß es weiter. Deshalb müsse geprüft werden, wann Erzieher und Lehrer so in die Reihenfolge eingefügt werden könnten, dass sie bald geimpft werden könnten.

+++ Umfrage: Mehrheit für Lockdown-Verlängerung bis Ende Februar +++

Eine Mehrheit der Deutschen würde laut einer Umfrage die Verlängerung des Corona-Lockdowns bis Ende Februar befürworten. Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten sprachen sich für eine Verlängerung des Lockdowns aus, wie aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervorgeht. Etwa ein Viertel (26 Prozent) sprach sich gegen eine Verlängerung aus.

Einen Unterschied bei der Akzeptanz eines verlängerten Lockdowns gibt es demnach zwischen Männern und Frauen: Männer würden eine Lockdown-Verlängerung häufiger befürworten (69 Prozent) als Frauen (64 Prozent).

+++ Vorlage: Keine Corona-Lockerungen für Sport bis Mitte März +++

Der Corona-Stillstand für den Amateur- und Breitensport könnte bis mindestens Mitte März verlängert werden. Das sieht eine neue Vorlage für die Beratungen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie am (heutigen) Mittwoch vor. Trotz der Appelle der Sportministerkonferenz für schrittweise Lockerungen sind vorerst keine Erleichterungen für den Sport vorgesehen.

Millionen Amateur- und Breitensportler müssen derzeit wegen der Beschränkungen im Corona-Lockdown auf ihren Trainings- und Wettkampfbetrieb verzichten. Profisportler können unter Ausschluss von Zuschauern und mit strengen Hygienekonzepten dagegen weiter Spiele und Wettbewerbe ausrichten.

Die Sportministerkonferenz hatte gefordert, den Sport in sämtlichen Erörterungen und Beschlussfassungen zu Lockerungen zu berücksichtigen. Sie befürworte ein stufenweises Vorgehen zur vollumfänglichen Wiederaufnahme des Sportbetriebs im Einklang mit den Zielen des Gesundheits- und Infektionsschutzes, hieß es.

In der Beschlussvorlage für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderchefs bleibt jedoch offen, wie es für den Großteil der von der corona-bedingten Schließung betroffenen Bereiche weitergehen wird. Zum Sport gibt es keine konkreten Aussagen in dem Papier, das mit der Uhrzeit 7.40 Uhr am Morgen vom Kanzleramt an die Länder verschickt wurde.

Es liegt der Deutschen Presse-Agentur aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen vor. Es soll nach dpa-Informationen mit den Ländern Berlin und Bayern vorabgestimmt sein. Berlin hat derzeit den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz, Bayern die Stellvertretung. Auch andere Medien berichteten über den neuen Beschlussvorschlag.

 

+++ Kanzlerin gibt auf - Länder entscheiden selbst über Kitas und Schulen +++

Die Bundesländer sollen laut Informationen der "Bild" eigenmächtig über die Öffnungen von Kitas und Schulen entscheiden. Das soll aus der Beschlussvorlage des Corona-Gipfels, der um 14 Uhr beginnt, hervorgegangen sein. Kanzlerin Angela Merkel hatte in den letzten Tagen wiederholt betont: "Es ist zu gefährlich, die Schulen zu öffnen. Wir müssen unbedingt noch zwei Wochen warten."

Auf Druck von u. a. CDU-Chef Armin Laschet gab die Kanzlerin ihren Widerstand nun auf. 

+++ Keine Lockerungen ab 1. März - nur Friseure dürfen eventuell öffnen +++ 

Wie die "Bild" berichtet, sollen Lockerungen ab dem 1. März abgelehnt worden sein. Ein aktuelles Papier spricht lediglich über Lockerungen ab 7. oder 14. März. Grund sind neben hoher Infektionszahlen wohl auch die Corona-Mutationen, die in anderen Ländern für ein weiteres Hochschnellen der Infektionszahlen sorgten. Eine Ausnahme könnten jedoch die Friseure darstellen.Diese könnten bereits ab 1. März öffnen dürfen - unter strengen Hygieneauflagen.

„Friseurbetriebe können unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts mit Reservierungen sowie unter Nutzung medizinischer Masken den betrieb ab 1. März 2021 wieder aufnehmen", heißt es laut "Bild" in dem Papier. Der nächste Öffnungsschritt soll laut "Bild"-Informationen bei einer deutschlandweiten 7-Tage-Inzidenz von 35 Neuinfektionen bei 100 000 Einwohnern greifen. Ob und wann der nächste Öffnungsschritt erfolgen kann, soll im Rahmen der gemeinsamen Besprechung am 10. März im Lichte der Entwicklung der Infektionszahlen entschieden werden."

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/loc/news.de/dpa

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