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Tankstellen-Mord in den USA: Wegen lauter Musik! Behinderter von Wachmann erschossen

Sein lautes Autoradio wurde einem behinderten Schwarzen Mann in Memphis, Tennessee, zum Verhängnis. An einer Tankstelle wurde der am Marfan-Syndrom erkrankte Alvin Motley von einem Sicherheitsbeamten erschossen.

In den USA wurde ein behinderter Schwarzer von einem Wachmann erschossen. (Foto) Suche
In den USA wurde ein behinderter Schwarzer von einem Wachmann erschossen. Bild: (Symbolbild) zef art/AdobeStock

Ein Schwarzer behinderter Mann wurde in den USA von einem weißen Sicherheitsbeamten an einer Tankstelle erschossen. Motiv des nicht lizenzierten Security-Angestellten war das laute Autoradio des Opfers.

Mord an Schwarzen Mann wegen lauter Musik

Wie die britische "Daily Mail" berichtet, war Alvin Motley (48) mit seiner Freundin Pia F. im Auto unterwegs und fuhr zum Tanken in eine "Kroger"-Tankstelle in Memphis, im US-Bundesstaat Tennessee. Der Sicherheitsbeamte Gregory L. (58) - ein ehemaliger Polizist - beschwerte sich über den Lärm, der von Alvins Auto ausging.

Ex-Polizist erschießt unbewaffneten Behinderten

Pia sagte der Polizei von Memphis, dass Alvin daraufhin aus dem Auto ausstieg und auf Gregory zuging. Er schlug vor, "wie Männer darüber zu reden". Daraufhin soll Gregory seine Waffe gezogen und Alvin in die Brust geschossen haben. Dieser verstarb an seinen Schussverletzungen. Die Überwachungskameras zeichneten den Tathergang auf. Die Aufnahmen werden als Beweismaterial unter Verschluss gehalten und nicht für die Öffentlichkeit freigegeben.

Opfer litt an Marfan-Syndrom - seltener Erbkrankheit

Alvin, der aufgrund seiner Erbkrankheit - dem Marfan-Syndrom - fast blind war, hielt eine Bierdose und eine angezündete Zigarette in den Händen, als er erschossen wurde. Angehörige sagten, er sei nicht bewaffnet gewesen und hätte keine Bedrohung dargestellt.

Wachmann hatte keine gültige Sicherheitslizenz

Gregory hatte von 1998 bis 2001 als Polizist in Horn Lake gedient und arbeitete zum Tatzeitpunkt für die Security-Firma "Allied Universal Security". Eine offizielle Lizenz als Sicherheitsbeamter hatte er jedoch nicht. Seine Lizenz war abgelaufen. Kevin Walters, ein Sprecher des Handels- und Versicherungsministeriums von Tennessee, sagte, Gregory sei nicht lizenziert gewesen. "Herr L. war und ist nicht als Wachmann zugelassen", heißt es in einer Erklärung. Er ergänzte, dass niemand ohne ordnungsgemäße Registrierung als bewaffneter Wachmann arbeiten dürfe.

Laut "WREG.com" habe Gregory in seiner Bewerbung als bewaffneter Wachmann angegeben, dass er nur zwei Wochen vor der Schießerei einen Trainingskurs absolviert hätte. Gregory wurde wegen Mordes zweiten Grades angeklagt. Er befindet sich in Polizeigewahrsam, seine Kaution wurde auf 1,8 Millionen US-Dollar festgesetzt.

Familie des Opfers wird von Staranwalt Ben Crump vertreten

Alvins Familie wird vor Gericht von dem berühmten Bürgerrechtsanwalt Ben Crump vertreten, der Bürgerrechtsfälle mit der Erschießung Schwarzer Personen wie Trayvon Martin, George Floyd und Ahmaud Arbery übernommen hat. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag zog Crump Vergleiche zwischen Alvin Motleys Tod und dem Mord an Jordan Davis, einem Schwarzen Teenager, der 2012 an einer Tankstelle in Florida von einem Weißen wegen lauter Musik getötet wurde. "Es ist mir egal, wie laut Sie es finden, Sie haben kein Recht, einen jungen Schwarzen für Musik zu töten", sagte Crump am Dienstag, als er neben Alvins trauernden Familienmitgliedern stand.

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/bua/news.de

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