
- Was ist Kombucha?
- Mit Tee, Zucker und Mikroorganismen ein sprudelndes Getränk fermentieren
- Scoby züchten und lagern
- Einfaches Grundrezept für Kombucha
Im Sommer oder auf einer Party darf es im Glas gerne prickeln. Statt Softdrinks oder Sprudelwasser trinken immer mehr Menschen Kombucha. Das fermentierte Teegetränk lässt sich ganz einfach Zuhause machen. Mit nur wenigen Zutaten gelingt selbst Anfängern das leicht säuerliche und schäumende Erfrischungsgetränk.
Lesen Sie auch:
- Diese 10 Fehler sollten Sie beim Fermentieren vermeiden
- Was ist Fermentation eigentlich – und warum ist sie plötzlich überall?
- So fermentieren Sie Weißkohl, Rotkohl und Spitzkohl
Was ist Kombucha?
Kombucha hat längst seine Nische verlassen. In vielen Supermärkten steht bereits das Teegetränk. Sie haben die Flaschen bestimmt schon einmal gesehen. Doch was ist Kombucha eigentlich? Es handelt sich um ein fermentiertes Teegetränk. Es wird aus drei Zutaten hergestellt: Tee, Zucker und einer Bakterien-Hefe-Kultur, dem Scoby (symbiotic colony of bacteria and yeast). Umgangssprachlich wird von einem Teepilz gesprochen. Wie es der Name schon sagt, ist es aber kein Pilz.
Wie entsteht Kombucha?
Bis sich der Geschmack entfaltet, müssen die Mikroorganismen arbeiten. Als Nahrungsgrundlage dient der Zucker. Bei der ersten Fermentation wird der Zucker in Einfachzucker im Tee aufgespalten. Die Hefen zersetzen den Zucker zu Alkohol. Der aufgesetzte Tee sollte aber nicht zu heiß sein, was dem Prozess schaden kann. Je weiter der Prozess voranschreitet, bildet sich Essigsäure. Im Laufe der Zeit wird die Ansatzflüssigkeit saurer. Es handelt sich hierbei um einen aeroben Prozess. Das heißt: Die Mikroorganismen zersetzen den Zucker unter Sauerstoffeinfluss. Wenn der Kombucha schon den für Sie perfekten Geschmack hat, können Sie etwas von der Ansatzflüssigkeit nehmen und ihn weiter verfeinern (Zweitfermentation, mehr dazu im Rezept) oder damit einen neuen Kombucha ansetzen. Wird er zu lange gegärt entsteht Essig - dann wird es Zeit einen neuen Ansatz zu starten. Wie beim Sauerteig ist jeder Kombucha sozusagen ein eigenes Lebewesen. Denn die Kulturen unterscheiden sich je nach Flüssigkeit.
Scoby züchten und lagern - So geht's
Zwischenzeitlich bildet sich ein Biofilm auf der Oberfläche. Mit der Zeit entsteht ein Scoby. Was heißt das? Während der Fermentation bildet der Mutter-Scoby an seiner Unter- oder Oberseite kleine Ableger. Wenn er in etwa einen Zentimeter dick ist, abtrennen und mit einer neuen Tee-Zuckermischung ansetzen. Wichtig. Etwa zehn Prozent des vorherigen Kombuchas mit verwenden. Impfen Sie damit den Mini-Scoby, um den Gärprozess anzukurbeln. Das wiederholen Sie bei jedem neuen Teepilz. Sie können ihn an Freunde oder andere begeisterte Kombucha-Trinker weitergeben. Achten Sie dabei auf die Hygiene. Für den Start können Sie den Scoby im Handel oder online kaufen.
Alkohol im Kombucha? Diese Menschen sollten das Teegetränk eher meiden
Kombucha kann Alkohol enthalten. Die Menge schwankt. Im Handel verkaufter Kombucha darf laut Gesetz nur mindestens zwei Prozent Alkohol enthalten, damit es den Richtlinien für alkoholfreie Getränke entspricht. Bei der heimischen Produktion kann der Wert schnell nach oben schnellen und bis zu drei Prozent betragen. Deshalb sollten vor allem trockene Alkoholiker vorsichtshalber keinen Kombucha trinken. Auch Diabetiker sollten sich eher nicht mit dem Getränk erfrischen, weil Kombucha leicht resorbierbaren Zucker enthält.
Ist Kombucha aus dem Supermarkt ungesund?
Heimischer Kombucha enthält Mikroorganismen. Das schätzen viele, weil sie viele gesundheitliche Vorteile haben können. Im Supermarkt gibt es aber pasteurisierte Getränke. Durch den Erhitzungsprozess enthalten diese fermentierten Teegetränke keine Mikroorganismen mehr. Mittlerweile haben Firmen umgeschwenkt und die Kulturen erhalten. Um auf Nummer sicher zu gehen: Schauen Sie sich die Flaschen an, ob lebende Kulturen enthalten sind.
Grundrezept für Kombucha
Zutaten:
- 1 Scoby (Tee-Pilz, am besten in Bio-Qualität)
- 24 Gramm losen Tee (Schwarz oder Grün)
- 200 Gramm Zucker
- Wasser: 300 ml für den Teeaufguss und 2 Liter für die Ansatzflüssigkeit
- alte Ansatzflüssigkeit zum Beimpfen
Zubereitung:
1. Den Tee mit 300 ml heißem Wasser aufgießen und etwa 20 Minuten ziehen lassen. Die Flüssigkeit durch ein Sieb in ein sauberes Gefäß geben und mit dem Zucker vermischen. 2 Liter kaltes Wasser dazugeben.
2. Dann die Flüssigkeit mit 10 Prozent bereits vorhandener Ansatzflüssigkeit impfen. Dafür eignet sich auch die Flüssigkeit, in der Sie den Scoby erhalten haben.
3. Wenn die Flüssigkeit nicht mehr heiß ist, den Scoby hineinlegen. Es ist nicht schlimm, wenn er oben oder unten schwimmt.
4. Erste Fermentation: Das Gefäß mit einem sauberen Tuch abdecken und an einem dunklen Ort bei mindestens 19 Grad für fünf bis zehn Tage fermentieren. Die Flüssigkeit nach fünf Tagen probieren. Wenn er schmeckt, können Sie ihn in saubere Flaschen abfüllen oder gleich trinken, ansonsten noch weitere fünf Tage gären lassen.
Hinweis: Heben Sie immer etwa 200 bis 300 Milliliter für den neuen Scoby auf. Sie können mehr Zucker nehmen. Dann wird der Kombucha saurer.
5. Zweite Fermentation: Sie können den Kombucha mit Kräutern, Früchten oder Saft versetzen. Das Gemisch in Flaschen oder Gläser füllen, aber nicht bis zum Rand. Wählen Sie ein Gefäß, wo der Druck entweichen kann. Das Gemisch für ein bis drei Tage fermentieren lassen, dabei täglich Luft entweichen lassen. Schon haben sie ein sprudelndes Teegetränk.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
bos/sfx/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.