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Botulismus, Schimmel und Co.: DIESE Fehler beim Einkochen können giftig sein

Einkochen ist im Trend: Doch was viele nicht wissen, schon kleine Fehler können zum ernsthaften Gesundheitsproblem werden. Schimmel ist dabei wohl noch das geringste Übel.

Beim Einkochen kann man so einiges falsch machen. (Foto) Suche
Beim Einkochen kann man so einiges falsch machen. Bild: AdobeStock / Helma Spona

Selbst gemachte Marmelade, haltbare Gerichte im Konservenglas sowie einkochtes Obst und Gemüse liegen voll im Trend. Viele Menschen besinnen sich auf Omas Küchen-Weisheiten zurück und entsagen dem industriellen Fertigessen. Doch Vorsicht: Beim Einkochen kann man richtig viel falsch machen. Im schlimmsten Fall drohen sogar Lebensmittelvergiftungen.

Giftiger Fehler beim Marmelade kochen: Muss ich das Glas umdrehen?

Viele bunte Frauenzeitschriften preisen aktuell zahlreiche Marmeladen- und Konfitüre-Rezepte an. Dabei taucht jedoch immer ein Arbeitsschritt auf, der nicht nur unnötig, sondern auch gesundheitsschädlich sein kann. Marmeladen-Köche sollen die befüllten und geschlossenen Gläser auf den Kopf stellen und abkühlen lassen. Doch ist das wirklich nötig?

Wenn man bei der Heißabfüllung nicht schnell genug arbeitet und die Deckel vorher nicht ausreichend erhitzt und sterilisiert wurden, können sich Keime dran festsetzen und für Schimmel im Glas sorgen. Das Umdrehen der Gläser soll das verhindern. Doch die meisten Deckel sind mit einer dünnen Plastikschicht versehen. Gelangt an diese Schicht das heiße Einfüllgut, können sich Weichmacher lösen und im Essen ablagern. Zwar gibt die Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft (LEL) in Schwäbisch Gmünd Entwarnung, weil in Marmelade kein Fett enthalten ist und so auch keine Weichmacher herausgelöst werden können, aber sicher ist sicher.

Mikroorganismen richtig abtöten! Eiweißreiches Gemüse doppelt einkochen

Wer Obst und Gemüse einkochen will, muss einiges beachten. So sollte man nur frische und einwandfreie Ware verwenden. Obst sollte man roh verwenden, Gemüse darf blanchiert sein, raten die Experten vom Verbraucherinformationsdienst aid. Der Vorteil von blanchiertem Gemüse: Die Farbe bleibe besser erhalten, der Keimgehalt sei bereits reduziert und dadurch passe auch mehr Gemüse ins Glas. Doch bei eiweißreichem Gemüse wie Erbsen, Bohnen und Pilzen sollte man nach ein bis zwei Tagen ein zweites Mal einkochen. Nur so werden alle Mikroorganismen abgetötet, heißt es von aid weiter.

Lebensmittelvergiftung Botulismus

Wenn man Lebensmittel nicht sachgemäß einkocht, droht im schlimmsten Fall Botulismus. Die Lebensmittelvergiftung wird durch das Botulinumtoxin ausgelöst. Normalerweise wird das Bakterium beim Einkochen abgetötet, doch geht dabei etwas schief, vermehrt sich der Keim in den Lebensmitteln - zum Beispiel, wenn nicht lange genug eingekocht oder das fertige Einkochgut falsch gelagert wird. Botulismus äußert sich zunächst durch Augenprobleme, später auch Sprachstörungen. Außerdem kann es zum Erbrechen, Durchfall und sogar zur Lähmung der Atemwegs- respektive Herzmuskulatur kommen. Im schlimmsten Fall droht der Tod durch Ersticken oder Herzstillstand. Wer glaubt, das Einkochgut sei kontaminiert, sollte es mindestens sechs Minuten bei 80 Grad erwärmen. Dadurch wird der Keim abgetötet.

/loc/news.de/dpa

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