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Eierproduktion: Landwirt erklärt: Braune Eier könnten aus Supermärkten verschwinden

In den Supermärkten könnte es bald zu einer Änderung kommen. Ein Landwirt will keine braunen Eier mehr produzieren. Er rechnet damit, dass andere Geflügelbauern nachziehen. Was steckt hinter dem Vorhaben?

Künftig könnte es im Supermarkt keine braunen Eier mehr geben (Symbolfoto). (Foto) Suche
Künftig könnte es im Supermarkt keine braunen Eier mehr geben (Symbolfoto). Bild: Adobe Stock/ jd-photodesign

Viele Deutsche lieben Eier. Laut Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) wurden im Jahr 2022 230 Eier pro Kopf gegessen. Besonders beliebt sind braune Eier. Doch die dunkleren Hühnereier könnten künftig aus den Supermarktregalen verschwinden.

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Eier-Revolution im Supermarkt? Braune Eier könnten bald aus Supermärkten verschwinden

"In fünf Jahren wird es keine braunen Eier mehr im Supermarktregal geben", prognostiziert Henner Schönecke, Landwirt und Vorsitzender des Bundesverbands der deutschen Eiererzeuger gegenüber "Bild". Ab Mai setzt er nur noch auf Rassen, die weiße Eier legen statt braune. Von Landwirt Henrik Witte vertreibt Schönecke bereits dessen weiße Hühnereier. Insgesamt hat Witte auf seinem Hof in Niedersachsen 14.999 Hennen, in konventioneller Freilandhaltung. Der Umstellung könnten auch andere Eierproduzenten folgen. "Nach und nach werden alle Betriebe nachziehen", meint Schönecke.

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Für diese Wende gibt es mehrere Gründe. Hühner, die weiße Eier legen, brauchen weniger Platz, weil sie kleiner sind. Zudem seien die Eier kleiner, was weniger anstrengend sei. Das sei besser für das Tierwohl, heißt es in dem Artikel. Zudem werden noch zwei weitere Punkte für die Weißei-Hühner genannt. Sie legen etwa500 Eier in 100 Lebenswochen, Braunei-Hühner 380 Eier in 82 Wochen. Außerdem fressen die weißen Legehennen 120 Gramm Futter pro Tag . Die Braunen benötigen 135 Gramm pro Tag. Dadurch müssen Geflügelhalter weniger für Futter ausgeben.

Wieso legen Hühner braune oder weiße Eier?

Doch braune Eier kommen bei vielen Verbraucher:innen besser an. Sie stehen für Bio und eine gesündere Variante. Es gibt immer noch den Glauben, dass braune Eier für eine bessere Hühnerhaltung im Freiland stehen. Weiße Eier stehen eher für Käfighaltung. Das sei nicht so, erklärt Schönecke. Dass braune Eier gesünder sind, stimmt nicht. Die Farbe der Eierschale sagt nichts dazu aus, wie hoch der Mineral- und Nährstoffgehalt von Eiern ist. Die Farbe wird genetisch festgelegt. Je nach Rasse legen Hühner weiße oder braune Eier. Das lässt sich an der Ohrscheibe erkennen. Ist diese weiß, legen die Hennen weiße Eier.

Sind braune Eier gesünder?

Aus ernährungsphysiologischer Sicht habe das weiße Ei Vorteile, sagte Professor Rudolf Preisinger von der Firma Lohmann Tierzucht in Cuxhaven dem "Deutschlandfunk". Das liegt am Eidotter. "Denn das weiße Ei hat den Vorteil, dass es einen höheren Dotteranteil hat, sprich: einen höheren Nährwert hat. Denn der Dotter hat in etwa 52 Prozent Trockensubstanz, und das Eiklar liegt nur bei 12 oder 13 Prozent. Sämtliche Fette befinden sich im Dotter, das Eiklar besteht aus Wasser und Eiweiß oder Protein; und die Geschmacksstoffe sind auch primär im Dotter eingelagert."

(Quellen: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Deutschlandfunk, Bild)

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/gom/news.de

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