Von Patrick T. Neumann - Uhr

Neues von Maria Wern: Schauriges Gotland

Die blonde Schweden-Kommissarin Maria Wern ist wieder im Einsatz. Diesmal hat sie es mit einer Selbstmordserie und einer Klinik für künstliche Befruchtung zu tun. Das Erste zeigt ab heute vier neue Folgen.

Maria Wern (Eva Röse) glaubt, dass sie ein Gespenst gesehen hat. (Foto) Suche
Maria Wern (Eva Röse) glaubt, dass sie ein Gespenst gesehen hat. Bild: ARD Degeto/Eyeworks Film Gemini/Calle Persson

Der Schweden-Kommissar Kurt Wallander aus Ystad ist in Deutschland ein Star. Kein Wunder, immerhin stammen die Wallander-Romane von Bestsellerautor Henning Mankell; außerdem wurde der kauzige Ermittler in vier verschiedenen Krimireihen von unterschiedlichen Schauspielern dargestellt und erzielte meist gute Einschaltquoten. Irene Huss von der Kripo Göteborg hinkt da in der Popularität schon etwas hinterher. Maria Wern, Kripo Gotland versucht sich als relativer Frischling in dieser Schweden-Krimi-Welt.

Dreimal ermittelte die nachdenklich-analytische Kommissarin bereits in der ARD, das war im August dieses Jahres. Rund um den Jahreswechsel bringt das «Erste» nun vier neue Fälle aus dem beschaulichen Gotland, dass sich in den Krimis der Autorin Anna Jansson eher als schaurig erweist. Den Start macht der Krimi Es schlafe der Tod am zweiten Weihnachtstag.

Verwitwet, alleinerziehend und Polizistin

Maria Wern (gespielt vom schwedischen Kinostar Eva Röse) ist eine verwitwete, alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Keine einfache Konstellation für eine Polizistin, wo Überstunden und ungewöhnliche Arbeitszeiten zum Standard gehören. Auch ihre Beziehung zu Freund und Partner Patrik ist zerbrochen - doch darüber ist die Kommissarin hinweggekommen. Das musste sie auch, denn der Job verlangt ihr alles ab - ebenso wie die Kinder und das Kümmern um den Kollegen Arvidsson, der schwer mit sich und seiner Vergangenheit hadert.

Im ersten der vier neuen Krimis bekommt es das Team um Kommissarin Wern mit einem Medizinskandal zu tun, obwohl es zuerst gar nicht danach aussieht. Eine junge Estin fährt einen unsichtbaren Verfolger über den Haufen und springt dann in den Tod, eine andere stürzt in panischer Angst vor einem Unbekannten aus dem Fenster einer Privatklinik und eine dritte wird tot im Wald gefunden.

Doch wie hängen die Fälle zusammen? Da ist zum einen Erik - er war nicht nur der Freund der Estin, sondern vorher auch mit der Frau liiert, deren Leiche im Wald gefunden wurde; und er hat Beziehnungen zu der Privatklinik, die auf künstliche Befruchtungen spezialisiert ist. Verwenden die Mediziner etwa experimentelle Arzneien mit ungeahnten Nebenwirkungen? Die Kripo Gotland muss verdeckt ermitteln, um das tödliche Rätsel zu lösen.

Viele Dialoge, wenig Action

Die Kamera fängt traurig-schöne Bilder des verschneiten Gotlands ein, unterlegt mit packend-geheimnisvoller Musik. Wern zeigt sich als überlegte Kommissarin, die den Dingen auf den Grund geht und nicht vorschnell in Aktion verfällt. Auch sympathisch: Sie ist nicht die große, alles überstrahlende Ermittlerfigur - am Ende des Falles übernehmen ihre Kollegen den Hauptpart und riskieren Kopf und Kragen für die Wahrheit.

Allerdings wird sehr viel gesprochen, durchaus auch etwas zu viel, manchmal fehlt den Krimis ein wenig die Action. So dürfte die Reihe eher etwas für Fans des Genres sein und weniger für den gelegentlichen Krimigucker.

Maria Wern, Kripo Gotland - Es schlafe der Tod, Montag, 26. Dezember 2011, 21.45 Uhr, Das Erste
Maria Wern, Kripo Gotland - Schwarze Schmetterlinge, Sonntag, 1. Januar 2012, 21.45 Uhr, Das Erste
Maria Wern, Kripo Gotland - Kinderspiel, Montag, 2. Januar 2012, 21.45 Uhr, Das Erste
Maria Wern, Kripo Gotland - Die Insel der Puppen, Donnerstag, 5. Januar 2012, 21.45 Uhr, Das Erste

car/news.de/dpa

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