Von news.de-Redakteurin Claudia Arthen - Uhr

Schlank im Schlaf: Wackelpudding statt Schokolade

Wer sich an ein strenges Regelwerk gewöhnen kann, wird sich bei der Insulin-Trennkost nach Dr. Detlef Pape wohlfühlen - und feststellen, dass die Pfunde tatsächlich purzeln. Eine Bilanz nach vier Wochen Ernährungsumstellung.

Naschen ist erlaubt: Aber wer seine Lust auf Süßes stillen möchte, greift besser zu Wackelpudding als zu Schokolade. (Foto) Suche
Naschen ist erlaubt: Aber wer seine Lust auf Süßes stillen möchte, greift besser zu Wackelpudding als zu Schokolade. Bild: Istockphoto/Montage

Drei Mahlzeiten am Tag, morgens kein Eiweiß, abends keine Kohlenhydrate - das ist kein Ernährungsprogramm für Leute, die zwischendurch gerne naschen, zum Frühstück nicht auf ihren Milchkaffee verzichten können und als letzte Mahlzeit des Tages gerne auch einmal eine Stulle essen. Nach vier Wochen Schlank im Schlaf denke ich: Es ist möglich. Allerdings nur mit viel Selbstdisziplin.

Die größten Umstellungen waren für mich mit dem Frühstück und dem Abendessen verbunden. Vor Schlank im Schlaf begann mein Tag mit einem Liter Kräutertee, Milchkaffee und Zwieback, und abends gab es kohlenhydratreiche Kost. Kein guter Start am Morgen und auch keine guten Voraussetzungen für die lange Fettverbrennungsphase während der Nacht, würde Dr. Detlef Pape, der Erfinder von Schlank im Schlaf, wohl sagen. Seine Empfehlung: morgens mit Kohlenhydraten richtig satt essen. Heißt: ein Brötchen und zwei Scheiben Brot, bestrichen mit Margarine und Marmelade, oder ein reichhaltiges Müsli mit Sojamilch oder Orangensaft. Und abends: Eiweiß mit Gemüse oder Salat.

Wer beim Frühstück oder beim Mittagessen spart, so meine Erfahrung, hält die empfohlenen fünf Stunden Essenspause zwischen den Mahlzeiten nur mühsam durch. Oder vertraut darauf, dass das «Überlebenszentrum» im Kopf von Tag zu Tag weniger laut «Heißhunger!» meldet. Da ich ein Frühstücksmuffel bin, hatte ich vormittags große Probleme, diesen Befehl zu ignorieren. Aber wer Schlank im Schlaf kennt, weiß, wie wichtig die Essenspausen sind. Dadurch wird die Produktion des Dickmacher-Hormons Insulin gebremst, was wiederum die Einlagerung von Fett in Körperzellen vermindert. Also: Magen knurren lassen und die Kommentare «normal» essender Mitmenschen ignorieren.

Die strenge Regel, zwischendurch auf Snacks zu verzichten, schätze ich inzwischen. Erstens verhindert dies, dass man viele kleine Häppchen nebenbei isst und abends völlig erschlagen mit dem Gefühl nach Hause kommt, noch gar nichts Richtiges gegessen zu haben. Zweitens meldet sich auf diese Weise ein fast vergessenes Gefühl zurück: die Vorfreude auf die nächste Mahlzeit.

Aufs Naschen habe ich in den vergangenen vier Wochen trotzdem nicht verzichtet. Direkt nach dem Mittagessen habe ich mir gelegentlich einen Cappuccino gegönnt und abends dank eines Tipps aus dem Schlank-im-Schlaf-Buch meine Lust auf Süßes mit Wackelpudding gestillt. Bei der Zubereitung dieses beinahe kohlenhydratfreien Eiweißsnacks muss man nur darauf achten, Süßstoff anstelle von Zucker zu verwenden. Noch ein Tipp: Wer das Gefühl hat, bei den Mahlzeiten nicht satt zu werden, isst einfach mehr Gemüse oder Salat oder eine klare Gemüsebrühe mit Eierstich vorweg.

Was aus meiner Sicht auf jeden Fall für Schlank im Schlaf spricht: Ausrutscher sind erlaubt. Wer zum Brunchen oder zum Abendessen bei Freunden eingeladen ist und die strikte Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten nicht realisieren kann - sprich: sich gerne ein Frühstücksei und ein Brötchen mit Käse oder eine Portion von dem leckeren Kartoffelgratin genehmigen möchte, muss sich nicht im Verzicht üben. Er sollte aber am nächsten Tag in die «Notfall-Trickkiste» greifen und mittags alle Kohlenhydrate weglassen und stattdessen eine reine Eiweiß-Gemüse-Salat-Mahlzeit wählen. Das bügelt den Schnitzer vom Vortag aus - und schwups ist man auf gerader Linie zurück auf der Abnehmspur.

Dass Schlank im Schlaf nichts für Faule ist, habe ich inzwischen auch gemerkt. Dennoch: Das Sportprogramm - Trunz-Training - habe ich erst einmal auf weniger kalte und schneereiche Zeiten verschoben und mich in einem sehr bewegten Alltag geübt. Im Klartext heißt das: das Auto stehen gelassen, die Straßenbahn weitgehend ignoriert, jede Treppe (sogar bis ins fünfte Stockwerk!) genommen und den Weg ins Büro (30 Minuten) zur Walkingstrecke umfunktioniert.

Ach ja, fast hätte ich vergessen: Nach vier Wochen Ernährungsumstellung bin ich um 4,2 Kilogramm leichter.
 

Dr. Detlef Pape, Dr. Rudolf Schwarz, Elmar Trunz-Carlisi und Helmut Gillessen: Schlank im Schlaf, Gräfe und Unter, 192 Seiten, 19,90 Euro.

iwi/ivb/news.de

Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.