König Charles III. knallhart: Die Rechnung geht nicht auf - Briten-Monarch erzwingt royale Trennung

Einmal pro Jahr werden im britischen Königshaus die Karten auf den Tisch gelegt, wenn König Charles III. persönlich Rechenschaft ablegt. Diesmal hat der Briten-Monarch schweren Herzens eine unvermeidbare Trennung angeordnet.

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König Charles III. hat sich zu einer emotionalen Trennung durchgerungen, die eine lange Ära beendet. (Foto) Suche
König Charles III. hat sich zu einer emotionalen Trennung durchgerungen, die eine lange Ära beendet. Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Chris Jackson
  • König Charles III. sieht keinen Ausweg: Briten-Monarch ordnet Trennung an
  • Finanzbericht des Königshauses legt royale Einnahmen und Ausgaben offen
  • König Charles III. macht Schluss mit liebgewonnener Institution: Royals-Zug geht in Eisenbahn-Rente

Auf ihre Königsfamilie lässt ein Großteil der britischen Bevölkerung nichts kommen: Bei royalen Events wie "Trooping the Colour" oder Hochzeiten im königlichen Kreis drängen sich Schaulustige aus aller Welt, um einen Blick auf die Königsfamilie zu erhaschen. Allerdings ist der Windsor-Clan nicht nur ein Magnet für royalsbegeisterte Touristen, sondern auch keine unbedingt preisgünstige Institution.

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Dafür, dass König Charles III. und seine nächsten Angehörigen keinen klassischen Alltagsjobs nachgehen, sondern rund um die Uhr die britische Monarchie repräsentieren, gibt's aus der britischen Steuerkasse das nötige Kleingeld. Der sogenannte Sovereign Grant, der im Jahr 2024 die stattliche Summe von umgerechnet etwa 155 Millionen Euro umfasste, entspricht dem royalen Haushaltskonto und ist sowohl für die Entlohnung der Vollzeit-Royals sowie die Instandhaltung der königlichen Residenzen gedacht. Im Gegenzug hat das Königshaus jährlich einen Finanzbericht vorzulegen, in dem sämtliche Ausgaben aufgelistet sind.

Emotionale Trennung im britischen Königshaus ist unvermeidbar

Eben jene Bilanz für das Geschäftsjahr 2024/25 haben die britischen Royals jetzt Berichten der britischen "Daily Mail" und des "Daily Express"zufolge vorgelegt. Dabei hat König Charles III. offenbar erbarmungslos den Rotstift angesetzt und genau durchgerechnet, welche royalen Ausgaben angesichts der unentwegt steigenden Lebenserhaltungskosten noch vertretbar sind. Um eine besonders emotionale Trennung kommt der Monarch dabei nicht herum: Der Abschied von einer seit mehr als 100 Jahren wertgeschätzten Institution, die Charles' Mutter Queen Elizabeth II. heiß und innig liebte, ist unumgänglich.

Viel zu teuer und nicht mehr zeitgemäß: König Charles III. befiehlt Trennung von Royals-Eisenbahn

Dabei handelt es sich um den königlichen Privatzug, mit dem die Royals seit fast 125 Jahren durchs Vereinigte Königsreich reisten. Queen Elizabeth II. pflegte beispielsweise mit dem neun Waggons umfassenden Royals-Zug in ihren alljährlichen Sommerurlaub nach Schottland zu fahren - doch als Reisemittel sei der private Zug nicht mehr zeitgemäß und schlichtweg unrentabel, so dass das Gefährt notgedrungen ausgemustert werden müsse. Im Jahr 2024 kam der königliche Zug nur zwei Mal zum Einsatz, verursachte pro Fahrt allerdings Kosten von umgerechnet gut 45.500 Euro. Die jährlichen Betriebskosten von 1,75 Millionen Euro ist König Charles III. nicht länger bereit zu tragen, weshalb der Zug schweren Herzens im Jahr 2027 in die Eisenbahn-Rente geschickt wird.

Ob der historische Zug tatsächlich auf einem Schrotthaufen landet, ist noch nicht abschließend entschieden - in naher Zukunft soll geprüft werden, ob das Schienenfahrtzeug ebenso wie die ausgemusterte "Royal Yacht Britannia" zu einem Museum umgewandelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnte. Die frühere königliche Yacht ist heute im Hafen von Leith im schottischen Edinburgh eine beliebte Attraktion bei Alt und Jung.

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Bei König Charles III. klingelt die Kasse: Das verrät der aktuelle Finanzbericht des Königshauses

Unterm Strich hat König Charles III. jedoch trotz der Trennung vom Royals-Zug Grund zur Freude, denn dem Finanzbericht zufolge konnte die Königsfamilie im abgelaufenen Geschäftsjahr gut 25 Millionen Euro mehr einnehmen als noch im Vorjahr - einem besucherreichen Jahr im Buckingham-Palast sei Dank. In den kommenden zwei Jahren darf sich der Monarch zudem um eine außerordentliche Finanzspritze aus der Staatskasse freuen, die für die finale Renovierungsphase des Buckingham-Palastes vorgesehen sind. Weitere Details, die der Finanzbericht verrät:

  • Wie in den vergangenen Jahren bekamen die Royals im Finanzjahr 2024/25 umgerechnet rund 100 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln. Damit werden die offiziellen Ausgaben der königlichen Familie gedeckt, etwa die repräsentativen Reisen von König Charles III. ins Ausland. Bezahlt wird damit aber auch die Instandhaltung der Paläste, aktuell insbesondere die rund 430 Millionen Euro teure Renovierung des Buckingham-Palastes.
  • Bis 2027 fließen insgesamt rund 107 Millionen Euro mehr, das hängt vor allem mit der komplexen Gegenfinanzierung des "Sovereign Grant" zusammen. Dieser errechnet sich prozentual aus dem Gewinn des milliardenschweren "Crown Estate", ein Immobilien-, Grundstücks- und Rechteportfolio, zu dem auch die Regent Street im Londoner West End und die Pferderennbahn Ascot gehören.
  • Der "Crown Estate" gehört formell dem Monarchen, aber nicht König Charles persönlich. Die Gewinne fließen nicht in die königliche, sondern in die Staatskasse. Zuletzt wurden enorme Zuwächse verzeichnet - zum Portfolio (und formal zum königlichen Besitz) gehört auch der Großteil des Meeresbodens rund um die Insel, der an Betreiber von Offshore-Windparks verpachtet wird, die in Großbritannien stark im Aufwind sind.
  • Die Reisen der Royals im vergangenen Finanzjahr kosteten umgerechnet gut 5,5 Millionen Euro, gut 580.000 Euro mehr als im Finanzjahr davor. Rund 550.000 Euro wurden für 141 Flüge mit Helikoptern bezahlt. Die teuerste Reise war der Besuch von König Charles und Königin Camilla auf Samoa (466.000 Euro).
  • Für die Angestellten rund um die Königsfamilie wurden im vergangenen Finanzjahr umgerechnet rund 35 Millionen Euro bezahlt. In dem Bericht werden 539 Vollzeit-Angestellte erwähnt, die aus dem "Sovereign Grant" bezahlt werden.
  • Zahlungen für die Privatkasse von Charles und Camilla fallen nicht in den Bereich des "Sovereign Grant"-Berichts, sondern kommen aus dem Herzogtum Lancaster, das dem König gehört. Beim Thronfolger Prinz William ist es das Herzogtum Cornwall, der Nachrichtenagentur PA zufolge bekam der Prinz im vergangenen Jahr umgerechnet rund 27 Millionen Euro als Privateinkommen.

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/news.de/dpa

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