Donald Trump als Dauer-Opfer: "The Don" ist jetzt offiziell ein Fall für Psychologen
An den charakterlichen Eigenheiten von Donald Trump könnten sich Generationen von Psychologen gütlich tun - nun stand der US-Präsident sogar Pate für ein psychologisches Phänomen als perfide ablenkendes Dauer-Opfer.
Erstellt von Claudia Löwe - Uhr
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- Donald Trump im Opfer-Wahn: Psychologin prägt neuen Begriff für verstörende Rhetorik des US-Präsidenten
- "Victimcould" als psychologisches Phänomen - Donald Trump ist ein Paradebeispiel
- Psychologin seziert Trump-Strategie des ewigen Opfers als Ablenkungsmanöver
Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus bietet Donald Trump nicht nur für Historiker und Politikwissenschaftler reichlich Stoff für tiefschürfende Abhandlungen, auch die Zunft der Psychologen findet in der kontroversen Persönlichkeit des US-Republikaners unzählige Anknüpfungspunkte für wissenschaftliche Arbeiten. Für die Psychologin Kathryn Claire Higgins, die an der Universität von London forscht und lehrt, gab der US-Präsident sogar ein lehrbuchreifes Paradebeispiel für ein ganz spezielles Phänomen ab, dass die Psychologie-Expertin auf den Namen "Victimcould" getauft hat - ein Wortspiel mit dem englischen Begriff "Victimhood" für "Opferrolle" und dem Verb "could" für "könnte".
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Donald Trump, das Dauer-Opfer: Psychologin prägt neuen Begriff für Rhetorik des US-Präsidenten
Ihre Theorie zur vorweggenommenen Opferrolle, dem als "Victimcould" geprägten psychologischen Phänomen, legte Kathryn Claire Higgins in einer Anfang Juli 2025 veröffentlichten Studie mit dem Titel"From victimhood to victimcould: Hypothetical injury and the 'criminalization' of Donald Trump"dar. Über die Forschungsschrift berichtete neben "Raw Story" auch die Psychologie-Plattform "PsyPost".
Darin analysiert Higgins, wie US-Präsident Trump sich kontinuierlich als Ziel staatlicher Übergriffe und moralischer Verfolgung inszeniert. Die Forscherin beschreibt "Victimcould" als rhetorische Strategie, die öffentliche Aufmerksamkeit von aktuellen Ungerechtigkeiten ablenkt und auf imaginäre zukünftige Bedrohungen umleitet. Seit Beginn seiner juristischen Probleme im Jahr 2023 hat Trump diese Taktik der Untersuchung zufolge erfolgreich eingesetzt. Der US-Republikaner überzeuge seine Anhänger Higgins' Einschätzung zufolge davon, dass er kurz davor stehe, Opfer rachsüchtiger Regierungen zu werden. Diese Darstellung bringe Trump erhebliche finanzielle und politische Vorteile.
US-Präsident ein Fall für Psychologie-Experten: Diese Angewohnheit kann Donald Trump nicht ablegen
Laut der Studie präsentiert sich Trump ständig als jemand, der "am Rande des Schadens" steht. Durch diese Inszenierung als Ziel staatlicher Übergriffe gelingt es ihm, Unterstützung zu mobilisieren. Die Strategie ermöglicht es Personen der extremen Rechten, verletzlich zu erscheinen, während sie gleichzeitig Politik vorantreiben, die tatsächlich marginalisierte Menschen schädigt.
Nicht nur Donald Trump: Auch die extreme Rechte liebt die "Victimcould"-Strategie
Higgins erweitert das Konzept "Victimcould" auf die gesamte rechtsextreme Bewegung. Die Forscherin beobachtet, dass die extreme Rechte die "bloße Möglichkeit zukünftiger Verletzungen" als Rechtfertigung nutzt, um marginalisierten Bevölkerungsgruppen wie Einwanderern und Transgender-Personen zu schaden.
Die Strategie sei der Psychologin zufolge schwer zu kontern, da Gegner ständig mit sich verschiebenden Zielen konfrontiert seien. Higgins argumentiert, dass dies zu einer kulturellen Umkehrung führt: Systeme, die tatsächlich Schaden verursachen, werden als notwendig für die Sicherheit dargestellt. Menschen in Machtpositionen werden als angegriffen porträtiert. Harte Einwanderungsregeln, Anti-Trans-Gesetze oder Kürzungen bei öffentlichen Dienstleistungen werden nicht als Kontroll- oder Ausgrenzungsakte anerkannt, sondern als notwendige Reaktionen auf drohende Gefahren.
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Deshalb spielen Donald Trump soziale Medien und künstliche Intelligenz in die Karten
Higgins warnt vor der Macht von KI-generierten Bildern bei der Verbreitung von "Victimcould". Als Beispiel nennt sie die viralen, künstlich erzeugten Bilder von Trumps Verhaftung, die im Internet kursierten, bevor er tatsächlich angeklagt wurde.
Die Forscherin betont, dass generative KI, Deepfakes und virale Social-Media-Posts neue Werkzeuge zur Dramatisierung imaginärer Zukünfte bieten. Das tiefere Problem sei jedoch nicht die Technologie selbst, sondern die kulturelle Bereitschaft, Möglichkeiten als Realität zu behandeln, wenn es einer politischen Agenda dient.
Angesichts der Flut von Inhalten, die emotionale Reaktionen provozieren sollen, sei es wichtiger denn je, dass amerikanische Wähler medienkompetenter werden. Sie müssten erkennen, wann sie für parteipolitische Zwecke manipuliert werden.
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