AfD legt in Sonntagsfrage zu: Merz in der Klemme? Koalitionsmehrheit mit SPD in Gefahr

Die AfD folgt der Union wieder mit dichten Schritten. In der aktuellen Sonntagsfrage legen sie minimal zu. Damit würde sich für die Regierung von Friedrich Merz ein Koalitionsproblem ergeben. 

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Die AfD rückt in der aktuellen Sonntagsfrage an die Union heran. (Foto) Suche
Die AfD rückt in der aktuellen Sonntagsfrage an die Union heran. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler
  • Sonntagsfrage: Mini-Absturz für die Union
  • AfD rückt in aktueller Umfrage auf
  • Merz-Regierung würde bei der nächsten Bundeswahl derzeit keine Mehrheit mehr bilden
  • Jens Spahn bildet im Politikerranking das Schlusslicht

Für die Union gab es in der letzten Sonntagsfrage Grund zur Freude, holten sie mit einem Prozentpunkt auf. Doch die Zustimmung der Wähler:innen sinkt etwas. In einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa fallen sie ein wenig zurück - verteidigen aber weiter ihre Spitzenposition. Was aber besonders auffällt: Die AfD nähert sich an und verringert somit ihren Abstand zu CDU und CSU. Somit ergibt sich für die Merz-Partei ein Koalitionsproblem.

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Sonntagsfrage: AfD nähert sich in Umfrage der Union

Wenn an diesem Sonntag ein neuer Bundestag gewählt werden würde, kommt die Union auf 27 Prozent. Damit verliert sie 0,5 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Umfrage. Die AfD hingegen gewinnt 0,5 Prozentpunkte dazu und landet bei 23 Prozent. Einen leichten Aufwärtstrend erleben auch die Grünen (11,5 Prozent). Die SPD bleibt bei 16 Prozent. Die anderen Oppositionsparteien konnten die Fünf-Prozent-Hürde nicht übersteigen, abgesehen von der Linken, die bei 10,5 Prozent liegt.

Übersicht zur Sonntagsfrage:

  • CDU/CSU: 27 Prozent
  • AfD: 23 Prozent
  • SPD: 16 Prozent
  • Grüne: 11,5 Prozent
  • Linke: 10,5 Prozent
  • BSW:4 Prozent
  • FDP:4 Prozent
  • Sonstige: 4 Prozent

Absolute Mehrheit wankt: Friedrich Merz' Partei hat diese Koalitionsoptionen

Die Umfrage zeigt nicht nur einen minimalen Verlust an Stimmen für die Union, sondern auch Schwierigkeiten für die schwarz-rote-Regierung eine Mehrheit zu bilden. Zusammen kommen sie nur auf 43 Prozent, was bei einer künftigen Bundeswahl bedeuten würde: Die Große Koalition könnte so nicht weiter bestehen. Deshalb müssten CDU und CSU Bündnisse mit Oppositionsparteien eingehen - entweder mit den Linken, den Grünen oder der AfD. Doch Bundeskanzler Friedrich Merz schließt eine Zusammenarbeit mit der AfD aus.

Schwerer Absturz: Jens Spahn im Politikerranking Schlusslicht

Im Politiker-Ranking gibt es auch einige Veränderungen. Besonders bitter dürfte das Ergebnis für den Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) sein. Er stürzt auf den 20. Platz ab und bildet somit das Schlusslicht. Er wurde von AfD-Co-Chef Tino Chrupalla überholt, der auf Platz 19 steht. AfD-Politiker stehen aber im Vergleich zu anderen Politiker:innen nicht oben in der Gunst der Befragten. Alice Weidel (37,0 Prozent) nimmt den drittletzten Platz ein.

Umfrage-Erfolg für Linke und SPD-Politiker

Vor allem SPD-Politiker schneiden besser ab. Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt unangefochten auf dem ersten Platz (55,4 Prozent). Finanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil stiegt von Platz vier auf Platz drei auf. Damit rutsche NRW-Ministerpräsident Henrik Wüst auf den vierten Rang ab. Zu den Aufsteigern gehören auch Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek (38,9) und Grünen-Co-Vorsitzende Franziska Brantner (38,9 Prozent). Neu dabei ist auch Linken-Chefin Ines Schwertner (38,2 Prozent). Sie sichert sich gleich Platz 16.

Hinweis: Insa erhob die Sonntagsfrage im Auftrag der "Bild"-Zeitung. Für die Umfrage wurden zwischen dem 13. und 16. Juni 2006 Menschen befragt.

Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf etwaige Wahlausgänge.

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/sfx/news.de/dpa

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