
- Gewaltige Verluste für Wladimir Putin im Ukraine-Krieg
- Familien erhalten bis zu 223.000 Euro, wenn ein Soldat im Krieg fällt
- Ganze Dörfer profitieren von Putins Kriegsprämien
Für seinen Angriffskrieg in der Ukraine bezahlt Wladimir Putin einen hohen Preis. Täglich sterben unzählige Männer an der Front. Vor allem die Fleischwolf-Taktik zermürbt die russischen Streitkräfte. Trotz hoher Opferzahlen schafft es der Kremlchef, die Toten und Verletzten in seiner Armee auszugleichen und monatlich Zehntausende neue Soldaten zu rekrutieren. Und das ganz ohne Widerstand aus der russischen Bevölkerung. Dafür setzt Putin auf ein perfides Geschäftsmodell: "Deathonomics".
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Gewaltige Verluste für Wladimir Putin im Ukraine-Krieg
Wie viele Soldaten die russische Armee seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine verloren hat, weiß niemand genau. Laut desukrainischen Verteidigungsministeriums hat Wladimir Putin bislang mehr als 1.001.500 Soldaten auf dem Schlachtfeld verloren (Stand: 13.06.2025). Unabhängig lässt sich diese Zahl jedoch nur schwer verifizieren. Die britische BBC und die Rechercheplattform "Mediazona" gehen bis Anfang Juni von rund 112.000 getöteten Soldaten aus. Damit Putins Armee trotz dieser Verluste weiterkämpfen kann, braucht sie monatlich 30.000 bis 40.000 neue Kämpfer. Und die bekommt sie – mit Geld.
"Putin kauft sich Soldaten, fast egal, was es kostet", sagt der russische Militärexperte Aleksandr Golts (69) vom Stockholmer Zentrum für Osteuropastudien im britischen "Economist". Das russische Militär habe sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert – nicht durch Ideologie, sondern durch Geld.
Militärdienst gegen Millionen: So lockt der Kremlchef Tausende Soldaten an die Front
Die meisten neuen Soldaten kommen aus ärmeren Gegenden des Landes. Dort bietet der Kriegsdienst einen plötzlichen, bisher undenkbaren Reichtum:
- Antrittsprämie Ende 2024: 1,19 Millionen Rubel (ca. 13.275 Euro)
- Jahreslohn: bis zu 5,2 Millionen Rubel (ca. 58.000 Euro)
- Entschädigung bei Tod im Einsatz: bis zu 20 Millionen Rubel (ca. 223.000 Euro)
Zum Vergleich: Das durchschnittliche Jahresgehalt in Russland liegt deutlich unter 12.000 Euro.
"Deathonomics": Wenn das Dorf vom Krieg lebt
Diese krude Strategie füllt nicht nur die russische Armee wieder auf, sondern kurbelt auch die Wirtschaft an. Die Millionenprämien für Soldaten und Hinterbliebene bringen Reichtum. In Regionen mit hoher Rekrutierungsrate blühen plötzlich die lokalen Wirtschaften. Militärexperte Golts berichtet von plötzlichem Reichtum in Provinzdörfern, der klar mit dem Krieg zusammenhängt: neue Eigenheime, moderne Autos, hippe Fitnessstudios und Nagelbars. Dörfer, die früher kaum durch den Winter kamen, erleben ein "Wirtschaftswunder" – bezahlt mit Blut.
Das perfide System zeigt Wirkung: Laut (weitgehend) unabhängigen Umfragen würden 40 Prozent der Russen befürworten, wenn sich ein Familienmitglied oder enger Freund für den Kriegseinsatz melden würde. Besonders bizarr: Eine russische Maklerin sorgte mit einem Post in den sozialen Medien für Empörung – und Aufsehen. Ihr "Tipp" für junge Frauen auf Wohnungssuche: "Finde einen Mann, der in der Spezial-Operation dient. Er stirbt, du bekommst 8 Millionen." Später entschuldigte sie sich – wohl unter Druck der Behörden.
Makaberes Geschäftsmodell: Tote Soldaten machen Familien reich
Wladimir Putin hat es geschafft, seinen Krieg in eine Art perverses Geschäftsmodell zu verwandeln. Für viele junge Männer ist der Weg in den Tod der einzige Weg aus der Armut – und für ihre Familien die Chance auf ein besseres Leben. Wie lange dieses System funktioniert, bleibt offen. Aber eines ist sicher: In Putins Russland wird das Leben mit Rubel bezahlt – und der Tod noch besser.
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