"Operation Spinnennetz": Russisches Staats-TV kehrt Putin-Blamage unter den Teppich

117 ukrainische Drohnen legten 34 Prozent der russischen Kampfbomber-Flotte in Schutt und Asche - doch im russischen Staatsfernsehen wurde die von "Operation Spinnennetz" verursachte Blamage für Wladimir Putin unter den Teppich gekehrt.

Erstellt von - Uhr

Wladimir Putins Blamage durch "Operation Spinnennetz" fand im russischen Staatsfernsehen kaum Erwähnung. (Foto) Suche
Wladimir Putins Blamage durch "Operation Spinnennetz" fand im russischen Staatsfernsehen kaum Erwähnung. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Alexander Kazakov
  • "Operation Spinnennetz" versetzt Wladimir Putin empfindlichen Schlag
  • Ukrainische Drohnen zerstören russische Kampfbomber - 7 Milliarden US-Dollar Verlust
  • Putin-Blamage im russischen Staatsfernsehen verschwiegen

Seitdem Wladimir Putin seinen verheerenden Angriffskrieg auf die Ukraine vor dreieinhalb Jahren begann, hält der russische Präsident an seiner Überzeugung fest, das russische Nachbarland unterwerfen zu können. Rückschläge gegen seine Armee kommen in Putins Plan nicht vor - und doch gelang den ukrainischen Streitkräften kürzlich ein Coup, der dem kreml-Chef Verluste in Milliardenhöhe einhandelte.

Ebenfalls lesenswert:

Wladimir Putin gedemütigt: "Operation Spinnennetz" kostet den Kreml-Chef 7 Milliarden US-Dollar

Im Rahmen der von langer Hand geplanten "Operation Spinnennetz", so bestätigte es der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach der Offensive, seien 117 ukrainische Drohnen in Holzkisten auf mehrere russische Luftwaffenstützpunkte geschmuggelt worden, die Wladimir Putins ganzen Stolz empfindlich dezimierten. Attackiert wurden offiziellen Angaben zufolge Stützpunkte in den Regionen Iwanowo, Rjasan und Murmansk im europäischen Teil Russlands, Irkutsk in Sibirien und Amur im Fernen Osten. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte, dass in den Regionen Murmansk und Irkutsk Flugzeuge durch Drohnenangriffe in Brand geraten seien.

Putins Prachtstücke von Drohnen zerstört: 40 Kampfbomber fallen "Operation Spinnennetz" zum Opfer

Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU wurden mehr als 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge zerstört - etwa 34 Prozent der russischen Bomber, die in der Lage sind, Marschflugkörper abzusetzen. In Summe belaufen sich die Verluste für Wladimir Putins Luftwaffe auf schätzungsweise sieben Milliarden US-Dollar. Fotos und Videos zeigten beschädigte und zerstörte Kampfflugzeuge der Typen Tupolew Tu-95 und Tu-22. Mit Raketen, die von solchen Flugzeugen starten, hat Russland immer die Ukraine beschossen.

Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an und verpassen Sie keine Schlagzeile mehr – bleiben Sie mitnews.de immer auf dem neuesten Stand!

Russisches Staatsfernsehen kehrt Putin-Blamage unter den Teppich

Außerhalb Russlands wurde der Drohnen-Streich, den der ukrainische Geheimdienst eineinhalb Jahre bis ins letzte Detail plante, ausgiebig in den Medien analysiert - in Wladimir Putins Einzugsgebiet jedoch hielt sich der Staatsrundfunk auffällig bedeckt zur Mega-Blamage für den Kreml-Chef. Dem unabhängigen russischen Investigativ-Projekt "Agentstvo" zufolge sei das verheerende Debakel lediglich in zwei russischen TV-Kanälen beiläufig erwähnt worden - lediglich 40 Sekunden Sendezeit sei den Vorfällen gewidmet worden, wie "Newsweek" berichtet. In den Beiträgen war nur schmallippig die Rede von Drohnen-Angriffen auf Militärflugplätze in den Regionen Murmansk, Irkutsk, Ivanovo, Rjasan und Amur, bei denen "mehrere Einheiten der Luftfahrtausrüstung" in Brand geraten seien. Das wahre Ausmaß von "Operation Spinnennetz" wurde im Staatsfunk jedoch geflissentlich unter den Teppich gekehrt.

Russische Kriegsblogger machen Empörung nach "Operation Spinnennetz" bei Telegram Luft

Deutlich mehr Aufmerksamkeit wurde den Auswirkungen von "Operation Spinnennetz" indes in pro-russischen Telegram-Gruppen gewidmet. Etliche empörte Kriegsbefürworter richteten sich in ihren Schimpftiraden gegen die russische Regierung und äußerten Vorwürfe, man habe die russische Militäreinrichtungen nicht ausreichend gegen Angriffe von ukrainischer Seite geschützt - derartige Kritik am Kreml-Regime wären im russischen Staatsfernsehen undenkbar.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/news.de/dpa

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.

Bleiben Sie dran!

Wollen Sie wissen, wie das Thema weitergeht? Wir informieren Sie gerne.