Sergei Surowikin: Welche Pläne hat Putin jetzt mit "General Armageddon"?

Der bereits totgesagte russische Militärgeneral Sergei Surowikin ist erstmals seit fast zwei Jahren wieder öffentlich in Erscheinung getreten - ein Zeichen dafür, dass Wladimir Putin große Pläne mit "General Armageddon" hat?

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Wladimir Putin im Gespräch mit "General Armageddon", wie sein Vertrauter Sergei Surowikin auch genannt wird. (Foto) Suche
Wladimir Putin im Gespräch mit "General Armageddon", wie sein Vertrauter Sergei Surowikin auch genannt wird. Bild: picture alliance / Mikhail Klimentyev/POOL SPUTNIK KREMLIN/dpa | Mikhail Klimentyev
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Im unmittelbaren Umfeld von Wladimir Putin genoss Sergei Surowikin, besser bekannt als "General Armageddon", einen gewissen Ruf: Der russische Militäroffizier war seit jeher für seine äußerst brutalen Machenschaften bekannt, verschwand jedoch im Jahr 2023 weitgehend aus der Öffentlichkeit. Schnell wurden Gerüchte laut, Surowikin sei eliminiert worden und nicht mehr am Leben - nun scheinen diese Gerüchte widerlegt worden zu sein.

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Wladimir Putins langjähriger Vertrauter soll nämlich erstmals seit fast zwei Jahren wieder öffentlich aufgetreten sein. "General Armageddon" wurde demnach bei einer Militärparade in Algerien gesichtet, wie britische Geheimdienste einem Bericht von "Newsweek" zufolge mitteilten. Laut dem britischen Verteidigungsministerium war ein "deutlich erschlankter" Surowikin auf Fotos der russischen Botschaft bei einer Siegesfeier am 9. Mai in Algerien zu erkennen. Sollte es sich tatsächlich um "General Armageddon" handeln, wäre dies sein erster öffentlicher Auftritt in offizieller Funktion seit 2023. Surowikin war früher Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine und Oberbefehlshaber der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte.

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Russen-Offizier Sergei Surowikin nach Wagner-Meuterei spurlos verschwunden

Surowikin verschwand nach der gescheiterten Meuterei der Wagner-Söldnergruppe im Juni 2023 von der Bildfläche, nachdem der damalige Wagner-Anführer Jewgeni Prigoschin - ein enger Vertrauter Surowikins - seine Truppen in einem Marsch auf Moskau geführt hatte, den Präsident Putin als "Verrat" bezeichnete. Die britischen Geheimdienste gehen davon aus, dass die russischen Behörden Surowikins Verbindung zu den Wagner-Söldnern mit Misstrauen betrachteten. Diese Verbindung reichte bis zu Moskaus Intervention im syrischen Bürgerkrieg 2017 zurück.

Sergei Surowikin abgetaucht nach Meuterei: "General Armageddon" hat neue Karriere begonnen

Nach Prigoschins Tod bei einem Flugzeugabsturz, für den der Kreml jede Verantwortung von sich weist, gab es unbestätigte Berichte über eine Verhaftung von Sergei Surowikin. Sämtliche Verweise auf "General Armageddon" wurden von der Website des russischen Verteidigungsministeriums entfernt. Bereits im September 2023 hatten russische Social-Media-Nutzer berichtet, dass Surowikin einen neuen Posten in Algerien erhalten habe. Laut britischen Geheimdiensten fungiert Surowikin wahrscheinlich als Leiter einer Gruppe russischer Militärspezialisten an der russischen Botschaft in Algerien. Das britische Verteidigungsministerium bestätigte diese Einschätzung in seinem Update am Dienstag.

Bereits im September 2023 hatte der Investigativ-Journalist Christo Grozev Bilder aus Wagner-nahen Social-Media-Kanälen veröffentlicht. Diese sollen Sergei Surowikin bei Treffen mit lokalen Beamten in Algerien gezeigt haben. Grozev kommentierte damals, dass der General "rehabilitiert" worden sei. Die offizielle Bestätigung seiner Position blieb jedoch aus. Surowikins Auftritt bei der Siegesfeier am 9. Mai markiert nun seine erste dokumentierte öffentliche Erscheinung in offizieller Funktion seit fast zwei Jahren.

Welche Pläne hat Wladimir Putin mit "General Armageddon"?

Sergei Surowikin, hier auf einem Foto von 2017, verschwand nach der gescheiterten Meuterei der Wagner-Söldnergruppe im Juni 2023 aus der Öffentlichkeit. (Foto) Suche
Sergei Surowikin, hier auf einem Foto von 2017, verschwand nach der gescheiterten Meuterei der Wagner-Söldnergruppe im Juni 2023 aus der Öffentlichkeit. Bild: picture alliance / Pavel Golovkin/AP/dpa | Pavel Golovkin

Surowikins Auftritt in Algerien wirft Fragen zu Russlands militärischer Präsenz und Strategie in Afrika auf. Surowikins Ernennung zum Leiter russischer Militärspezialisten an der Botschaft deutet auf eine mögliche Ausweitung der russischen Aktivitäten in Nordafrika hin. Die Rehabilitation von "General Armageddon" nach seiner Verbindung zur Wagner-Meuterei könnte signalisieren, dass Kreml-Chef Putin seine erfahrenen Militäroffiziere für strategisch wichtige Regionen einsetzt. Algerien gilt als wichtiger Partner Russlands in Afrika.

Surowikins Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg und seine frühere Rolle als Oberbefehlshaber der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte machen ihn zu einem wertvollen Akteur für Russlands militärische Kooperationen. Seine Präsenz könnte Moskaus Bemühungen um eine stärkere militärische Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern verstärken. Ob Surowikin langfristig in Afrika bleiben oder in andere militärische Rollen zurückkehren wird, bleibt unklar. Seine Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg und seine militärische Expertise machen ihn zu einem wertvollen Akteur für Moskaus strategische Ziele.

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