Putin-Propagandisten eskalieren: "Keine andere Wahl, als Berlin anzugreifen!" Merz als "Nazi-Abschaum" beschimpft

Nach dem Treffen von Friedrich Merz und Wolodymyr Selenskyj eskalieren Putins Top-Propagandisten völlig. Sie beschimpfen den Bundeskanzler als "Nazi-Abschaum", sprechen von "Kriegstreiberei" und drohen mit einem Angriff auf Berlin.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Putin-Propagandisten beschimpfen Friedrich Merz als Nazi-Abschaum und drohen mit Angriff auf Berlin. (Foto) Suche
Putin-Propagandisten beschimpfen Friedrich Merz als Nazi-Abschaum und drohen mit Angriff auf Berlin. Bild: picture alliance/dpa | Katharina Kausche
  • Kreml-Propagandisten drohen mit Angriffen auf Berlin und deutsche Einrichtungen
  • Der Grund:Deutschland will der Ukraine beim Bau weitreichender Raketen helfen
  • Merz betont: Kein Taurus-Deal mit Ukraine – aber volle Unterstützung bei der Waffenproduktion

Nach einem Treffen von Bundeskanzler Friedrich Merz und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin eskaliert der Ton in Moskau. Kreml-Propagandisten drohen offen mit Angriffen auf die deutsche Hauptstadt. Im Fokus des Zorns: Eine Raketen-Entscheidung, mit der für Russland eine rote Linie überschritten ist.

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Nach dem Besuch von Selenskyj in Berlin schlagen Moskaus Propagandisten Alarm. Kaum hatte Bundeskanzler Friedrich Merz die deutsch-ukrainische Kooperation beim Bau weitreichender Raketen angekündigt, feuerten führende Kreml-Stimmen massive Drohungen Richtung Deutschland.

"In den Moskauer Büros wird diskutiert, dass, wenn das deutsche Militär Moskau mit deutschen Waffen angreift, uns nichts anderes übrig bleibt, als Berlin zu treffen", warnte Margarita Simonjan, Chefredakteurin des russischen Propagandasenders RT, auf Telegram. Doch damit nicht genug: Auch Wladimir Solowjow, ein weiteres Sprachrohr des Kremls, legte mit drastischen Worten nach. Er beschimpfte Friedrich Merz auf Telegram als "Nazi-Abschaum". Sollte die Ukraine die Krim-Brücke mit westlicher Hilfe angreifen, würden sofort "Gegenangriffe auf deutsche Einrichtungen" erfolgen – auch auf deutschem Boden. Seine Drohung gipfelte in einer kaum verhohlenen Warnung: "Wollen Sie den Dritten Weltkrieg?"

Friedrich Merz und Wolodymyr Selenskyj treffen Waffen-Abkommen

Der Auslöser für den Zorn aus Moskau ist eine Vereinbarung zwischen Deutschland und der Ukraine über die gemeinsame Produktion von Langstreckenwaffen. Die neuen Raketen sollen mit deutscher Unterstützung in der Ukraine gefertigt werden. Laut Merz gehe es darum, der Ukraine eigene Produktionskapazitäten für weitreichende Waffen zu ermöglichen. Ein Taurus-Deal – also die Lieferung deutscher Marschflugkörper mit einer Reichweite von 500 Kilometern – sei hingegen nicht beschlossen.

Die Ukraine wiederum macht keinen Hehl aus ihrem Interesse an solchen Waffensystemen: Sie benötigt sie dringend, um russische Stellungen und Infrastruktur weit hinter der Front angreifen zu können – auch auf russischem Staatsgebiet. Die Reaktionen aus Moskau? Scharf. Kremlsprecher Dmitri Peskow warf der Bundesregierung "Kriegstreiberei" vor. Außenminister Sergej Lawrow behauptete, Deutschland ziehe sich mit der Finanzierung ukrainischer Raketen "geradewegs in den Krieg hinein".

Deutscher Außenminister kontert Vorwurf der Kriegstreiberei

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul kontert deutlich: "Wenn es jemanden gibt, der über Kriegstreiberei nicht reden darf, dann ist es Peskow." Deutschland handele verantwortungsvoll und verteidige das Völkerrecht – es helfe einem überfallenen Land bei der Selbstverteidigung. Merz setzt derweil auf Diplomatie mit Hintertür: Zwar vermeidet er klare Aussagen zur Taurus-Lieferung, doch die Unterstützung der ukrainischen Produktion könnte der taktische Ausweg sein. So bleibt die Option auf dem Tisch – und Russland im Unklaren.

Die Eskalation im Propagandakrieg ist damit in vollem Gange – und Deutschland plötzlich erneut im Visier.

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