Todesschüsse auf Mitarbeiter aus Israel-Botschaft: Donald Trump bricht sein Schweigen nach Blutbad in Washington

Unweit des Jüdischen Museums in der US-Hauptstadt Washington ist es zu einem Schusswaffenvorfall gekommen, bei dem zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft starben. Inzwischen hat sich Donald Trump zu Wort gemeldet.

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In Washington, D.C. sind zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft vor dem Capital Jewish Museum getötet wurden. (Foto) Suche
In Washington, D.C. sind zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft vor dem Capital Jewish Museum getötet wurden. Bild: picture alliance/dpa/WJLA | Uncredited
  • Tödliche Schüsse in Washington, D.C.
  • Zwei Mitarbeiter von Israel-Botschaft erschossen
  • Propalästinensischer Tatverdächtiger festgenommen
  • US-Präsident Donald Trump meldet sich nach Blutbad zu Wort

Bei einem Anschlag vor dem Jüdischen Museum in der US-Hauptstadt Washington, D.C. sind am 21. Mai (Ortszeit) zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft getötet worden. Der mutmaßliche Täter, der als 30-jähriger Elias R. aus Chicago identifiziert werden konnte, wurde nach der Tat festgenommen.

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Nach Angaben der Polizeichefin Pamela Smith näherte sich der Verdächtige den Opfern, als diese gerade eine Veranstaltung im Museum verließen, und eröffnete das Feuer. Unklar ist, warum der Täter diese beiden Botschaftsmitarbeiter attackierte. Er näherte sich einer Gruppe von vier Personen und schoss dann auf die beiden. Unklar ist auch, ob es Mitwisser gab. Das FBI prüft mögliche Verbindungen zu Terrorgruppen.

Anschließend versuchte der Attentäter, das Museum zu betreten, wurde jedoch vom Sicherheitspersonal festgehalten. Bei seiner Festnahme soll der Täter "Free, free Palestine" gerufen haben. Ein Augenzeuge berichtete laut "Jewish Insider", dass der Schütze eine Kufiya, auch bekannt als Palästinensertuch, getragen habe. Weitere Details zum Hintergrund des Mannes sind unklar. Die Ermittlungsbehörden haben sich auch noch nicht zu seinem Motiv festgelegt. Das Capital Jewish Museum liegt nur wenige Schritte von der FBI-Außenstelle in der US-Hauptstadt entfernt. Die Tat wird von offizieller Seite als antisemitischer Terrorakt eingestuft.

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Tödliches Attentat mit Antisemitismus-Hintergrund: Verlobtes Paar kaltblütig erschossen

Die zwei getöteten Mitarbeiter der israelischen Botschaft in der US-Hauptstadt Washington sind ein junges Paar gewesen, das kurz vor der Verlobung stand. Das sagte der israelische Botschafter Yechiel Leiter vor Journalisten. Der Mann habe in dieser Woche einen Ring gekauft und wollte seiner Freundin in der kommenden Woche in Jerusalem einen Heiratsantrag machen. "Sie waren ein schönes Paar, das gekommen war, um einen Abend in Washingtons kulturellem Zentrum zu genießen", sagte der Botschafter. Der Mann und seine Partnerinverließen gerade eine Veranstaltung im Jüdischen Museum, als der antisemitische Angreifer seinen Plan in die Tat umsetzte. Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund des seit Oktober 2023 andauernden Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen.

FBI-Chef spricht von "Terrorakt"

Der Chef der US-Bundespolizei FBI, Kash Patel, wertet die tödliche Attacke auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington als "Terrorakt". Patel schrieb auf der Plattform X: "Der Terrorakt von vergangener Nacht hat die volle Aufmerksamkeit des FBI." Er betonte, "gezielte antisemitische Gewalt" sei ein Angriff auf die Grundwerte des Landes und werde streng geahndet. "Die verantwortliche Person wird zur Rechenschaft gezogen."

In USA getöteter Botschaftsmitarbeiter hatte deutschen Bezug

Ein getöteter Mitarbeiter der israelischen Botschaft in der US-Hauptstadt Washington hatte einen Bezug zu Deutschland. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) in Berlin teilte mit, der erschossene Mann sei Gründungsmitglied des Jugendforums der Schwesterorganisation Israelisch-Deutsche Gesellschaft gewesen. Dieses vernetze junge Israelis und Deutsche miteinander. Er sei in Teilen in Bayern aufgewachsen und habe fließend Deutsch gesprochen, hieß es weiter. 2022 habe er eine Stelle an der israelischen Botschaft in Washington übernommen.

Der Präsident der DIG, Volker Beck, teilte weiter über den erschossenen Botschaftsmitarbeiter mit: "Wir erinnern an ihn als aufgeschlossenen, klugen und tief engagierten Menschen, dessen Interesse an den deutsch-israelischen Beziehungen und an Wegen zu friedlicher Koexistenz im Nahen Osten auf sein gesamtes Umfeld ausstrahlte."

US-Präsident Trump empört nach Todesschüssen auf israelische Botschaftsmitarbeiter

US-Präsident Donald Trump verurteilte den Anschlag scharf und machte Antisemitismus für die Tat verantwortlich. "Diese schrecklichen Tötungen in Washington, die offensichtlich auf Antisemitismus beruhen, müssen aufhören, jetzt!", schrieb er auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Trump betonte, dass Hass und Radikalisierung keinen Platz in den USA hätten. "Es ist so traurig, dass so etwas passieren kann!", fügte er hinzu und sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. Auch US-Heimatschutzministerin Kristi Noem bestätigte den Tod der zwei israelischen Botschaftsmitarbeiter. "Wir ermitteln aktiv und arbeiten daran, weitere Informationen zu erhalten", erklärte sie auf der Plattform X.

Entsetzen in Israel nach antisemitischem Terror-Akt in Washington

Israels Staatspräsident Izchak Herzog zeigte sich erschüttert über den Anschlag. "Ich bin erschüttert über die Szenen in Washington DC. Dies ist ein verabscheuungswürdiger Akt des Hasses, des Antisemitismus, der das Leben zweier junger Mitarbeiter der israelischen Botschaft gefordert hat", sagte Herzog in einer Stellungnahme.

Er betonte die Solidarität mit der jüdischen Gemeinde in Washington und den gesamten USA. "Amerika und Israel werden in der Verteidigung unseres Volkes und unserer gemeinsamen Werte zusammenstehen. Terror und Hass werden uns nicht brechen", erklärte Herzog weiter.

Auch der israelische UN-Botschafter Danny Danon verurteilte die Tat als "einen abscheulichen Akt von antisemitischem Terrorismus". Er äußerte Zuversicht, dass die US-Behörden strenge Maßnahmen gegen die Verantwortlichen ergreifen werden.

Antisemitische Anschläge nehmen zu nach Hamas-Massaker vom 7. Oktober

Die Tat erfolgte vor dem Hintergrund des anhaltenden Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Der Konflikt begann im Oktober 2023 mit einem Terrorangriff der Hamas in Israel, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und rund 250 Menschen nach Gaza entführt wurden.

In dem seither andauernden Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mehr als 53.300 Palästinenser in Gaza getötet. Die USA sind in diesem Konflikt Israels wichtigster Waffenlieferant.

Der Anschlag in Washington reiht sich ein in eine Serie von Vorfällen, bei denen der Nahostkonflikt auch international zu Spannungen und Gewalt führt. Sicherheitsexperten befürchten weitere Eskalationen im Zusammenhang mit dem Konflikt.

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/news.de/dpa/stg

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