Wladimir Solowjow: Kritik an Putins Schwäche? Propagandist fordert Kehrtwende im Ukraine-Krieg

Wladimir Solowjow hat sich schon häufiger für ein besonders hartes Vorgehen im Ukraine-Krieg ausgesprochen. Die Entwicklungen an der Front passen dem Kreml-Propagandisten offenbar gar nicht. Von Wladimir Putin forderte er jetzt den weiteren Einsatz der Oreschnik-Rakete.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Wladimir Solowjow will erneut Oreschnik-Raketen gegen die Ukraine einsetzen. (Foto) Suche
Wladimir Solowjow will erneut Oreschnik-Raketen gegen die Ukraine einsetzen. Bild: picture alliance / dpa | Alexander Shcherbak/Tass/Host Ph
  • Wladimir Solowjow droht mit weiterem Einsatz von "Oreschnik"-Rakete
  • Kreml-Propagandist scheint Kritik am zimperlichen Vorgehen von Wladimir Putin zu üben
  • Solowjow spricht sich für Rückkehr zu einem "brutalisierten Reaktionssystem" aus

Kann ein Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg sorgen? Während darüber aktuell intensiv diskutiert wird, läuft die Propaganda-Maschine im russischen Staatsfernsehen ununterbrochen weiter. Kreml-Sprachrohr Wladimir Solowjow scheint aktuell alles andere als eine friedliche Beilegung des Konflikts im Sinn zu haben. Der Talkshow-Moderator kritisierte nun offenbar vielmehr das angeblich zaghafte Vorgehen Putins gegenüber der Ukraine.

Lesen Sie auch:

Wladimir Solowjow kritisiert Wladimir Putin für Vorgehen im Ukraine-Krieg laut Blogger

Dies geht aus einem TV-Ausschnitt hervor, den der estnische Militärblogger "WarTranslated (Dmitri)" auf X (vormals Twitter) teilte. Solowjow macht sich in seinem Dialog Gedanken darüber, wie man die Ukraine am besten besiegen könnte. Dabei fordert er den erneuten Einsatz der russischen Mittelstreckenrakete Oreschnik. "WarTranslated" schreibt zu dem Video: "Es scheint, dass der russische Propagandist Solowjow die Schwäche seines Meisters kritisiert, da ihre neue ballistische Rakete 'Oreschnik' noch nicht die gesamte Ukraine erfasst hat."

Zum Hintergrund: Der erstmalige Einsatz von Oreschnik hatte im vergangenen November eine weitere Eskalation im Ukraine-Krieg bedeutet. Wladimir Putins Armee griff damit die Stadt Dnipro an. Es war eine Reaktion auf die Freigabe westlicher Langstreckenwaffen, mit denen die Ukraine schließlich Ziele tief im Inneren Russlands attackierte. Oreschnik kann Moskau zufolge westliche Luftabwehrsysteme überwinden und potentiell auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden.

Kreml-Propagandist Solowjow droht mit weiterem Einsatz von Oreschnik-Rakete

Wladimir Solowjow will keine Gnade mit der Ukraine walten lassen. "Wir müssen mit Entschlossenheit handeln. Der Feind wendet alle Methoden gegen uns an. Und wir müssen zu einem brutalisierten Reaktionssystem zurückkehren", sagte der Propagandist in seiner Sendung. Er wirft der Ukraine schließlich einen versuchten Anschlag auf ein Atomkraftwerk vor. Solowjow spielt damit wohl auf eine laut russischen Angaben abgefangene Drohne in der Nähe des Kernkraftwerks in der westlichen Region Smolensk Anfang dieser Woche an. "Ist das nicht ein Grund, 'Oreschnik' zu benutzen? Wir müssen sie vom Angesicht der Erde tilgen", fuhr der TV-Moderator fort. "Objekte der Entscheidungsfindung" und "Logistik" gab er als mögliche Ziele an. "Oreschnik wartet. Es ist an der Zeit, die Ukraine mit Oreschnik zu besäen. Dämonen müssen mit den härtesten Methoden bekämpft werden", schloss Solowjow seine Ausführungen.

Putin-Sprachrohr hetzt regelmäßig gegen den Westen

Inwiefern Wladimir Solowjow mit seinen Worten wirklich Kritik an Wladimir Putin üben wollte, bleibt fraglich. Der Moderator stellte sich in den vergangenen Monaten aber immer wieder als Hardliner im Ukraine-Krieg dar. Häufig ging ihm das Vorgehen der russischen Truppen gegen Kiews Streitkräfte nicht weit genug. Mehrmals forderte Solowjow auch den Einsatz von Atombomben - sogar gegen Ziele in Nato-Ländern.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/fka/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.