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Sonntagsfrage Sachsen vom 17.3.2024: Regierende Kenia-Koalition hätte keine Mehrheit mehr in aktueller Wahlumfrage

Weil CDU und SPD Stimmen verlieren würden, gäb es in Sachsen aktuell nur ein realistisches Wahlbündnis. Aber auch das birgt einiges an Sprengkraft. 

Wer wird bei den Landtagswahlen siegen? (Foto) Suche
Wer wird bei den Landtagswahlen siegen? Bild: Adobe Stock / MQ-Illustrations

Aktuelle Wahlumfrage für Sachsen am 17.3.2024: CDU, AfD und BSW vorn

Die CDU verliert in der aktuellen Wahlumfrage zur Landtagswahl in Sachsen weiter Stimmen. Das zeigt eine Umfrage vom 17.3.2024. Nach den Zahlen der Demoskopen würde die Partei von 31,5 Prozent der Bevölkerung gewählt und läge damit 0,5 Prozentpunkte vor der AfD, die mit 31 Prozent auf Platz zwei kommen würde. Anschließend folgt in der Umfrage das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 13,5 Prozent, die Grünen kämen aktuell auf 6,5 Prozent. Die SPD wäre mit 6 Prozent im Parlament vertreten. Die Linkspartei läge den aktuellen Prognosen zufolge bei 3 Prozent und würde somit an der 5-Prozent-Hürde scheitern.

Das bedeutet, dass die aktuell regierende Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen nur auf 60 von 120 Stimmen im Parlament käme, ein zu wenig für die absolute Mehrheit.

ParlamentSächsischer Landtag
Institut Institut Wahlkreisprognose
Auftraggeber keiner
Befragte 1.200
Art der Befragung Online
Veröffentlichungsdatum 17.3.2024
Befragungszeitraum 06.3.2024 bis 15.3.2024

Teilweise führen Forschungsinstitute Wahlbefragungen auch ohne Auftrag aus, so wie in diesem Fall. Die Verbreitung der Ergebnisse soll dann der Werbung für das Institut dienen.

Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Sachsen: Veränderung zur letzten Prognose

Bereits am 11. Januar 2024 hatte das Meinungsforschungsinstitut Institut Wahlkreisprognose die Menschen in Sachsen nach ihren Wahlabsichten befragt. Damals erreichte die CDU 33,5 Prozent, verlor also seitdem 2 Prozentpunkte. An Zustimmung verlieren hat auch die AfD, sie legt um einen Prozentpunkt zu. Die Bündnis Sahra Wagenknecht schneidet 13,5 Prozentpunkte besser ab als bei der Umfrage zuvor, die Grünen verlieren 0,5 Prozentpunkte.

Da eine Koalition unter Einbindung der AfD nicht realistisch ist, bliebe als einzige Möglichkeit eine Zusammenarbeit der CDU mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht. Noch aber bleiben den Regierungsparteien sechs Monate, ihre Ergebnisse zu verbessern.

Parteiaktuelle UmfrageUmfrage vom 11. Januar 2024Differenz in Prozentpunkten
CDU 31,5 % 33,5 % -2
AfD 31 % 32 % -1
Bündnis Sahra Wagenknecht 13,5 % x % 13,5
Bündnis 90/Die Grünen 6,5 % 6 % 0,5
Sozialdemokratische Partei Deutschlands 6 % 7 % -1
Die Linke 3 % 8,5 % -5,5
Freie Demokratische Partei 1,5 % 2,5 % -1

Aktuelle Umfragewerte in Sachsen und letzte Wahlergebnisse im Vergleich

Wenn jetzt Wahl wäre, würde die CDU etwas schlechter abschneiden als bei der vergangenen Wahl im Jahr 2019. Mit 32,1 Prozent erzielten sie damals ein um 1,1 Prozentpunkte höheres Ergebnis. Auch die SPD würde Anteile verlieren, ihr Stimmanteil sank um 1,7 Prozentpunkte. Aktuell würde sie noch von 6 Prozent der Wahlberechtigten gewählt, bei der letzten Wahl waren es 7,7 Prozent gewesen. Bündnis 90/Die Grünen hatte bei der vergangenen Wahl 8,6 Prozent erreicht, müsste also 2,6 Prozentpunkte abgeben. Die FDP verlöre 3,5 Prozentpunkte.

Parteiaktuelle UmfrageWahl 2019Differenz in Prozentpunkten
CDU 31 % 32,1 % -1,1 Prozentpunkte
SPD 6 % 7,7 % -1,7 Prozentpunkte
FDP 1 % 4,5 % -3,5 Prozentpunkte
Grüne 6 % 8,6 % -2,6 Prozentpunkte
AfD 31 % 27,5 % 3,5 Prozentpunkte
Linkspartei 3 % 10,4 % -7,4 Prozentpunkte
Bündnis Sahra Wagenknecht 13,5 % x x

Welche Koalitionen wären in Sachsen möglich?

Die aktuelle Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen hätte der Umfrage zufolge keine Mehrheit. Gemeinsam erreichen die drei Parteien 43 Prozent der Stimmen und rund 49 Prozent der Sitze.
Eine große Koalition aus SPD und CDU käme aktuell auf gemeinsam 37 Prozent. Da nicht alle Parteien ins Parlament einziehen würden, entspräche das rund 42 Prozent der Sitze, die Koalition hätte also keine Mehrheit.

KoalitionBeteiligte ParteienStimmanteil gesamtgeschätzter Anteil SitzeKoalition möglich?
Große Koalition CDU, SPD 37 % 42 % nein
Schwarz-Grün CDU, Bündnis90/Die Grünen 37 % 42 % nein
Rot-Grüne SPD, Grüne 12 % 14 % nein
Kenia-Koalition CDU, SPD, Grüne 43 % 49 % nein

Wie funktionieren Wahlumfragen?

Wie fast alle Wahlumfragen beruht auch diese des Meinungsforschungsinstituts Institut Wahlkreisprognose auf einer Stichprobe. Befragt werden also nicht alle Wahlberechtigte, sondern nur ein Teil dieser sogenannten Grundgesamtheit, in diesem Fall 1.200 Menschen. Damit das Ergebnis aussagekräftig ist, muss diese Gruppe die Gesamtbevölkerung möglichst gut abbilden, also beispielsweise in Bezug auf Alter und Geschlecht ähnlich zusammengesetzt sein. Diese Stichprobe wurde dann in persönlichen Face-to-Face-Interviews befragt.
Die Tabelle schlüsselt die Wahlberechtigten der Bundestagswahl 2021 nach Alter und Geschlecht auf. Angegeben sind die Werte jeweils in Prozent. So waren 21,7 Prozent der Wahlberechtigten über 70 Jahre alt. Allein über 70-jährige Frauen stellten 12,4 Prozent der Wahlberechtigten.

AlterMännerFrauenGesamt
18 - 29 7,3 6,9 14,2
30-39 7,2 7,0 14,2
40-49 6,8 6,7 13,5
50-59 9,7 9,6 19,3
60-69 8,3 8,8 17,1
70 und älter 9,2 12,4 21,7
Gesamt 48,5 51,5 100

Die Angaben basieren auf Daten der Bundeswahlleiterin. Weil die Zahlen gerundet wurden, sind Abweichungen zwischen den angegebenen Summen und der rechnerischen Summe aus den Einzelgrößen möglich.

Wie zuverlässig sind Wahlumfragen?

Einer Untersuchung des Portals dawum zufolge lagen die großen Meinungsforschungsinstitute mit ihren Schätzungen bei den verschiedenen Wahlen in den vergangenen Jahren im Durchschnitt rund einen bis 1,75 Prozentpunkte neben dem realen Ergebnis. Vor allem die Ergebnisse der Grünen wurden überschätzt, die der CDU dagegen unterschätzt. Etwas besser waren die Institute bei der Bayernwahl im Oktober 2023. Die meisten Wahlergebnisse wurden mit einer Abweichung von maximal 0,5 Prozentpunkten vorhergesagt. Lediglich bei den Grünen und den Freien Wählern war die Abweichung größer, wobei das Ergebnis der Grünen von den Instituten zu hoch, das der Freien Wähler zu niedrig geschätzt wurde.
Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Wahl zum Bayerischen Landtag vom 8. Oktober 2023 und die jeweils letzte Prognose vor der Wahl von fünf ausgewählten Forschungsinstituten.

InstitutCSUSPDFDPGrüneAfDLinksparteiFW
Wahlergebnis 37,0 8,4 3,0 14,4 14,3 1,5 15,8
Institut Wahlkreisprognose 37,5 8,0 3,0 15,5 14,0 1,0 15,0
Forschungsgruppe Wahlen 37 9 3 16 14 nicht erhoben 15
INSA 36 9 4 15 14 2 15
Civey 37 9 4 15 14 1 15
Durchschnittliche Abweichung +0,1 -0,4 -0,5 -1,0 +0,3 x +0,8

Das Institut Wahlkreisprognose gibt als einziges der hier aufgeführten in seiner Prognose auch halbe Prozent an, beispielsweise 37,5 Prozent. Daher sind hier die Daten mit einer Nachkommastelle aufgeführt. Die durchschnittliche Differenz zum Wahlergebnis wurde auf eine Nachkommastelle gerundet.
Dass es zu solchen Abweichungen kommt, hat vor allem zwei große Gründe. Einerseits ist es nicht leicht, eine Stichprobe zu ziehen, die von ihrer Zusammensetzung genau der Wahlbevölkerung entspricht. Während sich Angaben wie Alter, Geschlecht und Einkommen abfragen lassen, ist die Bereitschaft unterschiedlich groß, an Wahlumfragen teilzunehmen. Außerdem antworten Befragte in Umfragen nicht immer wahrheitsgemäß.
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde basierend auf aktuellen Daten des Portals dawum automatisch erstellt. Zeitpunkt der letzten Aktualisierung: 18.03.2024, 07:22 Uhr. +++

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