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Wladimir Putin: Kreml-Tyrann trifft Erdogan in Sotschi! Wird heute der Drohnen-Deal besiegelt?

Das Treffen der beiden Präsidenten Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan dürfte nicht nur die Ukraine mit großem Interesse verfolgen. Der Russland-Präsident zeigt Interesse an türkischen Kampfdrohnen. Geht dem Kreml-Tyrann das Kriegsgerät aus?

Erdogan und Putin treffen sich am Freitag in Sotschi. (Foto) Suche
Erdogan und Putin treffen sich am Freitag in Sotschi. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Sergei Savostyanov

Innerhalb nur weniger Wochen kommen der russische Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan erneut zu einem persönlichen Treffen zusammen. Erdogan reist am Freitag in den russischen Badeort Sotschi. Das Treffen solle gegen 14 Uhr MESZ beginnen, hieß es aus dem türkischen Präsidialpalast. Es werde um aktuelle globale und regionale Fragen gehen, hieß es vom Kommunikationsministerium in Ankara. Neben dem Krieg in der Ukraine dürften auch die türkischen Pläne zu einer neuen Syrien-Offensive besprochen werden. Von einem solchen Vorgehen hatte auch Moskau Ankara zuletzt deutlich abgeraten.

Treffen zwischen Putin und Erdogan in Sotschi - Türkei plant weitere Syrien-Offensive

Hüseyin Bagci, Vorsitzender des türkischen Foreign-Policy-Instituts, sagte der dpa, Erdogan reise nach Russland, "weil er bei dem letzten Treffen im Iran nicht das bekommen hat, was er wollte" - nämlich ein Einverständnis für eine weitere Offensive in Syrien. Mit der droht der türkische Präsident bereits seit mehreren Wochen. Mitte Juli waren Russland, Iran und die Türkei - alle Akteure im syrischen Bürgerkrieg - zu einem Dreier-Gipfel in Teheran zusammen gekommen.

Wladimir Putin verzweifelt? Kreml-Chef fleht Erdogan angeblich um Hilfe an

Laut Kreml stehen auch mögliche Drohnenverkäufe des Nato-Mitglieds an Moskau auf der Tagesordnung. Von türkischen Quellen wurde das vorerst nicht bestätigt. Bereits vor gut einer Woche gab es Berichte darüber, dass Wladimir Putin seinen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan um einen Deal mit einer türkischen Verteidigungsfirma gebeten habe. "Putin bittet Erdogan, die Fabrik des Drohnenherstellers Baykar in Russland zu bauen", schrieb der "Kyiv Independent" auf Twitter.

Erdogan schließt Waffengeschäfte mit Putin im Ukraine-Krieg nicht aus

Erdogan hatte bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges gesagt, er schließe Waffengeschäfte mit Russland nicht aus. Russland hatte Interesse an der im Krieg auch von Kiew erfolgreich eingesetzten türkischen Kampfdrohne Bayraktar TB2 gezeigt. Putin habe vorgeschlagen, gemeinsam mit der Türkei an den Drohnen des Unternehmens Baykar zu arbeiten, hatte Erdogan nach Angaben des Senders CNN Türk gesagt. Eine entsprechende Fabrik könne in den Vereinigten Arabischen Emiraten gegründet werden. Das hätten die Emirate angeboten.

Drohnen-Deal zwischen Putin und Erdogan? Kreml bekäme Zugriff auf Technik eines Nato-Mitgliedstaates

Der Vorsitzende von Baykar, Haluk Bayraktar, hatte Mitte Juli hingegen dem SenderCNN International gesagt, man habe Russland keine Drohnen geliefert und werde das "nie tun". "Wir unterstützen die Ukraine." Die türkische Kampfdrohne Bayraktar TB2 gilt als Exportschlager. Die Drohnen kamen schon in mehreren Konflikten zum Einsatz, etwa auf der Seite Aserbaidschans im Konflikt mit Armenien um die Region Berg-Karabach. Sollte Russland die Drohnen gemeinsam mit der Türkei entwickeln, bekäme Moskau damit auch Zugriff auf die Technik eines Nato-Mitgliedstaates.

Erdogan sieht sich als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine

Die Türkei pflegt sowohl zur Ukraine als auch zu Russland enge Beziehungen und sieht sich als Vermittler zwischen beiden Parteien. Vor dem Hintergrund der Getreidekrise hatten die Kriegsgegner Ende Juli in Istanbul unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei jeweils getrennt mit Ankara ein Abkommen unterzeichnet. Das soll Getreideausfuhren aus drei Häfen der Ukraine ermöglichen. Ein mit Mais beladener Frachter ist bereits ausgelaufen, hat die türkische Kontrolle passiert und ist nun auf dem Weg in den Libanon. Weitere Schiffe sollen folgen.

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/bua/news.de/dpa

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