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Schlagstöcke gegen Querdenker gefordert: Grünen-Politikerin unter Beschuss nach Querdenker-Kritik

Die Grünen-Politikerin Saskia Weishaupt hat nach ihrer Kritik an einer Querdenker-Demonstration am Mittwochabend in München einen Shitstorm bekommen, nachdem sie auf Twitter den Einsatz von Schlagstöcken gegen Querdenker gefordert hatte.

Annähernd 5000 Gegner der Corona-Maßnahmen hatten am Mittwochabend in München demonstriert. (Foto) Suche
Annähernd 5000 Gegner der Corona-Maßnahmen hatten am Mittwochabend in München demonstriert. Bild: picture alliance/dpa | Lennart Preiss

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Saskia Weishaupt (28) hat nach ihrer Kritik an einer ausufernden Querdenker-Demonstration am Mittwochabend in München auf der Kurznachrichtenplattform Twitter einen Shitstorm bekommen. Kritik und Hass gab es vor allem aus der rechtspopulistischen Szene.

Forderung von Grünen-Politikerin Saskia Weishaupt nach Corona-Demo: "Pfefferspray und Schlagstöcke" gegen Querdenker

Etwa 5000 Menschen hatten am Mittwochabend in München gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Die Stimmung sei aggressiv gewesen, teils habe es gewaltsame Auswüchse gegeben, teilte die Polizei mit. Bei den Ausschreitungen soll demnach auch ein Medienvertreter angegriffen worden sein, den mutmaßlichen Täter nahm die Polizei fest. Insgesamt wurden elf Menschen festgenommen und 14 Straftaten zur Anzeige gebracht, darunter das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und gefährliche Körperverletzung gegen Vollstreckungsbeamte. Konkrete Angaben zu verletzten Einsatzkräften machte die Polizei auf Anfrage nicht. Wegen der Angriffe auf Polizisten seien Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt worden.

Auf Twitter schrieb die Jung-Politikerin Saskia Weishaupt nach den Vorfällen: "Die Taktik von den Querdenker:innen ist es, sich Stück für Stück die Straße zu erkämpfen. Polizei muss handeln und im Zweifelsfall Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzen. Wir dürfen ihnen kein Millimeter überlassen!"

#SchlagstockSaskia: Rechter Shitstorm gegen Grünen-Abgeordnete

Weishaupts Aufruf, Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Querdenker einzusetzen, löste vor allem in der rechten Szene Empörung aus. Unter dem Hashtag "#SchlagstockSaskia" sammelte sich Hass und Hetze gegen die Grünen-Politikerin. "#Grüne Faschisten hassen friedliche Bürger, die einen #Spaziergang machen. Sie fordern illegale Gewalt von der #Polizei. Solche #Grüninnen sitzen jetzt unter uns im #Bundestag. Grüne #Verfassungsfeinde!", twitterte etwader AfD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Braun.

So reagiert die Polizei auf die Knallhart-Forderung der Grünen-Politikerin

Doch nicht nur von rechter Seite kommt Kritik auf. "Die Polizei muss nach ihren Empfehlungen gar nichts. Die Polizei muss nach rechtlichen Vorgaben handeln. In ihrem Beispiel unter anderem das Gesetz über den unmittelbaren Zwang bei Ausübung öffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes. Mir grault es, wenn Sie Verantwortung tragen. Rüsten Sie mal rhetorisch ab. Wird offensichtlich Zeit.", schrieb der stellvertretende Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Manuel Ostermann, als Antwort auf den Tweet von Weishaupt bei Twitter.

Twitter-User wettern gegen Saskia Weishaupt

Ein anderer Twitter-User ergänzte: "Mische grün und rot und raus kommt das neue braun. Entschuldigung liebe @SaskiaLeaRaquel- 99,9 % der Menschen, die auf die Straße gehen sind ganz normale Menschen mit großen Sorgen, die Sie nicht ernst nehmen. Sie diffamieren, verallgemeinern und rufen zur Gewalt auf.", kritisiert dieser Kommentator Weishaupts Aussagen. "Sie sollten sich vielleicht mit unserem Grundgesetz auseinandersetzen. Eine derartige Aussage zeigt deutlich, dass Sie nicht in den Bundestag gehören...Unfassbar dieser Tweet. Er ist hetzerisch, aufstachelnd und mit nichts entschuldbar. Auch nicht mit Ihrem Alter!", zeigt sich auch dieser User empört.

Weishaupt selbst hat auf die Anfeindungen und die Kritik noch nicht reagiert. Die 28-Jährige sitzt seit 2021 erstmals für die Grünen im Bundestag. Sie zog über die bayrische Landesliste ihrer Partei in diesen ein und lebt in München.

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/news.de/dpa

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