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Suizid-Schock: Afghane (19) nimmt sich aus Angst vor Taliban das Leben

Auch weit über die Ländergrenzen von Afghanistan hinaus ist die Furcht vor den skrupellosen Taliban unendlich groß. In Großbritannien beging ein geflüchteter Afghane aus Angst vor den Taliban nun Suizid.

Aus Angst vor den Taliban beging ein Afghane (19) Selbstmord. (Foto) Suche
Aus Angst vor den Taliban beging ein Afghane (19) Selbstmord. Bild: picture alliance/dpa/AP | Rahmat Gul

Die Angst und der Schrecken, die die Taliban verbreiten, ist nicht nur auf Afghanistan beschränkt. Auch weit über die Ländergrenzen hinaus ist die Furcht vor den skrupellosen Terroristen groß. In Großbritannien nahm sich ein junger geflüchteter Afghane nun das Leben, vermutlich um dem Leben und dem etwaigen Tod unter den Taliban zu entgehen. Das berichtet der britische "Guardian".

Geflüchteter begeht aus Angst vor Rückkehr nach Taliban-Afghanistan Suizid

Der 19-jährige Afghane lebte in Birmingham, wo er sich vor sechs Jahren nach der Flucht aus seinem Heimatland niedergelassen hatte. Ihm wurde temporäres Asyl bis zum 18. Lebensjahr gewährt. Anschließend beantragte er erneut Asyl. Ermittlungen zu seinem Tod ergaben, dass der junge Mann Ängste vor einer Rückführung nach Afghanistan hegte. Tausende von Asylsuchenden sind in den vergangenen Jahren zurück in ihre Heimat geschickt worden, darunter auch zahlreiche junge Menschen, die damals als Kinder ohne Begleitung ins Land gekommen waren. Sobald sie die Volljährigkeit erreicht hatten, wurden sie in ihre Heimatländer zurückgeführt.

Teenager war aufgebracht wegen möglicher Rückführung nach Afghanistan

Der Name des verstorbenen Teenagers wurde von der Presse nicht veröffentlicht, da die Familie in Afghanistan befürchtet, von den Taliban für den Selbstmord ihres Familienmitglieds bestraft zu werden. Die persönliche Asyl-Beraterin des verstorbenen Mannes, Stacy Clifford, sagte den Ermittlern: "Er war etwas aufgebracht, weil er von seinem Anwalt nichts über seinen Einwanderungsfall gehört hatte."

Die Ermittlungen ergaben auch, dass der junge Mann womöglich ein Opfer moderner Sklaverei war - er arbeitete ohne Bezahlung in einer Pizzeria. Seine Leiche wurde im Garten des Hauses gefunden, in dem er seine Unterkunft hatte. Die Untersuchung durch den Gerichtsmediziner ergab, dass es sich bei der Todesursache um Selbstmord handelte.

Tod des jungen Asylbewerbers eine "Tragödie"

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein Geflüchteter aus Angst vor einer Rückführung nach Afghanistan das Leben nahm. Benny Hunter vom "Da'aro Youth Project", das junge Asylbewerber und Flüchtlinge unterstützt, sagte dem "Guardian", dass der Tod des Jungen eine "Tragödie" und eine "Anklage gegen die Haltung dieser Regierung bei der Betreuung unbegleiteter asylsuchender Kinder" sei.

"Das Innenministerium muss für den Schaden verantwortlich gemacht werden, den seine feindselige Politik schutzbedürftigen Menschen anrichtet", fügte er hinzu. Das britische Innenministerium erklärte, die Gedanken seien bei der Familie des verstorbenen Teenagers.

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/news.de

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