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Unwetter aktuell in Bayern und NRW: Bahnverkehr gestört, Keller geflutet - Feuerwehr im Dauereinsatz

Der Wochenstart ist weiterhin von Unwettern geprägt: In zahlreichen Regionen Deutschlands hatten Einsatzkräfte bis in die Nacht viel zu tun mit neuen Unwetterschäden. Starke Regenfälle sorgen für überschwemmte Keller und Zug-Verspätungen.

Heftige Unwetter bescherten der Feuerwehr in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Bayern Einsätze am laufenden Band. (Foto) Suche
Heftige Unwetter bescherten der Feuerwehr in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Bayern Einsätze am laufenden Band. Bild: picture alliance/dpa/APA/Zeitungsfoto.At | Daniel Liebl

Das Wochenende hat sich mit einem heftigen Knall verabschiedet: In Teilen Berlins und Bayerns sind am Sonntag heftige Unwetter niedergegangen, auch in Sachsen und Brandenburg tobten Gewitter und Starkregen. Am Montag und in der Nacht zu Dienstag (27.07.2021) setzten sich die Unwetter fort.

+++ 27.07.2021:Voll gelaufene Keller, kaputte Oberleitung: Viele Unwetter-Einsätze +++

 

Teils heftige Gewitter und Starkregenfälle haben in manchen Teilen Deutschlands bis in den Montagabend erneut für zahlreiche Unwetter-Einsätze gesorgt. Ein Schwerpunkt der Schäden lag in Bayern. Die Bahnstrecke München-Salzburg war wegen Bäumen in der Oberleitung zwischen Rosenheim und Salzburg zwischenzeitig gesperrt. In der Nacht zum Dienstag entspannte sich die Lage fast überall, wie die Polizeidienststellen mitteilten.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums im bayerischen Kempten musste die Feuerwehr im Raum Sonthofen und Burgberg am frühen Montagabend ausrücken, um Keller auszupumpen. Im oberbayerischen Rosenheim waren laut Landratsamt mehr als 1.000 Kräfte im Einsatz, etwa um Wasser aus einem übervollen Bach abzupumpen.

Im baden-württembergischen Rastatt fiel ein Baum bei einem Gewitter um und verletzte vier Menschen - darunter einen schwer. In Lügde in Nordrhein-Westfalen sorgte ein starker Gewitterschauer für Überschwemmungen in mehreren Straßen.

Auch in Norddeutschland gab es einige Einsätze: Im Leitstellenbereich Kiel meldete die Feuerwehr mehr als 100 Einsätze im Laufe des Abends. Etliche Keller waren nach starken Regenfällen vollgelaufen.

Auf der Autobahn 19 Berlin-Rostock wurden an der Mecklenburgischen Seenplatte nach Angaben der Polizei sieben Menschen leicht verletzt, weil ein Auto beim Überholen wohl durch plötzlich einsetzenden Starkregen ins Schleudern geraten war.

Die wegen Beeinträchtigungen durch Unwetter gesperrte Bahnstrecke München-Salzburg war am frühen Dienstagmorgen wieder befahrbar. Das teilte die Deutsche Bahn in der Nacht via Twitter mit. Weil zunächst nur ein Gleis zur Verfügung stehe, könne es aber weiterhin zu Verzögerungen kommen, hieß es.

+++ 26.07.2021: Überschwemmungen in Bayern - Feuerwehr muss Keller auspumpen +++

 

Heftige Gewitter mit Starkregen haben am frühen Montagabend im Allgäu in Bayern für Überschwemmungen gesorgt. Nach Angaben des Polizeipräsidiums in Kempten musste die Feuerwehr im Raum Sonthofen und Burgberg (beides Landkreis Oberallgäu) ausrücken, um Keller auszupumpen. Der Umfang der Überflutungen war zunächst noch nicht absehbar.

Der Deutsche Wetterdienst hatte für die Region vor Unwetter gewarnt. Es wurde vor schwerem Starkregen mit bis zu 40 Litern Niederschlag pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit sowie Hagel und Sturm gewarnt.

+++ 26.07.2021: Unwetter in Sachsen: 67-Jähriger stirbt durch Stromschlag in geflutetem Keller +++

Während eines Starkregens ist im sächsischen Weißwasser ein 67-jähriger Mann ums Leben gekommen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, wollte der Mann am Sonntagabend mit einer Tauchpumpe das Wasser aus dem vollgelaufenen Keller seines Gartenhauses pumpen und erlitt dabei einen Stromschlag. Die Feuerwehr konnte ihn nur noch tot bergen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war das Gebiet der nördlichen Oberlausitz von Unwettern mit Starkregen betroffen. In Weißwasser seien etwa 40 Liter je Quadratmeter niedergegangen. Straßen wurden überflutet. Der Rettungsleitstelle zufolge war die Feuerwehr bei mehr als 80 Einsätzen bis nach Mitternacht damit beschäftigt, Wasser aus überfluteten Kellern, Tiefgaragen und Fahrstuhlschächten zu pumpen.

+++ 26.07.2021: Unwetter-Chaos in Teilen Berlins, Brandenburgs und Oberbayerns +++

Am Sonntagabend kam es allein in der bundesdeutschen Hauptstadt zu rund 250 wetterbedingten Einsätzen der Feuerwehr, wie ein Sprecher sagte. Auslöser waren demnach vor allem überschwemmte Keller und geflutete Straßen. Zudem stürzten vereinzelt auch Bäume um.

Eine Sprecherin beim Deutschen Wetterdienst (DWD) berichtete am Sonntagabend von bis zu 50 Litern Niederschlag pro Stunde auf einem Quadratmeter gegen 19.00 Uhr in Berlin-Buch, von 40 Litern in Berlin-Marzahn. Am Flughafen Berlin (BER) im brandenburgischen Schönefeld kam es am Abend zu zahlreichen Verspätungen, die Abflüge stauten sich.

Starkregen in Oberbayern und Berlin: Feuerwehr im Ausnahmezustand

In Schlehdorf im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen seien um 18.00 Uhr etwa 43 Liter auf den Quadratmeter gefallen, hieß es vom DWD. Heftig sei der Regen etwa auch in Irschenberg im oberbayerischen Landkreis Miesbach gewesen.

Vor allem im Nordosten der Hauptstadt habe es stark geregnet, sagte ein Berliner Polizeisprecher, er sprach von umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Tunneln. Die Berliner Feuerwehr teilte auf Twitter mit, sie befinde sich im Ausnahmezustand. Einsätze würden priorisiert abgearbeitet, es könne beim Notruf 112 zu Wartezeiten kommen.

Bäume entwurzelt, Dächer beschädigt: Unwetter hinterlässt Spuren in Brandenburg

Der Deutsche Wetterdienst hatte auch für Brandenburg gewarnt, etwa für Märkisch-Oderland, Oberhavel, Oder-Spree und Spree-Neiße, die Kreise Ostprignitz-Ruppin, Barnim, Dahme-Spreewald sowie die Stadt Cottbus. Vereinzelt könnten Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden, Überflutungen von Kellern und Straßen sowie über Ufer tretende Bäche und Flüsse seien möglich.

In Graustein in der Stadt Spremberg im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße waren es laut DWD nachmittags gegen 16.00 Uhr etwa 35 Liter Regen auf den Quadratmeter, die hinunterkamen.

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/news.de/dpa

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