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«Dschungelcamp»-Prüfungen: Wie echt ist das Ekel-Essen?

Tierschützer wettern gegen die Ekel-Prüfungen im Dschungel. Aber zum Glück ist eh alles Fake, sagen andere. Das Sperma des Buschhirschs kann Larissa nicht getrunken haben; denn ein Buschhirsch existiert nicht. Was ist echt, und was ist ethisch in den Dschungelprüfungen?

Gehen die Dschungelprüfungen der RTL-Erfolgsshow «Ich bin ein Star - holt mich hier raus» zu weit? Da bekommt Larissa Sperma und Anus von wilden Tieren vorgesetzt, und soll das Ekel-Zeug noch runterschlucken. Da schreien nicht nur Zuschauer, sondern auch Tierschützer auf. Tiermisshandlung vermuten sie hinter der Produktion solcher Prüfungen.

Andere schreien ob der skurrilen Essensauswahl überhaupt. Und wieder einige von ihnen betrachten die Sauerei auf Silberplatten eher skeptisch. Da werden Heuschrecken und Hühnerfüße serviert, eine «Cuvée von Riesenmehlwürmern mit einem Hauch Kakerlake» sowie ein «Grüner Würgrunter» aus der sogenannten Kotzfrucht. Aber - stimmt das auch? Und wenn ja: Wie schlimm ist es wirklich?

Die Fake-Kulissen im «Dschungelcamp»
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«Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» - Die Single zum Dschungelcamp 2004

So gesund sind «Dschungelcamp»-Prüfungen

Na ja, Heuschrecken und Hühnerfüße sind in der asiatischen Küche ausgesprochene Leckerbissen und in nahezu jedem Asia-Supermarkt zu finden. Die besonders eiweißhaltigen Mehlwürmer gelten ebenfalls als Delikatesse, ob gekocht, in Knoblauchöl gebraten oder getrocknet. Ernährungswissenschaftler schwärmen geradezu von diesem «besonders wertvollen Lebensmittel». Und die Kotzfrucht heißt in Wahrheit Durian oder Käse- und Stinkfrucht. Sie riecht nach menschlichem Erbrochenen, hat aber einen unvergleichlichen süßen Geschmack, der an Walnuss und Vanille erinnert.

Larissa und Melanie würgen an gefakten Sperma-Speisen

Den beiden Dschungel-Grazien Larissa und Melanie wurde unter anderem ein Drink namens «Dom Periode» untergeschoben, angeblich bestehend aus gemahlener Emu-Leber mit Emu-Blut, außerdem pürierter Anus vom Buschschwein und frisches Sperma vom australischen Buschhirsch.

Aber wieviel war dran an dem «pürierten Anus vom Buschschwein»? Fakt ist: Die tierliebe Larissa hätte kein schlechtes Gewissen ob des Artenschutzes haben müssen. Denn «australisches Buschschwein» gibt es als Art überhaupt nicht. Durch die Urwälder des fünften Kontinents wühlen sich allenfalls ausgewilderte Hausschweine, für die keinerlei Artenschutz gilt.

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Ekel vs. Ethik in den Dschungelprüfungen

Dafür schluckt sie das Sperma vom australischen Buschhirschen, vermutlich in der Erkenntnis, dass so eine Tierart überhaupt nicht existiert. Im australischen Dschungel äsen nur Dam- und ausgewildertes Rotwild sowie der Mähnenhirsch und der sogenannte Pferde- oder Aristoteleshirsch, auch Sambar genannt.

Jedoch ist von keinem dieser stolzen Tiere bekannt, dass sie freiwillig ihren Samen an Dschungelzicken aus Deutschland spenden. Im Prinzip ein Fall für den Tierschutzverein. Und die schalten ebenfalls seit Jahren in den neuesten «Dschungelcamp»-Staffeln ein, um Misshandlungsfälle gegen Tiere aufzudecken.