Damit der Urlaub glatt läuft: 5 Ratschläge, die Sie bei einer USA-Reise unbedingt befolgen sollten

Die Zahl der deutschen Touristen, die aus Deutschland in die USA reisen, ist zurückgegangen. Verständlich, denn immer häufiger kamen auch Deutsche in Abschiebehaft. Hier sind fünf Tipps, mit denen Sie den Urlaub heil überstehen.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Auch Deutsche werden nun teils in Abschiebehaft gesteckt. (Foto) Suche
Auch Deutsche werden nun teils in Abschiebehaft gesteckt. Bild: picture alliance/dpa/AP | Gerald Herbert

Wie auch "ntv" berichtete, würden laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa nur noch etwa 41 Prozent der Deutschen einen Urlaub in den USA in Erwägung ziehen. Grund sind vor allem US-Präsident Donald Trump und die Verschärfungen bei den Einreisegesetzen und -kontrollen, die während seiner Amtszeit eingeführt wurden. Kein Wunder: Immer häufiger tauchen auch Berichte von Deutschen Touristen auf, die in Abschiebehaft geraten sind. Wir geben fünf Tipps, die Sie beachten sollten, um eine Reise in die USA unbeschadet zu überstehen.

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Auch das Auswärtige Amt warnte USA-Reisende vor den strikten Einreisebedingungen, denen zuletzt auch immer wieder Deutsche zum Opfer fielen. Unter anderem kamen deutsche Touristen auch in Abschiebehaft -teils ohne erkennbaren Grund. Eine solche Erfahrung machte auch Lucas Sielaff: Bei einem Besuch bei seiner in den USA lebenden Verlobten wurde dieser verhaftet und abgeschoben. Derzeit sind zwei weitere solcher Fälle bekannt.Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte: "Ein ganz klares Bild hat sich mir daraus noch nicht erschlossen." Während man in Berlin weiterhin fieberhaft an der Klärung der Umstände arbeitet, sind deutsche Touristen nun verunsichert. In die Abschiebehaft möchte in den USA mit Sicherheit keiner geraten. Wer dennoch eine Reise in die Vereinigten Staaten wagen möchte, sollte sich daher gut vorbereiten.

Tipp Nr. 1: Sichern Sie Ihr Eigentum vor der Einreise

Die US-Behörden können Ihr Smartphone oder Ihren Laptop beschlagnahmen, sollten Sie der Aufforderung zur Entsperrung der Geräte oder zur Abgabe von Passwörtern nicht nachkommen. Berichten zufolge können die Geräte auf unbestimmte Zeit einbehalten werden - daher ist es empfehlenswert, dass Sie Ihre Daten vor der Reise noch einmal gründlich absichern und Kopien auf einer Cloud oder einem externen Datenspeicher zu Hause haben. Auch Arbeitsmaterialien sollten Sie lieber daheim lassen: Die Berliner Tätowiererin Jessica Brösche wurde beispielsweise in Abschiebehaft genommen, nachdem man ihre Tattoo-Ausrüstung in ihrem Gepäck fand. Die Behörden nahmen an, sie wolle während ihres Aufenthalts in den USA arbeiten - dafür hätte sie allerdings ein anderes Visum benötigt.

Tipp Nr. 2: Achten Sie auf Ihren digitalen Fußabdruck

Die Zoll- und Grenzbeamten der USA dürfen, insofern Sie kein Staatsbürger der USA sind, ohne Begründung die Daten auf Ihrem Telefon durchsuchen. Wenn Sie ein Visum benötigen oder Inhaber einer Greencard sind, kann Ihnen die Einreise in die USA auch verweigert werden, sollten Sie Ihre Daten nicht freiwillig preisgeben. Dies ist auch der Fall bei einer ESTA-Genehmigung (Electronic System for Travel Authorisation) sowie bei im Voraus erstellten Visa. Sie haben Daten, von denen Sie denken, dass sie nicht von den Beamten entdeckt werden sollten? Löschen Sie nicht gleich alles von Ihrem Handy - das kann dem Grenzschutz verdächtig vorkommen. Nehmen Sie lieber einzelne Löschungen vor und achten Sie darauf, dass Sie auch den Ordner mit kürzlich gelöschten Inhalten vollständig entleeren. Daten, die problematisch bei der Einreise sein könnten, sind unter anderem:

  • (Schmäh-)Kritik an Präsident Donald Trump
  • Daten, die auf eine pro-palästinensische oder israelkritische Haltung hinweisen (Fotos von Demonstrationen, Posts auf Social Media)
  • Fotomaterial und Nachrichten, die auf kriminelle Aktivitäten hinweisen könnten
  • Daten mit Hinweisen auf "verdächtige" Absichten in den USA (Bspw. Planung einer Überziehung der gültigen Aufenthaltsdauer)

Tipp Nr. 3: Halten Sie einen Notfallkontakt bereit

Sollte es hart auf hart kommen und Sie werden durch die Behörden verhaftet, erhalten Sie in der Regel nach geltendem US-Recht einen einzigen Anruf. Wird Ihr Gerät beschlagnahmt, ist der Zugang zu Ihren gespeicherten Daten jedoch erst einmal nicht mehr möglich. Merken Sie sich daher die Nummer einer Ihnen vertrauten Person, die Sie im Zweifelsfall kontaktieren können. Diese Person hat im besten Fall auch einen Schlüssel für Ihre Wohnung, um an möglicherweise hilfreiche Dokumente zu gelangen. Erzählen Sie der Person von den Orten und der Dauer Ihres Aufenthalts. Im Idealfall kann die Person die Botschaft kontaktieren. Diese kann dabei helfen, Sie schneller aus der Haft zu befreien und wieder nach Deutschland zu bringen.

Tipp 4: Was Sie zum Schutz Ihrer Geräte tun können

Damit es nicht dazu kommt, dass die Zollbeamten Sie und Ihre Daten durchsuchen, ist es ratsam, die Geräte vollständig ausgeschaltet zu lassen, wenn Sie die Kontrolle passieren. Berichten zufolge ist dies deshalb von Vorteil, weil an den Grenzen teils Software eingesetzt wird, die ohne weiteres Zutun der Beamten die Passwörter Ihrer Geräte knacken kann. Dabei reicht es nicht, die Geräte nur in den Ruhemodus zu versetzen, etwa durch das Zuklappen des Laptops. Deaktivieren Sie zudem auch die Entsperrung durch Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung. Die Beamten könnten sonst einfach das Handy vor Ihr Gesicht oder an Ihren Finger halten, um an Ihre Daten zu kommen. Das ist in den USA mittlerweile gängige Praxis, obwohl es sich dabei rechtlich gesehen um eine Grauzone handelt. Hierzulande ist dieser Vorgang verboten.

Tipp 5: Prüfen Sie, ob mögliche Mehrkosten tragbar sind

Nachdem Lucas Sielaff, der an der mexikanisch-amerikanischen Grenze festgehalten wurde, sagte man ihm plötzlich, dass er nun wieder nach Hause könne. Dafür müsse er jedoch einen Direktflug buchen. Dabei handelte es sich nicht nur um einen Akt reiner Willkür, sondern auch Schikane - denn besagter Direktflug kostete Sielaff etwa 3.000 Euro. Eine Summe, die definitiv nicht jeder eben mal ausgeben kann. Stellen Sie daher sicher, dass Sie für den Ernstfall vorbereitet sind und sich auch einen spontanen Rückflug leisten könnten.

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