Donald Trump: US-Präsident billigt "volle Gewalt" - Militär in nächste Metropole entsandt
Donald Trump ist felsenfest davon überzeugt, dass sich die USA im Würgegriff linksextremen Terrors befinden. Nach Los Angeles, Washington und Chicago will Trump nun in Portland für Ordnung sorgen und kündigt die Entsendung von Soldaten an.
Erstellt von Claudia Löwe - Uhr
Suche
- Donald Trump entsendet US-Militär nach Portland in Oregon
- US-Präsident kündigt Kampf gegen "inländische Antifa-Terroristen" mit Militärgewalt an
- Los Angeles, Washington, Chicago: Welche US-Metropolen hat "The Don" als nächstes im Visier?
Seine markigen Kampfansagen gegen "inländische Terroristen" und all jene, die den politischen Ansichten seiner Regierung widersprechen, sind zu Donald Trumps neuem Lieblingsthema geworden. Inzwischen scheut der US-Präsident nicht mehr davor zurück, Militärgewalt in Gestalt der Nationalgarde einzusetzen, um seiner Meinung nach von Kriminalität und Gewalt beherrschte US-Metropolen wieder sicher zu machen - selbstredend, ohne hieb- und stichfeste Beweise für seine Behauptungen vorzulegen.
Donald Trump schickt US-Soldaten gegen "inländische Terroristen" nach Portland
Nachdem Donald Trump die Nationalgarde bereits nach Los Angeles, Washington, Chicago und Memphis abkommandiert hat, soll nun Portland im US-Bundesstaat Oregon zum nächsten Einsatzgebiet werden. Über die Plattform Truth Social teilte Trump Ende September mit, dass die von ihm entsandten Soldaten zum Schutz von Einrichtungen der Einwanderungsbehörde ICE vor "inländischen Terroristen" eingesetzt werden sollen. Konkret nannte Trump die Antifa-Bewegung, die er vor kurzem zur Terrororganisation erklärt hatte.
Der Präsident kündigte an, dem Militär umfassende Befugnisse für den Einsatz von Gewalt zu erteilen. Verteidigungsminister Pete Hegseth, den Trump neuerdings als "Kriegsminister" bezeichnet, erhielt die Anweisung, die notwendige Anzahl an Soldaten für die Operation bereitzustellen. Wörtlich schrieb Trump:
- "Auf Ersuchen von Heimatschutzministerin Kristi Noem weise ich Kriegsminister Pete Hegseth an, alle notwendigen Truppen bereitzustellen, um das kriegszerstörte Portland und unsere belagerten ICE-Einrichtungen vor Angriffen der Antifa und anderer inländischer Terroristen zu schützen."
- "Ich ermächtige außerdem, falls erforderlich, den Einsatz von voller Gewalt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!"
Oregon-Senator ruft nach Trump-Drohung zu Besonnenheit auf
Portland hat mehr als 600.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und bezeichnet sich selbst als "Sanctuary City". Der Begriff wird für Städte verwendet, die sich auf unterschiedliche Weise weigern, mit ICE zu kooperieren. Der Bundesstaat Oregon wird von den Demokraten regiert. Vergangene Woche hatte die Stadt angekündigt, untersuchen zu wollen, ob eine ICE-Einrichtung in Portland gegen gesetzliche Vorschriften verstößt. So seien womöglich Menschen über Nacht oder länger als zwölf Stunden festgehalten worden - obwohl das nicht erlaubt sei.
Ron Wyden, seines Zeichens Senator von Oregon, rief in Posts bei X (vormals Twitter) dazu auf, angesichts von Donald Trumps Ankündigungen nicht in Panik zu verfallen. Einwohnerinnen und Einwohner von Portland sollen Wyden zufolge besonnen reagieren und sich nicht zu Gewalt aufstacheln lassen, plädierte der US-Demokrat.
There are credible reports that federal agents may be replaying the 2020 playbook and surging into Portland with the goal of provoking conflict and violence in my hometown. I am in close contact with state and local officials to monitor this activity.
— Ron Wyden (@RonWyden) September 27, 2025
Donald Trump setzt aggressiven Kurs gegen Antifa fort - Unklare Details zu Truppenstärke und Gewaltbefugnissen
Donald Trump machte in seiner Social-Media-Ankündigung keine konkreten Angaben zur Art der Soldaten oder zur geplanten Truppenstärke für Portland. Der Präsident wies lediglich an, dass Hegseth die erforderliche Anzahl an Militärkräften zur Verfügung stellen solle. Auch der genaue Umfang der angekündigten Gewaltbefugnisse für das Militär blieb zunächst offen.
Die Anordnung erfolgte ohne nähere Erläuterungen zu den spezifischen Einsatzregeln oder zeitlichen Rahmen der Militärpräsenz. Trump betonte auf Truth Social lediglich, dass ausreichend Soldaten bereitgestellt werden sollen, um sowohl die Stadt als auch sämtliche gefährdeten ICE-Einrichtungen zu sichern.
Erst Los Angeles und Washington, jetzt Portland: US-Soldaten auf Trumps Geheiß im Inland-Einsatz
Portland ist nicht die erste amerikanische Stadt, in die Trump Militär entsendet. Bereits vor Monaten ordnete der Präsident die Stationierung von Soldaten in Los Angeles an. Die Regierung rechtfertigte den Schritt im Juni mit vermeintlichem Chaos und Widerstand gegen ICE-Beamte.
Auch in die Hauptstadt Washington wurden Nationalgardisten geschickt. Für Memphis in Tennessee kündigte Trump ebenfalls einen Militäreinsatz an. Chicago steht wiederholt unter der Drohung eines möglichen Einsatzes der Nationalgarde. Die Ausweitung der Militärpräsenz in amerikanischen Städten setzt sich damit fort.
ICE-Razzien lösen Proteste aus - Trump spricht von Chaos
Die Militäreinsätze stehen im Zusammenhang mit Aktionen der Einwanderungsbehörde ICE. Bei Razzien der Behörde kam es wiederholt zu Demonstrationen der Bevölkerung. Die Trump-Regierung bezeichnete diese Proteste als Chaos und Widerstand gegen Bundesbeamte.
Diese Begründung nutzte die Regierung bereits im Juni für die Mobilisierung der Nationalgarde in Los Angeles. Die ICE-Einsätze und die daraus resultierenden Proteste dienen Trump als Rechtfertigung für die Ausweitung der Militärpräsenz in amerikanischen Städten. Der Präsident stellt die Demonstrationen als Bedrohung dar, die militärisches Eingreifen erforderlich mache.
Weitere Schlagzeilen zu Donald Trump gefällig? Hier gibt's vertiefende Lektüre:
- "Er sieht aus wie ein Pinguin!" Bitterböser Spott über US-Präsident überschwemmt das Netz
- Wutschnaubender Donald Trump schwingt Droh-Keule gegen Demokraten
- Donald Trump platzt der Kragen - schwebte "The Don" hier in Lebensgefahr?
- "Peinlich und hochgradig gefährlich!" Seine Worte machen Donald Trump zum Gespött
- Wie geht es weiter, wenn Donald Trump stirbt?
loc/news.de/dpa/stg
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.