Donald Trump auf Staatsbesuch: US-Präsident vor Royals-Schloss von Aktivisten gedemütigt

Donald Trump wird in Kürze mit First Lady Melania in Großbritannien zum Staatsbesuch eintreffen - schon vorab schlägt dem US-Präsidenten Protest entgegen. Aktivisten bereiteten "The Don" in Windsor einen vergifteten Empfang.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Aktivisten der Protestgruppe "Everyone Hates Elon" haben vor dem Staatsbesuch von US-Präsident Trump ein Plakat auf einer Wiese vor Schloss Windsor ausgelegt, auf dem Trump und Jeffrey Epstein abgebildet sind. (Foto) Suche
Aktivisten der Protestgruppe "Everyone Hates Elon" haben vor dem Staatsbesuch von US-Präsident Trump ein Plakat auf einer Wiese vor Schloss Windsor ausgelegt, auf dem Trump und Jeffrey Epstein abgebildet sind. Bild: picture alliance/dpa/AP | Kin Cheung

Als offizielles Staatsoberhaupt Großbritanniens kam König Charles III. nicht umhin, Donald Trump nach Beginn seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident zu einem Staatsbesuch einzuladen - die von Großbritanniens Premierminister Sir Keir Starmer persönlich überbrachte Einladung nahm Donald Trump nur zu gern an. Nun steht die Ankunft des US-Präsidenten und der First Lady Melania Trump in Großbritannien unmittelbar bevor: Am 16. September soll die Präsidentenmaschine im Vereinigten Königreich landen, am Mittwoch ist dann das Zusammentreffen mit der Königsfamilie geplant.

Auch diese Schlagzeilen begleiten Donald Trumps Staatsbesuch in Großbritannien:

Donald Trump und First Lady Melania zum Staatsbesuch in Großbritannien erwartet

Donald Trump, der aus seiner Zuneigung zu den Windsors kein Geheimnis macht, soll nebst Gattin Melania zunächst von Prinzessin Kate und Prinz William empfangen werden, bevor das Quartett nach Windsor reist, wo im dortigen Schloss ein Treffen mit König Charles III. und Königin Camilla geplant ist.

Angst vor Massenprotesten: Donald Trump meidet in Großbritannien öffentliche Auftritte

Die Öffentlichkeit will der US-Präsident bei seiner Stippvisite jedoch tunlichst meiden - eine geplante Kutschprozession zu Ehren des Republikaners und First Lady Melania Trump soll beispielsweise nur auf dem privaten Gelände von Schloss Windsor stattfinden. Dass Donald Trump und Melania derart abgeschirmt werden, hat einen guten Grund: Im Zuge von Trumps Staatsbesuch werden lautstarke Massenproteste gegen den US-Präsidenten erwartet, der nichts zuletzt wegen seiner langjährigen engen Freundschaft zu dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein in der Schusslinie steht.

US-Präsident vom Epstein-Skandal verfolgt - Ablenkungsmanöver zeigen keine Wirkung

Zuletzt hatte Donald Trump alle Hebel in Bewegung gesetzt, um von seiner Verstrickung im Epstein-Skandal abzulenken, doch die kritischen Stimmen sind noch lange nicht verstummt. Der in höchsten Kreisen gut vernetzte US-Multimillionär Epstein betrieb einen Missbrauchsring, dem Dutzende junge Frauen und Mädchen zum Opfer fielen. Jeffrey Epstein starb 2019 in Untersuchungshaft in New York - nach offiziellen Angaben nahm er sich selbst das Leben, was jedoch von Verschwörungstheoretikern angezweifelt wird. Auch Trump kannte Epstein, er bestreitet aber vehement, etwas mit der Affäre zu tun gehabt zu haben. Der Druck auf den Präsidenten, auch aus dem eigenen Lager, alle Akten zu dem Fall öffentlich zu machen, ist groß. Der Republikaner unterstellt den Demokraten eine Kampagne.

Foto-Protest vor Trump-Besuch: Aktivisten enthüllen Präsidentenfoto im XXL-Format vor Schloss Windsor

In Großbritannien haben sich Trump-Gegner nun eine besondere Aktion einfallen lassen, um den US-Präsidenten schon vor seiner Ankunft bei den Royals bis aufs Blut zu demütigen und "The Don" zu zeigen, dass seine Verbindung zu Jeffrey Epstein alles andere als in Vergessenheit geraten ist. Auf dem Instagram-Account "everyonehateselon_" ist dokumentiert, wie dem US-Präsidenten in Windsor ein vergifteter Empfang bereitet wird: Auf dem Rasen vor Schloss Windsor wurde ein überdimensionales Banner ausgerollt, auf dem ein Foto des US-Präsidenten neben dem verurteilten Sexualstraftäter Epstein prangt. Den begleitenden Informationen zufolge wurde das XXL-Foto mit Crowdfunding-Spenden finanziert.

Schon Wochen zuvor hatten die Trump-Gegner Werbetafeln an Bushaltestellen mit Fotos plakatiert, die Donald Trump und Jeffrey Epstein in inniger Umarmung zeigen.

Anti-Trump-Protest im royalen Fanshop: Epstein-Skandal verbindet Donald Trump und Prinz Andrew

Ein Aktivist der Protestgruppe "Everyone Hates Elon" hat einen Teller mit einem Bild von Präsident Donald Trump und Jeffrey Epstein auf ein Regal zwischen Royals-Devotionalien in einem Souvenirladen vor dem Staatsbesuch von US-Präsident Trump gestellt. (Foto) Suche
Ein Aktivist der Protestgruppe "Everyone Hates Elon" hat einen Teller mit einem Bild von Präsident Donald Trump und Jeffrey Epstein auf ein Regal zwischen Royals-Devotionalien in einem Souvenirladen vor dem Staatsbesuch von US-Präsident Trump gestellt. Bild: picture alliance/dpa/AP | Kin Cheung

Doch damit nicht genug: Die Aktivisten setzten nicht nur auf großflächigen Foto-Protest, sondern verteilten im offiziellen Royals-Fanshop von Schloss Windsor zusätzlich Fototassen und -teller mit dem Konterfei Trumps und Epsteins - ganz im Stil der Royals-Souvenirs, die üblicherweise zu Thronjubiläen, Adelshochzeiten oder ähnlichen Anlässen produziert werden und Royals-Fans als Erinnerungsstücke angeboten werden. Einen bissigen Kommentar gab's gratis dazu: "Uns kam zu Ohren, dass Prinz Andrew darauf bestanden hat, dass diese neuen Produkte im Geschenke-Shop von Schloss Windsor pünktlich zu Trumps Ankunft platziert werden" - ein unverkennbarer Seitenhieb gegen den jüngeren Bruder von König Charles III., der seinerseits bis über beide Ohren wegen seiner Freundschaft zu Jeffrey Epstein in der Patsche sitzt und aufgrund des Skandals als Vollzeit-Royals rausgeworfen wurde und seine Ehrenämter und militärischen Würden abgeben musste.

Dass Donald Trump als guter Bekannter Jeffrey Epsteins nun bei den britischen Royals zu Gast ist, rückt den Epstein-Skandal unweigerlich in den Vordergrund und verleiht dem Staatsbesuch einen bitteren Nachgeschmack. Prinz Andrew war seinerseits oft Gast bei Epstein und bekam Jahre später ernsthafte juristische Probleme, als eines der Opfer, Virginia Giuffre, ihm vorwarf, sie als Minderjährige mehrmals missbraucht zu haben. Eine Klage endete im Vergleich. Der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II. bestritt jegliches Fehlverhalten, fiel aber dennoch in Ungnade und wurde von allen royalen Aufgaben entbunden.

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/news.de/dpa

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