Dilemma für Putin: Selenskyjs neuer Drohnenkommandeur schlägt mit aggressiver Taktik zurück
Putins Truppen erleiden immer mehr Verluste. Dafür ist auch Selenskyjs neuer Drohnenkommandeur verantwortlich. Mit seiner aggressiven Taktik sorgt er für erfolgreiche Gegenschläge. Wird er zum Albtraum für den Kremlchef?
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Wolodymyr Selenskyj ernennt neuen Drohnenkommandeur
- Robert Brovdi verändert mit aggressiver Drohnentaktik den Ukraine-Krieg
- Brovdi setzt auf Videospiel-Strategie an der Front
Einer der besten ukrainischen Drohnenkämpfer veränderte den Krieg in der Ukraine: Robert "Maydar" Brovdi. Mit seiner ausgeklügelten Strategie versetzt er russische Streitkräfte an der Front in Angst und Schrecken - auch in seiner neuen Position. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ernannte ihn zum Kommandeur der unbemannten Streitkräfte, wie "Newsweek" berichtet.
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Ukraine-Krieg aktuell: Selenskyj ernennt neuen Drohnen-Kommandeur
Im Mai 2025 löste Brovdi seinen Vorgänger Vadym Sukharevskyi ab und ist seitdem das Oberhaupt des Drohnenkommandos. Der aus Uzhhorod stammende Kämpfer stieg schnell auf. Er leitete zuvor die Elite-Luftaufklärungseinheit "Birds of the Madyar". Seine Erfahrung wird geschätzt. "Er ist ein erfahrener Mann mit großer Erfahrung, der den Krieg als Freiwilliger, Zug-, Kompanie-, Bataillons-, Regiments- und Brigadekommandeur durchlaufen hat und nun der Kommandeur dieser neuen Art von Truppen ist", zitiert "Censor.NET."General Syrskyi, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte.
Drohnen sind die wichtigsten Waffen gegen Putins-Armee
Längst sind unbemannte Flugobjekte zum wichtigsten Rückgrat für die ukrainische Verteidigung geworden. Sie sorgen für schwere Verluste auf russischer Seite. Insgesamt 80 Prozent der Verluste sollen nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums auf Drohen zurückzuführen sein. Das zeigt ein Beispiel ganz deutlich: Im Mai zerstörten ukrainische Drohnen 89.000 russische Ziele, erklärte der ukrainische Oberbefehlshabers Oleksandr Syrskyi.
Robert Brovdi bekämpft Russen-Soldaten mit Videospiel-Taktik
Daran hat Brovdi einen großen Anteil. Mit seiner Truppe, die unter dem Namen "Maydars Vögel" agiert, plant er aggressive Angriffe mit den winzigen Flugobjekten. Sie sind sozusagen Pioniere, wenn es um Attacken mit FPV-Drohnen (First-Person-View) auf russische Stellungen geht. Seine Taktik setzt nicht nur auf Zerstörung, sondern auch auf psychologische Kriegsführung. Wie in einer Art Videospiel machen er und seine Männer Jagd auf russische Soldaten. Nach Angaben der "Times of Britain" überwachsen sie aus dem Untergrund heraus die Live-Aufnahmen. Als Anreiz bekommen sie für jeden Treffer Punkte - sechs für einen Soldaten, 40 für einen Panzer. Als Gegenleistung gibt es dafür zum Beispiel neue Drohnen. Ihre Erfolge teilt er auf seinem Telegram-Kanal und weiteren Social-Media-Kanälen. Dort ist eine Art Countdown zu finden, indem aktuelle Treffer aufgelistet sind.
Er zeigt Putins Armee auch, dass die Ukraine zu Überraschungsangriffen fähig ist. Kurz nach seiner Ernennung stellte er seinen Plan vor. Damit will er nicht nur die inländische die Ausbildung von Drohnenpiloten voranbringen sowie Roboterlogistiksysteme an der Front etablieren. Seine Strategie gefiel und kam offenbar am 1. Juni bei einem der bislang größten ukrainischen Gegenschläge zum Einsatz. Bei diesem Angriff wurden wichtige russische Militärflugzeuge zerstört. Die Ukraine konnte in den Wochen danach weitere strategische Ziele treffen.
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