
- Russlands nationale Vermögensfonds sind eingebrochen.
- Russen stecken in einer Kartoffelkrise.
- Die strauchelnde Wirtschaft könnte Wladimir Putin dazu bringen, seine Pläne in der Ukraine zu überdenken.
Russlands Wirtschaft befindet sich in einer schweren Krise. Das staatliche Vermögen ist eingebrochen. Die Folgen könnten sich auf Putins Ukraine Pläne auswirken.
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Kartoffeln befeuern Russlands Wirtschaftskrise
Gleichzeitig explodieren die Preise für Grundnahrungsmittel. Besonders dramatisch ist der Anstieg bei Kartoffeln, die in Russland als "zweites Brot" gelten. Der Kilopreis stieg von 60 Rubel im Januar auf durchschnittlich 100 Rubel - eine Erhöhung um mehr als 50 Prozent. Diese Entwicklung trifft die normale Bevölkerung hart, da Kartoffeln zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln des Landes zählen.
Putins Wirtschaft erschöpft
Die Zahlen des russischen Finanzministeriums zeigen das Ausmaß der wirtschaftlichen Erschöpfung. Der Nationale Vermögensfonds verfügte im Mai nur noch über liquide Mittel in Höhe von 2,8 Billionen Rubel, berichtete "Business Insider". Das entspricht umgerechnet etwa 26 Milliarden Pfund.
Berechnungen von Bloomberg zufolge bedeutet dies einen Rückgang um 68 Prozent seit Beginn des Ukraine-Krieges. Der staatliche Reservefonds, der eigentlich als Puffer für Krisenzeiten dienen sollte, schmilzt in besorgniserregendem Tempo dahin. Diese Entwicklung zeigt, wie stark die russische Wirtschaft durch den anhaltenden Konflikt und die internationalen Sanktionen unter Druck geraten ist.
Kartoffelpreise belasten russische Haushalte
Die Preisentwicklung bei Kartoffeln zeigt die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der russischen Bevölkerung besonders deutlich. Das Grundnahrungsmittel, das in Russland als "zweites Brot" bezeichnet wird, verteuerte sich innerhalb weniger Monate drastisch. Im Januar kostete ein Kilogramm nach Angaben des Föderalen staatlichen Dienstes für Statistik noch 60 Rubel, heute müssen Verbraucher durchschnittlich 100 Rubel dafür bezahlen.
Diese Preissteigerung von über 50 Prozent trifft normale Haushalte hart. Kartoffeln gehören zu den wichtigsten Lebensmitteln in der russischen Küche und sind für viele Familien unverzichtbar. Die explodierenden Kosten für dieses Grundnahrungsmittel verschärfen die ohnehin angespannte finanzielle Situation vieler Russen zusätzlich."Dieser Trend ist in ganz Russland und sogar in Weißrussland zu beobachten, wo ebenfalls aktiv an der Ausweitung der Kartoffelanbauflächen gearbeitet wird", sagt Dmitry Gordeyev, Experte des Föderalen Forschungszentrums für Ernährungssysteme V.M. Gorbatov gegenüber der Nachrichtenseite "Realnoe Vremya".
Der russische Angriffskrieg in der Ukraine ist hauptverantwortlich für hohe Preise. Das geht nicht nur zu Lasten der Verbraucher:innen. Die hohe Inflation, teure Düngemittel, Treibstoff und fehlende Arbeitskräfte setzen Bauern zu. Wladimir Putin hat die Kartoffelkrise mittlerweile eingeräumt. "Wir haben nicht genug Kartoffeln", sagte er.
Ukraine-Krieg: Kartoffelkrise könnte Putin zum Aufgeben zwingen
Hinzu kommen Ölpreise. Sie könnten die Wirtschaftskrise noch weiter verschärfen und Präsident Wladimir Putin beeinträchtigen, seine Angriffe in der Ukraine fortzusetzen. Doch die schwindenden Staatsfinanzen erfordern möglicherweise eine Neuausrichtung.
Dennoch könnte es anders kommen. "Anhaltend steigende Ölpreise nach den israelischen Schlägen gegen den Iran könnten die russischen Einnahmen aus dem Ölverkauf erhöhen und Russlands Fähigkeit verbessern, seine Kriegsanstrengungen aufrechtzuerhalten, aber nur, wenn der Ölpreis hoch bleibt und wenn russisches Öl nicht unter zusätzliche internationale Sanktionen fällt", zitiert der britische "Express" einen Sprecher des Institute for The Study of War.
Fazit: Mit einem um 68 Prozent geschrumpften Vermögensfonds und explodierenden Lebenshaltungskosten wächst der Druck, sich verstärkt den innenpolitischen Problemen zu widmen. Die drastische Verteuerung von Grundnahrungsmitteln wie Kartoffeln belastet die Bevölkerung zunehmend. Diese wirtschaftlichen Herausforderungen könnten Putin dazu zwingen, seine Aufmerksamkeit von der Außenpolitik abzuwenden und sich auf die Stabilisierung der heimischen Wirtschaft zu konzentrieren.
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