Wladimir Putin: Drohung an Deutschland - Kremlchef spricht von "sehr schwerem Schaden"

Wladimir Putin feuert verbale Salven Richtung Berlin: Der russische Präsident bietet Friedrich Merz Gespräche an – aber droht gleichzeitig mit Eskalation, sollte Deutschland Raketen an die Ukraine liefern.

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Wladimir Putin zeigt sich zwar für Gespräche mit Friedrich Merz offen, aber dennoch schickt er eine klare Warnung an Deutschland. (Foto) Suche
Wladimir Putin zeigt sich zwar für Gespräche mit Friedrich Merz offen, aber dennoch schickt er eine klare Warnung an Deutschland. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Vyacheslav Prokofyev
  • Wladimir Putin warnt Deutschland: "Sehr schwerer Schaden" für die Beziehungen
  • Taurus-Lieferung an Ukraine wäre Tabubruch
  • Kremlchef für Gespräche mit Friedrich Merz offen

Dicke Luft zwischen Moskau und Berlin! Wladimir Putin fährt schwere Geschütze auf: Sollte Deutschland die gefürchteten Taurus-Raketen an die Ukraine liefern, droht der Kremlchef mit Konsequenzen – für Merz, für die Bundeswehr, für das Verhältnis zu Russland.

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Kampfansage an Friedrich Merz: Wladimir Putin droht Deutschland mit "sehr schwerem Schaden"

Wladimir Putin äußerte sich erstmals öffentlich über Friedrich Merz, seit dieser im Mai zum Kanzler gewählt worden ist. Merz hatte seit seinem Amtsantritt bisher keinen Kontakt zu Putin, forderte den Kremlchef aber wiederholt in Reden und auch bei einem Besuch in Kiew zu einer Waffenruhe im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auf - ohne Erfolg. Dem CDU-Vorsitzenden wird in Moskau vorgehalten, er sei auf Konfrontation mit Russland aus. Die deutsch-russischen Beziehungen sind auf einem Tiefpunkt.

Auf dem St. Petersburger Wirtschaftsforum hat Putin eine klare Kampfansage Richtung Deutschland geschickt. Sollte der Bundeskanzler den Druck aus Kiew nachgeben und die Taurus-Marschflugkörper liefern, wäre das für Moskau ein Tabubruch – mit "sehr schwerem Schaden" für das Verhältnis beider Länder, so der Kremlchef. Doch damit nicht genug: Putin stellte öffentlich Friedrich Merz als Gesprächspartner in Aussicht, zweifelte aber gleichzeitig Deutschlands Rolle als neutraler Vermittler an – und stellte dem Westen neue Bedingungen für Friedensgespräche mit der Ukraine.

Angst vor Taurus-Lieferung an Ukraine

Wladimir Putin macht keinen Hehl daraus: Sollte Deutschland Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine liefern, sieht der Kremlchef rot. Putin geht davon aus, dass deutsche Soldaten die Steuerung der Raketen übernehmen müssten – und das käme für ihn einem Kriegseintritt gleich. "Nur deutsche Offiziere können den Taurus lenken. Was heißt das? Dass Soldaten der Bundeswehr mit deutschen Waffen Schläge gegen Territorium Russlands führen", sagte Putin.Allerdings zählt der Taurus auch in den Armeen Schwedens und Spaniens zum Arsenal, ohne dass deutsche Soldaten beteiligt wären.

Auf den Kriegsverlauf selbst hätten die Marschflugkörper nach Putins Worten keinen Einfluss, weil die russische Armee auf der gesamten Frontlinie die Initiative habe. "Die russischen Truppen haben strategische Vorteile in allen Richtungen. Unsere Streitkräfte greifen auf der gesamten Front an." Tatsächlich rücken die russischen Truppen in der Ostukraine vor, kleine Geländegewinne werden aber oft mit hohen Verlusten erkauft.

Offen für ein Gespräch mit Friedrich Merz zeigt sich der russische Präsident trotzdem. Doch als neutraler Vermittler tauge Deutschland seiner Meinung nach nicht: "Deutschland liefert Panzer und steht auf der Seite der Ukraine." Vermittlung? Für Putin ausgeschlossen.

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/bos/news.de/dpa/stg

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