
- Journalistin in L.A. während TV-Bericht verletzt
- Donald Trump entsendet 2.000 Soldaten zur Protesteindämmung
- Britischer Fotograf durch Polizeiwaffe schwer verletzt
Die australische Journalistin Lauren Tomasi geriet mitten in die Unruhen in Los Angeles – und wurde bei einer Live-Schalte von einem Gummigeschoss getroffen. Die Reporterin des Senders "9News" berichtete gerade über die angespannten Proteste rund um die Festnahme von über 100 Migranten, als sie plötzlich Ziel der Polizei wurde.
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Dramatische Szenen bei Protesten gegen US-Einwanderungspolitik
Die Proteste in Los Angeles begannen am 6. Juni, nachdem es bei einer Razzia der Einwanderungsbehörde ICE zu zahlreichen Festnahmen kam. Die Stimmung eskalierte rasch: Demonstrierende setzten Fahrzeuge in Brand, blockierten eine Autobahn und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei. Das Ziel der Proteste: ein Zeichen gegen die als unmenschlich kritisierte US-Migrationspolitik setzen.
Donald Trump schickt Nationalgarde – Gewalt nimmt zu
US-Präsident Donald Trump reagierte auf die Ausschreitungen mit harter Hand. Am Samstagabend ordnete er den Einsatz von 2.000 Soldaten der Nationalgarde in Los Angeles an. In einem Statement sprach er von "gewaltsamen, aufständischen Meuten", die die Stadt übernommen hätten. Der Truppeneinsatz befeuerte die Spannungen weiter und sorgte für ein noch härteres Vorgehen der Einsatzkräfte.
Gummigeschoss trifft Journalistin während Live-Übertragung
Während Lauren Tomasi für "9News" live aus dem Stadtzentrum von Los Angeles berichtete, eskalierte die Lage direkt hinter ihr. "Nach stundenlangem Stillstand verschlechtert sich die Situation hier rapide", sagte sie. Noch während ihrer Schalte rückte das LAPD mit Pferden an, schoss mit Gummigeschossen – eines davon traf Lauren Tomasi. Die Szene wurde live übertragen: Ein Polizist zielte auf die Reporterin, die laut aufschrie und sich ans Bein griff.
Laut ihrem Sender blieb Lauren Tomasi glücklicherweise unverletzt. Das Video der dramatischen Situation verbreitete sich rasend schnell in den sozialen Netzwerken – und löste teils heftige Kritik am Vorgehen der Polizei aus.
Britischer Journalist schwer verletzt – Not-OP nach Polizeischuss
Nicht so glimpflich verlief es für den britischen Nachrichtenfotografen Nick Stern. Der erfahrene Reporter war im Stadtteil Paramount im Einsatz, als er "Focus" zufolge plötzlich von einem 14 Millimeter großen "Schwammgeschoss" getroffen wurde – einem besonders harten Gummigeschoss, das von der Polizei eingesetzt wird. Der Schuss bohrte sich in seinen Oberschenkel. Nick Stern musste notoperiert werden, wie die britische Nachrichtenagentur PA Press mitteilte.
Kritik an Polizeigewalt – Medienvertreter zunehmend gefährdet
Die Angriffe auf Medienschaffende während Demonstrationen sorgen weltweit für Diskussionen. Immer häufiger geraten Reporter zwischen die Fronten oder werden gezielt zur Zielscheibe von Sicherheitskräften. Der Fall Lauren Tomasi ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie gefährlich journalistische Arbeit in Konfliktzonen auch in westlichen Demokratien geworden ist.
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mlk/loc/news.de/dpa
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