
- Elon Musk geht nach 130 Tagen – und schießt öffentlich gegen Trumps Mega-Gesetzespaket
- Er rühmt sich mit Einsparungen von 160 Milliarden Dollar – Kritiker zweifeln das an
- Hinter den Kulissen: Wut-Ausbrüche, Machtkämpfe und ein krachendes Zerwürfnis mit dem US-Präsidenten
Die Zeit von Elon Musk als "besonderer Regierungsangestellter" ist abgelaufen.Was als politisches Experiment begann, endet in einem dramatischen Bruch: Der Tech-Milliardär und selbsternannter Sparkommissar der Trump-Regierung, zieht sich nach 130 Tagen als Leiter der Behörde für Regierungseffizienz (DOGE) zurück.Offiziell lief sein Mandat aus – inoffiziell soll es hinter den Kulissen gewaltig geknirscht haben. Musk rechnet nun sogar mit Donald Trump ab.
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Elon Musk verlässt Weißes Haus: Spekulationen über Bruch mit Donald Trump
Der Tesla-Chef bestätigte auf der Social-Media-Plattform X, dass seine Zeit als Sonderbeauftragter der US-Regierung planmäßig zu Ende gehe – ein Status, der nach US-Regeln auf 130 Tage begrenzt ist. Doch Musks Abgang wird von scharfer öffentlicher Kritik an seinem ehemaligen Chef überschattet.
Musk behauptet, während seiner Zeit als Leiter der Behörde für Regierungseffizienz (DOGE) rund 160 Milliarden Dollar eingespart zu haben. Diese Zahl wird jedoch von Kritikern stark angezweifelt. Sie argumentieren, dass einiges doppelt gezählt oder bereits vor Musks Amtszeit eingespart worden sei. Das ursprüngliche Ziel des Tech-Milliardärs war deutlich ambitionierter: Im Wahlkampf hatte Musk davon gesprochen, Kosten von zwei Billionen Dollar einzusparen. Dieses Versprechen musste er jedoch massiv nach unten korrigieren.
Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit wird durch Trumps aktuelles Gesetzespaket noch verschärft. Laut Congressional Budget Office bedeutet das "Big Beautiful Bill" zusätzliche Kosten von 3,8 Billionen Dollar bis 2034. Die US-Gesamtverschuldung könnte dadurch auf 32 Billionen Dollar steigen – bei einer bereits bestehenden Verschuldung von 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Bereits seit Wochen war die Berater-Rolle von Musk stark reduziert. Hochrangige Mitglieder der Trump-Regierung stellten sich dem politisch unerfahrenen Tech-Milliardär immer wieder in den Weg. Nach Medienberichten sollen Musk und Finanzminister Scott Bessent sich im Weißen Haus so heftig angebrüllt haben, dass Mitarbeiter dazwischengehen mussten. Diese Konflikte verlor Musk regelmäßig. Ein weiterer Einschnitt war die Abstimmung über einen wichtigen Richterposten im Bundesstaat Wisconsin. Musk stürzte sich in den Wahlkampf für den republikanischen Kandidaten – doch dieser verlor. Einige Beobachter meinten, dass Musks Hilfe eher den gegenteiligen Effekt hatte. Laut einer mit der Sache vertrauten Person gab es vor Musks Abgang kein Gespräch zwischen Trump und dem Tesla-Chef. Der Ausstieg sei auf "höchster Ebene" beschlossen worden.
Frontal-Angriff auf US-Präsidenten: Musk lästert über Trump-Gesetz
In einem CBS-Interview griff der Tech-Milliardär Donald Trumps "Big Beautiful Bill" scharf an – ein 1.000-seitiges Gesetzespaket mit Steuerentlastungen und verschärften Grenzschutzmaßnahmen. "Offen gesagt, war ich ziemlich enttäuscht über dieses massive Ausgabengesetz", erklärte Musk und fügte spöttisch hinzu: "Ich glaube, ein Gesetz kann groß oder schön sein, aber ich weiß nicht, ob es beides sein kann."
Diese öffentliche Konfrontation markiert einen bemerkenswerten Wandel. Musk, der mehr als 250 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf gesteckt hatte und zu Beginn der Amtszeit häufig an der Seite des Präsidenten zu sehen war, stellt sich nun offen gegen seinen ehemaligen Chef.
Elon Musk frustriert über Washington-Bürokratie
Musk äußerte zunehmend seinen Frust über den Widerstand gegen seine Ziele. Gegenüber der "Washington Post" machte der Tech-Milliardär klar: "Die Situation in der Bundesbürokratie ist viel schlimmer, als ich gedacht habe. Ich dachte, es gäbe Probleme, aber es ist, gelinde gesagt, ein harter Kampf, die Dinge in Washington zu verbessern." Bereits vor gut einem Monat kündigte Musk an, dass er ab Mai "erheblich" weniger Zeit als Trumps Kostensenker im Regierungsapparat verbringen werde. Stattdessen wolle er sich wieder mehr um die Belange des von ihm geführten Elektroauto-Herstellers Tesla kümmern. Trump versuchte nicht, Musk aufzuhalten. Man müsse ihn gehen lassen, damit er sich wieder um Autos und Raketen seiner Raumfahrtfirma SpaceX kümmern könne, sagte der Präsident damals.
Unpopuläre Karriere von Elon Musk in Washington
Sein Vorgehen in Washington machte den Tech-Milliardär zunehmend unpopulärer. Microsoft-Gründer Bill Gates warf ihm sogar vor, er werde für den zukünftigen Tod von Millionen Kindern in ärmeren Ländern verantwortlich sein. Musk hatte sich damit gebrüstet, an einem Wochenende die US-Entwicklungshilfe-Organisation USAID in den "Holzhäcksler" geworfen zu haben.
Unter dem Tech-Milliardär gab es Tausende Entlassungen, gravierende Änderungen in Behörden und rechtliche Streitigkeiten. Neben Musks rechten politischen Ansichten waren die Aktivitäten in Washington ein weiterer Grund vor allem für einige US-Käufer, keine Teslas mehr zu kaufen.
Die drastischen Kürzungen bei der Entwicklungshilfe und sein aggressives Vorgehen gegen etablierte Regierungsstrukturen verschlechterten Musks öffentliche Wahrnehmung erheblich. Was als Mission zur Effizienzsteigerung begann, endete in öffentlicher Kritik und politischer Isolation.
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bua/news.de/dpa
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