Nikolai Patruschew: Putin-Vertrauter schürt Angst: Nato plant Übernahme von Kreml-Hochburg

In einem explosiven Interview erhebt der Putin-Vertraute Nikolai Patruschew schwere Vorwürfe gegen die Nato. Der Kreml-Hardliner droht mit apokalyptischen Szenarien - und spricht von der angeblichen Übernahme russischer Gebiete.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Wladimir Putin führt seit über drei Jahren Krieg gegen die Ukraine. (Foto) Suche
Wladimir Putin führt seit über drei Jahren Krieg gegen die Ukraine. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin | Mikhail Metzel
  • Putin-Vertrauter Patruschew warnt vor angeblichem Nato-Plan
  • Russland und Nato rüsten auf - gegenseitige Großmanöver in der Ostsee
  • Zapad 2025 soll Kriegsszenario proben

Nikolai Patruschew, einer der engsten Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin, hat in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Tass schwere Vorwürfe gegen die Nato erhoben. Patruschew, der als möglicher Nachfolger Putins gehandelt wird, arbeitete früher mit Putin in St. Petersburg zusammen. Er ist bekannt als Verfechter der harten Kreml-Politik.

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Nikolai Patruschew: Putin-Vertrauter droht mit Nato-Angriff

Der Ton wird schärfer, die Warnungen lauter - und diesmal kommt sie von ganz oben: Nikolai Patruschew, einer der engsten Vertrauten Wladimir Putins, behauptet in einem Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, das westliche Militärbündnis Nato habe Kaliningrad im Visier. Wortwörtlich.

  • Der frühere Geheimdienstchef und langjährige Sicherheitsratsekretär wirft dem Westen vor, eine regelrechte Übernahme der russischen Exklave zu planen. Eine Behauptung, die in Moskau Wellen schlägt - und die Eskalationsspirale mit der Nato weiterdreht.

Putin-Kumpel außer sich: Nato-Präventivschläge gegennukleare Abschreckungskräfte

Der Putin-Vertraute hat bereits im vergangenen Herbst ähnliche Anschuldigungen erhoben. Damals behauptete er, westliche Länder versuchten, "den Fracht- und Personentransit nach Kaliningrad maximal zu erschweren, um die Region Kaliningrad zu isolieren und die Verkehrsverbindungen mit dem Hauptgebiet Russlands zu unterbrechen." Jetzt tönte er:

  • "Zum zweiten Jahr in Folge führt die Nato die größten Übungen seit Jahrzehnten nahe unserer Grenzen durch", erklärte Patruschew laut Tass. Dabei würden Szenarien offensiver Aktionen über ein großes Gebiet geprobt - "von Vilnius bis Odessa, die Übernahme der Region Kaliningrad, die Blockade der Schifffahrt in der Ostsee und im Schwarzen Meer sowie Präventivschläge gegen die ständigen Stützpunkte der russischen nuklearen Abschreckungskräfte."

Wladimir Putins Nato-Bollwerk: Weshalb Kaliningrad für den Kreml so wichtig ist

Die Region Kaliningrad ist nicht nur irgendein Landstrich - sie ist ein militärisches Herzstück des Kremls. Die Exklave liegt eingeklemmt zwischen Litauen und Polen, also mitten im Nato-Gebiet - und ist damit sowohl Bollwerk als auch potenzieller Zündfunke für einen Flächenbrand. Von hier aus kontrolliert Russland Teile der Ostsee, unterhält strategisch wichtige Truppenverbände - und laut westlichen Geheimdiensten auch atomwaffenfähige Systeme.

  • Wie ernst es Russland meint, zeigen seine jüngsten Militärübungen in der Region: Kampfjets, Hyperschallraketen, Abfangmanöver - ein martialisches Signal Richtung Westen. Und auch die NATO schlägt zurück: Mit U-Boot-Jagd, Minenräumungen und sogar Massenopferübungen probt das Bündnis den Ernstfall.
  • Ein Symbol für die wachsende Gefahr: Das aktuell laufende Großmanöver "Dynamic Mercy" - ein Notfalltraining in der Ostsee, bei dem selbst Szenarien mit hunderten Toten durchgespielt werden.
  • Im Herbst steht der nächste Showdown an. Mit "Zapad 2025", einem riesigen Manöver Russlands und seines Verbündeten Belarus, will der Kreml zeigen, dass er zum Gegenschlag bereit ist. Laut Experten wird dort ein kompletter Krieg mit der Nato durchgespielt - inklusive Cyberattacken, Atomdrohungen und Machtprojektion bis in den hohen Norden.

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