
- Yale-Professor warnt vor US-Regierung von Donald Trump
- Appell an Deutschland: Bundesregierung müsse aktiv werden
- Demokratie in Deutschland als Vorzeigemodell?
Es ist ein Pulverfass, auf dem Donald Trump derzeit sitzt. Genau diese Meinung vertreten derzeit viele. Um zu wissen, was kommt, lohnt es sich, jemanden zu fragen, der sich intensiv damit beschäftigt hat, was war - und sich in der Geschichte besonders gut auskennt. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" äußert sich Yale-Professor und Historiker Timothy Snyder über die Zukunft der USA, Trumps Regierung und die wichtige Rolle Deutschlands.
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Yale-Historiker Timothy Snyder sicher: Trump-Regierung wird noch viel radikaler sein
Demnach habe die USA aus den Fehlern der Vergangenheit keine Lehre gezogen, wie Yale-Historiker Timothy Snyder gegenüber den Medien betont. So schrecklich die Reaktionen der Bush-Regierung auf die Folgen von 9/11 gewesen sein mögen, "die Trump-Regierung wird wahrscheinlich noch viel radikaler sein", so Snyder. Es sei deutlich zu sehen, dass es in den USA eine Abkehr von "rechtsstaatlichen Prinzipien" gäbe. "Überlassen wir die Welt doch einfach der digitalen Oligarchie und dem Faschismus", kontert Snyder mit Ironie. Er ist sich sicher: "Rechtsstaatlichkeit und Demokratie machen ein besseres Leben möglich." Und hier sieht er eine besondere Rolle, die Deutschland zukommt.
Historiker erklärt: Deutschland die wichtigste funktionierende Demokratie der Welt
"Dieser Moment ist eine Chance für Deutschland, denn Deutschland ist im Moment vielleicht die wichtigste funktionierende Demokratie der Welt", sagt Timothy Snyder gegenüber der "Süddeutschen". Und dennoch sorgt er sich: "Meine Sorge ist, dass Deutschland all das, was die USA gerade tun, als großes Spektakel betrachten, im Guten wie im Schlechten. Aber das ist nicht wirklich ein Spektakel. Da ist etwas in Bewegung. Und Deutschland und die Europäische Union haben sehr viel Macht, um zum Beispiel dafür zu sorgen, dass sich die Lage in der Ukraine nicht verschlechtert, sondern verbessert."
Deutschland sei nach dem Zweiten Weltkrieg bewusst zurückhaltend. Doch jetzt müsse man aktiv werden. Eine ähnliche Meinung vertritt auch der ukrainische Botschafter, der in einem leidenschaftlichen Appell sich an die deutsche Regierung wandte. Deutschland müsse erkennen, dass man zum "Akteur der Geschichte" werden müsse. Das sei der wichtigste Punkt, so Snyder.
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ife/news.de
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